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Freitag, 19. Juli 2013, 10:10

EU-Kommission nickt EASA-Vorschlag für neue Flugdienstzeiten ab

Die Länderdeligierten im EASA-Komitee der EU haben für die geplante Harmonisierung der Flugdienstzeiten für Piloten und Kabinenbesatzungen gestimmt. Widerstand kommt weiterhin von den Pilotengewerkschaften.

Die EU-weit geplante Harmonisierung von Flugdienst- und Ruhezeiten-Regelungen hat eine weitere Hürde genommen. Am Freitag stimmten die Delegierten der Mitgliedsländer im EASA-Komitee der EU-Kommission mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Entwurf der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA). Die Niederlande und Österreich stimmten gegen den Vorschlag.

Nach Lesart der EASA sowie der europäischen Airlineverbände bringt die EU-weite Anpassung der sogenannten Flight- und Duty-Time-Regulations einen Sicherheits-Zugewinn. Die EU würde sich damit eine der striktesten Flugdienstzeitenregelung auferlegen, teilten die Association of European Airlines (AEA), die European Regions Airline Association (ERA) sowie die International Air Carrier Association (IACA) in einer gemeinsamen Presseaussendung mit.

Die neuen Regelungen seien das Ergebnis eines aufwändigen Abstimmungsprozesses innerhalb der EASA. Die Neuregelung sei unter Einbeziehung der nationalen Flugaufsichtsbehörden, der Fluggesellschaften sowie der Gewerkschaften erreicht worden. Das Europäische Parlament könne nun die Regelungen ohne weitere Evaluation beschließen.

Pilotenverbände sehen Sicherheit gefährdet

Das sehen Pilotenverbände anders. Als einen "Rückschlag für die Luftverkehrssicherheit in Europa" bezeichnet die Vereinigung Cockpit das Ergebnis der Abstimmung im EASA-Komitee. Die EASA-Vorschläge würden in zentralen Punkten den wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen, meint auch die Europäische Cockpitvereinigung (ECA).

Dabei hatte die EASA bei der Ausformulierung der neuen Regelungen die Wissenschaft durchaus bemüht (Möbus-Report). Als Ergebnis sollen bei der Planung der Dienstzeiten zukünftig unter anderem die Berücksichtigung individueller Belastungen stärker im Fokus stehen, da die notwendigen Ruhepausen sehr individuell sind und sich vor allem auch aus dem ganz speziellen Dienstplan eines Mitarbeiters ableiten.

Wie genau die Berücksichtigung geschieht ist Teil des Streits. So sehen die Piloten selbst die von der EASA geplante Einführung eines verbindlichen "Fatigue Risk Management Systems" bei der Planung der individuellen Dienstpläne kritisch. Der Ansatz sei zwar nicht grundsätzlich falsch, sagte VC-Pressesprecher Jörg Handwerg in einem Interview mit airliners.de: "Wir haben nur Befürchtungen, dass Airlines dieses System in erster Linie für ihre eigenen Zwecke nutzen werden."

Diese Unterstellung wiederum lassen die Airlines nicht auf sich sitzen. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) unterstützt die geplante Neuregelung der Flug- und Ruhezeiten. Für Piloten und Flugbegleiter in Europa würden in Zukunft noch begrenztere Flugdienstzeiten und noch ausgedehntere Ruhezeiten gelten. Es sei eine Verunsicherung der Passagiere, "wenn gewerkschaftliche Wünsche in der Öffentlichkeit als neutrale Sicherheitsstandards propagiert werden". Weil es um Sicherheit geht, sei es wichtig, dass eine unabhängige Stelle die Standards setzt und nicht gewerkschaftliche oder wirtschaftliche Interessenvertreter.

Im September will das EU-Parlament die neue Regelung verabschieden. Noch wollen sich die Piloten allerdings nicht geschlagen geben. Die Vereinigung Cockpit teilte mit, man werde nun zusammen mit den europäischen Pilotenverbänden das weitere Vorgehen beraten. Rechtliche Schritte auf europäischer Ebene würden dabei nicht ausgeschlossen.

Quelle: airliners.de

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Dienstag, 1. Oktober 2013, 10:50

EU-Ausschuss stimmt gegen neue Arbeitszeitregeln für Piloten

BRÜSSEL - Vorschläge der EU-Kommission zu neuen Arbeitszeitregeln für Piloten drohen am Europaparlament zu scheitern. Der Verkehrsausschuss in Brüssel votierte am Montag mit 20 zu 13 Stimmen dagegen. Die Kommission will europäische Mindeststandards für Arbeits- und Bereitschaftszeit setzen - die nationalen Regelungen unterscheiden sich zum Teil erheblich. Pilotenverbände machen Front gegen die Pläne, weil sie befürchten, dass Piloten zu lange im Einsatz sein könnten.

Nun ist das Plenum des Parlaments am Zug. Falls auch dies die Gesetzesänderung im Oktober ablehnt, ist der Vorschlag der Kommission de facto gescheitert. Die EU-Staaten befürworten die Pläne nach Angaben von Diplomaten mehrheitlich.

EU-Verkehrskommissar Siim Kallas bewertete die Abstimmung als Rückschlag für die Flugsicherheit. "Diese Abstimmung gefährdet Schlüsselmaßnahmen zur Verbesserung der Flugsicherheit", teilte er mit. Die Debatte dürfe nicht auf Grundlage von "irreführenden Schreckgeschichten und falscher Behauptungen" geführt werden.

Der Pilotenverband Vereinigung Cockpit (VC) begrüßte das Votum. "Der Verkehrsausschuss hat heute demonstriert, dass Sicherheit vor monetäre Interessen gestellt werden kann und muss", kommentierte VC-Präsident Ilja Schulz. Die VC hatte ebenso wie der europäische Dachverband Eurocockpit vor Übermüdung am Steuerknüppel nach langen Wachperioden von bis zu 22 Stunden gewarnt.

Die EU-Kommission weist diese Befürchtungen zurück: Bei Nachtbereitschaften zu Hause könnten die Piloten schlafen. Den neuen Vorschlägen zufolge würde laut EU-Kommission für die Bereitschaftszeit am Flughafen und die anschließende Arbeitszeit am Steuer eines Flugzeuges zusammen genommen eine Obergrenze von 16 Stunden gelten. Bei Nachtbereitschaften außerhalb des Flughafens sollten Piloten schlafen, deshalb käme es nicht zu Wachperioden von 22 Stunden.

Für die deutschen Piloten würden die anvisierten Regelungen keine Verschlechterung darstellen: Am Tag beträgt die maximale Zeit für Flüge inklusive Vor- und Nacharbeiten derzeit in Deutschland 14 Stunden, im Ausnahmefall auch 15 Stunden. Nachts liegt die Zeitgrenze bei 11, im Ausnahmefall bei 11 Stunden und 45 Minuten. Die EU-Kommission schlägt maximal 14 Stunden als Einsatzzeit für den Tag und 11 Stunden für die Nacht vor.

Die Pilotenverbände drängen allerdings auf ein Maximum von 10 Stunden für Nachtflüge - danach komme es zu Übermüdung. Laut einer Umfrage der britischen Pilotenvereinigung Balpa aus der vergangenen Woche ist jeder zweite britische Pilot bereits einmal im Cockpit eingeschlafen.

Quelle: aero.de

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Dienstag, 1. Oktober 2013, 14:17

Erstaunlich dass die Piloten hier nicht die einzigen sind die die Pläne für eine schlechte Idee halten. Zum Glück...

:bier:
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Those who say it cannot be done should not interrupt the people doing it...

KLM57

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Dienstag, 1. Oktober 2013, 18:03

Wenn man das noch auf die Ärzte ausdehnt und man endlich einmal zur Vernunft kommt, wird man vielleicht auch erkennen, das schneller, weiter, höher nicht das Maß aller Dinge ist!

Ich möchte jedenfalls nicht von einem übermüdeten Arzt operiert werden, auch ein schläfriger Pilot gehört auf den Boden und nicht in die Luft!

Aber unserer Jugend wird ja seit Jahren nichts anderes eingeimpft, als dass der Ellbogen den Weg nach Oben freischaufelt. Der Rest landet am Boden, in Deutschland bei Harz 4.

Weit haben wir es gebracht...
Liebe Grüße, Klaus

lol515

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Dienstag, 1. Oktober 2013, 18:09

Zitat

Die Niederlande und Österreich stimmten gegen den Vorschlag.


Es finden sich die ersten die mal denken bevor sie die Hand heben.
Liebe Grüße Felix :) :oesi:

Ich fliege lieber ein Flugzeug, nicht das Flugzeug mich.