Jetzt habe ich wochenlang mit mir gerungen ob ich nicht fremdes Terrain betreten und mir Railworks 2010 gönnen soll.
Vor wenigen Tagen habe ich aber einfach beim Blödmarkt zugelangt und gestern habeich endlich mal ein wenig Zeit für einen raschen Hineingucker gehabt
Das wird jetzt aber kein Review, dazu habe ich in der einen Stunde viel zu wenig testen können. Aber es soll mal einen Eindruck geben wie es läuft, wie es aussieht und ob es Lust auf mehr macht
Ist ja bekannt, zur Aktivierung ist ein Steam-Account nötig. Während der Installation wird auch gleich auf Updates geprüft und bald schon kann ich aus dem Steam-Menü Railworks starten.
(mir persönlich macht es keine Probleme einen Steamaccount zu haben oder das Spiel dort platziert zu wissen)
Nach dem Start findet man einige fixe Szenarios vor. Man kann Freifahrt oder eine Aufgabe wählen...oder eine eigene Strecke zusammenstöpseln. Ich beschränke mich, ob meiner bisherigen zweigleisigen Beschränktheit, auf die Freifahrt. Also keine Vorgaben, aber auch kein AI-Zugsverkehr.
Der Empfang ist herzlich und gut aussehend. Meistens stehen einige Loks/Züge herum und durch Anklicken wählt man aus welchen man jetzt bewegen möchte. Ich wähle die goldene Mitte
Mit den Ziffern auf den Nummernblock kann man sich komfortabel durch mehrere Sichten navigieren : Führerabteil, Außensicht, Außensicht hinten, Fahrgastraum, Kupplungsicht, Kartensicht, etc... und in jeder Sicht kann mit den Pfeiltasten gezoomt, gescrollt und bewegt werden, die Maus tut das mit gedrückter rechter Maustaste auch. Man hat also ordentlich Gelegenheit und auch Mittel eine gute Perspektive zu finden.
Gleich vorweg : Tageszeit und Wetter können weder in der Freifahrt noch in den Aufgaben individuell eingestellt werden, wenigstens gibt es bei den verschiedenen Aufgaben bei einer Strecke verschiedene Tageszeiten/Wettersituationen. Das sollte meiner Meinung nach unbedingt noch "geservicepackt" werden.
Yeah, sieht gut aus
Ich wähle, meinen Fahrkünsten entsprechend, den Anfängerstatus und habe daher im Führerstand einige Buttons und Hebel ohne Funktion. Das mitgelieferte Handbuch klärt mich rasch über die gängigsten Tastenbefehle und -funktionen auf, sodaß es auch für einen absoluten Beginner leicht ist rasch davonzurollen. Als Fortgeschrittener und Experte hat man dann natürlich mehr zu tun und zu beaufsichtigen, den Wechsel des Niveaus kann man leicht über das Optionenmenü einstellen.
Natürlich gibt es einige PopUps die bei der Fahrkontrolle helfen : Hier eine Übersicht über Strecke, Signale, Uhrzeit, Steigung, erlaubte und tatsächliche Geschwindigkeit
Wann und in welcher Entfernung kommt wieder was ? In der Freifahrt bringt dieses Screen nicht so viel, bei den Aufgaben ist er wesentlich
Steigungsprofil
Kupplungsübersicht. Durch Draufklicken auf das Kupplungssymbol löst/verbindet man die Kupplung zu den nächsten Waggons
In der Außensicht bekommt man auch mit wenn man zB zu schnell ist, dann werden Icons eingeblendet
OK, nun zum Erscheinungsbild, zu den Texturen. Die sind sehr beeindruckend
Klar, genau, ohne Flackern und genau im richtigen "Look". Das Optionenmenü bietet darüberhinaus viele Möglichkeiten an der Grafik zu schrauben.
Entlang der Strecke gibt es oft etwas zu entdecken oder zu bewundern : dort am Lagergelände wuselt ein Stapler herum....
...und die Bäume, Büsche und Pflanzen kommen fotoreal daher.
Die Häuser kommen sehr authentisch, ob sie in den verschiedenen Szenerien abwechslungsreich postiert oder oft wiederverwendet werden kann ich noch nicht genau sagen. Doch glaube ich solch deutsche Häuschen in der Wüste von Nevada nicht entdeckt zu haben. Und die Schlußbeleuchtung fehlt noch, wie auch in einigen Forenposts bemängelt.
Die Blätter, die Gleise, das Rollzeug, die Gleiskörper und die rasche und scharfe Darstellung der Texturen....wirklich sehr schön gemacht
Hier ein paar Impressionen die die Qualität der Texturen und deren Wirkung näherbringen sollen.
Aber wechseln wir mal Gerät, Szenerie und Jahreszeit
Der Sound ist übrigens auch sehr authentisch...soweit ich das beurteilen kann. Es zischt, brummt, quietscht und dröhnt dass es (mit einem Subwoofer unter dem Schreibtisch) die größte Freude macht.
Man sieht auch wie sich die Achsen der Transportwaggons drehen
Tapetenwechsel, ab in die USA
Wie bereits bekannt stehen einige zur Auswahl bereit. Ich nehm den Doppelcontainerzug, der innen sehr echt daherkommt.
Auch hier wieder Klasse-Texturen
Auf der Brücke fahren LKW und Pickups wie wild herum, also Umgebungs-AI
Achtet auf die Bodentexturen, das Wasser, die Kakteen...alles absolut glaubhaft für diese Szenerie
Aussicht wie aus einem 50er Oldtimer
Na, wieso sitzt die junge Dame denn so verkrampft da ?
Zurück nach Europa, auf die Insel
Hier gibt es mächtig was zu rangieren, einen "Drehteller" und jede Menge Schuppen, Wasserstellen und Kohlelager gibt es hier auch. Der Schnee fällt übrigens in dieser Sicht tatsächlich nach unten wenn man nach unten blickt, nicht einfach quer oder fokussiert-kegelhaft über den Bildschirm.
Wetter und Licht passen auch sehr gut dazu, und ab und an zieht ein Vogelschwarm vorbei.
Ich bevorzuge moderne Zeiten, also eher Paddington-Oxford
Man beachte die Abkürzungen fürs Alphabet
Alles noch Freifahrt, aber trotzdem kann man Türen öffnen und Paxe..äh Fahrgäste...ein- udn aussteigen lassen. Die bewegen sich auch ganz ansehnlich, wer World of Subways kennt kann sich eine sehr gute Vorstellung davon machen.
Sehr verdächtig, dieser Herr.
Was macht man wenn es regnet ? Richtig, den Scheibenwischer einschalten.
Station Radley ...und dann wieder raus in die britische Pampa
Aber nun genug geblödelt., obwohl es noch viele Strecken, Szenarien und Rollzeug in der Freifahrt zu entdecken gäbe. Ich möchte mal eine Aufgabe...zumindest beginnen.
Nach Beenden der Aufgabe natürlich die Analyse
Fazit :
Der erste rasche Eindruck liefert einen optisch sehr ausgereiften Simulator mit einigen Schwächen : diese oder jene Kleinig- oder Großigkeit, Wetter und Zeit nicht einstellbar, keine Durchsagen (aktiv oder passiv), PopUps nicht skalier- oder verschiebbar, verbesserungswürdige Kartenfunktion (dazu dann später mehr). Ich kann auch nicht beurteilen was Railworks für einen Hardcore-Trainsimmer wirklich bieten kann, also was die "Systemtiefe" und Richtigkeit von Abläufen, Gestaltung und Umsetzung des Rollmaterials betrifft.
Ein Einsteiger wird doch großen Spaß daran haben und darauf hoffen dürfen dass zukünftige Servicepacks und Erweiterungen schneller kommen als er sich vom Anfänger zum Fortgeschrittenen entwickelt.
Ich habe den Kauf nicht bereut, macht gute Laune das Teil. Und da ich mittlerweile ja zu zweit "rolle" ist es dabei noch lustiger. Braucht ja keiner glauben dass der Herr Papa alleine mit Railworks fahren kann wenn ein zehnjähriger Jüngling daheim ist.