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KLM macht Piloten zu Bodenpersonal
Vom Cockpit in die Gepäckausgabe: In einem Schreiben Ende Mai bot der niederländische Zweig von Air France-KLM den 2000 Piloten, die ab dem Flughafen Schipol fliegen, die Teilnahme an einem freiwilligen Programm an.
Damit reagiert KLM auf den starken Rückgang bei internationalen Flugreisen. Sie ist die erste Fluggesellschaft, die ihren Piloten ein solches Programm anbietet. In dem Schreiben heißt es, die Piloten erhielten dadurch auch einmal einen Blick "hinter die Kulissen".
KLM teilte mit, die Fluggesellschaft habe eine äußerst gute Reaktion erhalten. "Ziel ist es, keine Zeitarbeiter einstellen zu müssen", so die Fluggesellschaft.
Zu den Aufgaben, die die Piloten übernehmen können, zählen die Mitarbeit bei der Gepäckausgabe in der Ankunftshalle sowie die Betreuung von Fluggästen in der Business-Class-Lounge. Wer sich nicht allzu weit von seiner sonstigen Arbeit entfernen will, der kann auch die Brücken bedienen, die die Flugzeuge mit dem Flughafengebäude verbinden. Oder die Piloten können Passagieren vor dem Einstieg ins Flugzeug übergroße Handgepäckstücke und Rollstühle abnehmen.
Diese gering dotierten Stellen werden in den Sommermonaten normalerweise über Arbeitsvermittlungen aufgefüllt. Der Website Pilotjobsnetwork zufolge beginnen die Gehälter der KLM-Piloten bei rund 48.000 Euro und reichen bis 246.000 Euro für die ranghöchsten Flugkapitäne.
Sowohl die Piloten, die sich an dem Programm beteiligen, als auch diejenigen, die mangels Flügen zu Hause bleiben, erhalten ihr normales Gehalt mit allen Leistungen. Die Einsparungen erzielt KLM dadurch, dass weniger Zeitarbeiter eingestellt werden. Wie hoch diese Einsparungen sein dürften, konnte KLM nicht sagen.
Die größte Gewerkschaft der KLM-Piloten unterstützt das Programm vor allem deshalb, weil es auf freiwilliger Basis beruht. Bisher hätten sich nur etwas mehr als 100 Piloten für das Programm beworben, schätzt die Gewerkschaft.
Evert van Zwol, Präsident der niederländischen Pilotenvereinigung VNV, sagte, seine Kollegen nähmen das Angebot an, um in "außergewöhnlichen" Umständen auszuhelfen. "Vielleicht ist es auch ein bisschen die niederländische Mentalität wie damals im 17. Jahrhundert: In die Hände spucken und an die Arbeit."
Quelle: FTD
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