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61

Freitag, 27. August 2010, 13:01

Zitat

Busfahrer niedergestochen, Täter freigelassen
Sie stachen einem Busfahrer auf der Linie M 29 in Kreuzberg ein Messer in den Rücken. Doch die Richter lassen sie einfach in die Freiheit laufen. Haftverschonung!
Obwohl Mehmet S. (25) und Selcuk B. (23) für den Angriff vom 1. März 2008 zu 3 1/2 bzw. 3 Jahren Knast verurteilt wurden, verließen sie das Gericht gestern als freie Männer nach mehreren Monaten Untersuchungshaft.
Richterin Gabriele Strobel:
* Die Messerstecher? "Zu groß geratene Jungs, die mit ihren Konflikten falsch umgehen."
* Die Drohung "Wir stechen dich ab!" ist für die Richterin nur "hässliches Imponiergehabe".
* Der an der Wirbelsäule stecken gebliebene Messerstich? "Bloß 'ne Fleischwunde."

Busfahrer Serda C. (34) sitzt bis heute noch nicht wieder auf dem Bock. Vor dem Urteil zahlten ihm die Familien der arbeitslosen Angeklagten je 3500 Euro, das reicht ihm nicht. Auch ihre Entschuldigungen nimmt er nicht an.

Quelle!

Wie tolerant will die Justiz eigentlich noch sein?? Kann man solche Vorfälle wirklich mit den heimischen Kulturen erklären, bei denen es ja so schwer ist, diese hinter sich zu lassen ??

Mal zum Vergleich:
Klick und staun! und nochmal!

Jeder Besitzer eines Hundes, der ein Kind beisst, hat härtere Konsequenzen zu befürchten, und der Hund wird eingeschläfert.... ( warum das eigentlich, ist doch tierverachtend??)

Ernstgemeinte Bitte! Erklärt mir das mal Jemand??

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Ingenieur

Gerhard

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62

Freitag, 27. August 2010, 13:09

Ich vermute, die Richterin Gabriele Strobel hat - keineswegs zu unrecht - Angst vor der Rache der Täter oder ihres Clans. Deshalb die mehr als milden Urteile mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen.
Gruß Gerhard
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (27. August 2010, 13:11)


63

Freitag, 27. August 2010, 13:14

Ich vermute, die Richterin Gabriele Strobel hat - keineswegs zu unrecht - Angst vor der Rache der Täter oder ihres Clans. Deshalb die mehr als milden Urteile mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen.

Vielleicht Nachbarn? :leider: :hm:
Ernstgemeinte Frage: Ist dann Befangenheit gegeben??

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Aeon

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64

Freitag, 27. August 2010, 13:15

Dieses Forum sollte vor allem ein Ort sein, bei dem das Wort "Friendly" im Vordergrund steht. :)

Schön, dass du Martin hier hervorhebst. Ihn muss man nämlich wirklich loben! Er behält sich jedenfalls zu Beginn einer Diskussion vor, respektvoll mit seinem Gesprächspartner umzugehen. Das kann leider nicht jeder von sich behaupten, ohne hier Namen nennen zu wollen.

Ja, mir gefällt auch wenn jmd. folgerichtig argumentiert. Sehr sogar. Doch leider vermisse ich dieses Attribut bezüglich deiner Beiträge.

Ich möchte diesen Kriegsschauplatz ferner nicht auch noch auf die Zeit des Nationalsozialismus ausweiten. Meine Anregungen diesbezüglich stützten sich alleinig auf Bewegungsgründe der Verfassungsväter.

Besonders möchte ich nicht mit DIR über diesen Zeitraum diskutieren! Punkt aus.. Da reicht auch dieser eine Satz von mir. Wenn dir das Thema so am Herzen liegt, dann mach einen Thread dazu auf.

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Okay und was sagt uns das "Urteil" bzw. der reißerische Zeitungsartikel?

Heißt das nun, dass generell zu kurz eingesperrt wird oder etwa gar nicht?

Ist das dann auch die Regelmäßigkeit, wie Gerichte entscheiden und kann man genau eine solche aus EINEM Urteil ableiten. ---> fragwürdige Schlussfolgerung (über solche Themen habilitieren Akademiker mehrere Jahre)

Ok und definiere mal bitte einen "klaren Fall von Mordversuch"! Da bin ich gespannt.

Auf der einen Seite ist das hier kein Juristenforum auf der anderen Seite masst du dir genau solche Fähigkeiten an, die du aber als solche wiederum generell kritisierst.

Makes Sense!! Das zum Thema "folgerichtiges Argumentieren".

Mal neh andere Frage:

Machen Ingenieure keine Fehler ? (Ich gehe mal davon aus, dass du dich nicht umsonst so nennst) Wenn Ingenieure Fehler machen, bei denen Menschen zu schaden kommen (klar, ist nie passiert) Dann ist selbstverständlich der ganze Berufsstand schuld und deren Arbeitsweise. Wo wir wieder beim großen Topf wären, indem kräftig gerührt wird.

Gerichte werden von Menschen besetzt und der Mensch macht Fehler, unabhängig davon in welchem Berufsstand dieser tätig ist. Egal, ob Pilot, Richter, Polizist, Bankier, oder eben auch Ingenieur.
Davon nun eine Regelmäßigkeit für den kompletten Berufsstand abzuleiten, halte ich persönlich für absolut verfehlt an.

Wobei ich damit nicht bejahen möchte, dass hier vorliegend in diesem Fall Fehler gemacht wurden. Warum ? WEIL EIN ZEITUNGSARTIKEL NICHT EINEM GERICHTSVERFAHREN GERECHT WIRD, dessen
Gerichtsakten garantiert mehr als 100 Seiten füllen.

Wo, wir wiederum beim Mangel an Objektivität und Genauigkeit sind.

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So, wollen wir nun dem Prädikat dieses Forums gerecht werden und freundlich zueinander sein!? :) Ich denke, wir werden hier keinen gemeinsamen Nenner finden. Das möchte ich des Weiteren auch nicht.

Ich respektiere absolut, wenn jmd. eine kontroverse Haltung zu dieser Frage einnimmt. Das denke habe ich auch gegenüber Martin respektvoll zum Ausdruck gebracht.

Was ich nicht akzeptiere sind persönliche Angriffe und mangelnden Respekt auf der anderen Seite. Und da solltest du einmal ganz selbstkritisch hinterfragen, ob deine Haltung gegenüber anders denkenden wirklich fair ist.

So und täglich grüßt das Murmeltier, wie lange das wohl hier noch ergebnislos weiter geht...
So long, Chris

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65

Freitag, 27. August 2010, 13:20

Sorry, wollt ihr jetzt maßlos irgendwelche Zeitungsberichte hier rein stellen, die stellvertretend für die Situation an deutschen Gerichten stehen sollen!?

Sorry jetzt wird es zum Kindergarten hier!!
So long, Chris

66

Freitag, 27. August 2010, 13:22

Sorry, wollt ihr jetzt maßlos irgendwelche Zeitungsberichte hier rein stellen, die stellvertretend für die Situation an deutschen Gerichten stehen sollen!?

Sorry jetzt wird es zum Kindergarten hier!!

Nein, ich habe als Laie ne Frage an den Experten gestellt, und hoffe auf eine Erklärung. kein Kindergarten.....ehrlich :yes: jetzt!

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67

Freitag, 27. August 2010, 13:27

Sorry balu ich habe nur die Fülle an Zeitungsartikeln gelesen und nicht mehr genau geschaut ;) Ich schaue mal eben nach..
So long, Chris

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Gerhard

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68

Freitag, 27. August 2010, 13:44

Kurze Haftstrafen:

Dann nenn mal bitte konkrete Beispiele, in welchen Fällen jmd. mit einer lächerlichen Strafe verurteilt wurde. Dann würde ich auch über meinen Schatten springen und über ausschließlich "auswendig" gelerntes Wissen hinausgehen. Einfach zu pauschalisieren und zu sagen, generell sind Haftstrafen zu kurz und überhaupt!?


Ich habe mehrere Beispiele gebracht. Peter/Balu hat weitere Beispiele gebracht.

Zu keinem einzigen hast Du eine kronkrete, klare Stellungnahme geschrieben. Mußt Du auch nicht. Aber wozu verlangst Du dann zuerst konkrete Beispiele und kündigst an, dann "über deinen Schatten zu springen", wenn dann erst wieder nur Allgemeinplätze kommen.

Du selbst merkst völlig zu recht an, dass Juristen genauso wie Ingenieure Fehler machen. Das stimmt. Deshalb darf auch jeder Anwender meiner Software meine Arbeit hinterfragen, und ich erkläre gerne, welche Gründe mich zu Entscheidungen bewogen haben. Des öfteren habe ich nach solchen Gesprächen erkannt, dass eine andere Entscheidung besser gewesen wäre und die Software dahingehend überarbeitet. Meine Anwender sind natürlich keine EDV-Fachleute, trotzdem kann ich mit Ihnen konstruktiv über meine Arbeit sprechen. Weil ich nicht auf dem hohen Ross daherkommen ("keine Ahnung, Kindergarten, usw"). Aber ich kenne persönlich einen Programmierer, der genau so geringschätzig über alle Nicht-Programmierer spricht - er ist auch der schlechteste Programmierer, den ich kenne. Das halte ich für keinen Zufall: nur wer wenig weiß hat die Sorge, von einem Laien düpiert zu werden. Ich dagegen habe kein Problem damit, von einem Anwender zu lernen und mich dafür zu bedanken.

Und so, wie ich jeden Anwender berechtigt sehe, meine Software zu beurteilen, sehe auch ich mich berechtigt, Gerichtsurteile und sogar das Grundgesetz zu besprechen.
Gruß Gerhard
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69

Freitag, 27. August 2010, 13:46

Ist das dann auch die Regelmäßigkeit, wie Gerichte entscheiden und kann man genau eine solche aus EINEM Urteil ableiten. ---> fragwürdige Schlussfolgerung

Sorry, wollt ihr jetzt maßlos irgendwelche Zeitungsberichte hier rein stellen, die stellvertretend für die Situation an deutschen Gerichten stehen sollen!?


Zuerst kritisierst Du, dass ein Beispliel alleine nichts aussagt, im nächsten Beitrag mißfällt Dir, dass weitere Beispiele gebracht werden?
Bemerkst Du eigentlich, wenn Du dir selbst innerhalb 5 Minuten widersprichst?
Gruß Gerhard
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70

Freitag, 27. August 2010, 14:01

Okay Balu, zur Rechtsgüterabwägung! Das andere schaue ich mir bei Zeit an ;)

Im Bezug auf diesen Täter in Hamburg brauche ich keine Akte (auch wenn diese zur vollständigen Würdigung nötig ist).

Ich bin selber in Hamburg groß geworden und kenne die Verhältnisse dort seht gut. Selber bin ich häufiger Opfer geworden von Jugendkriminalität. Es ist sogar mal jmd. mit gezückten Messer hinter mir her gelaufen. Das war ein 12 Jähriger, der sich ein scharfes Brotmesser (ca 12 zentimeter länge) von zuhause mitgenommen hatte und welcher nach einem kurzen Streitgespräch mit mir einem bekannten Hamburger Ubahnhof meinte, er könne sich nicht mehr anders helfen als auf mich loszugehen damit.

Insofern war ich selber schon Adressat von jungen Menschen, die wirklich mit Gewalt groß werden und meine deshalb in Bezug auf diese konkrete Frage auch ohne Akte Antwort stehen zu können.

Lange Rede kurzer Sinn:

Es fällt mir selber schwer diese Tat zu begreifen. Es ist furchtbar keine Frage. Wenn eine Familie einen Sohn auf diese Weise verlieren muss. Gerade noch, weil der junge Mann einfach nur zu falschen Zeit am falschen Ort war.

Zur gerichtlichen Würdigung:

Das Problem ist nicht die Rechtsgüterabwägung. Das Problem ist das Dilemma, was man mit diesen Leuten machen will!? Dazu MUSS deutlich hervorgehoben werden, dass diese extremen Fälle Ausnahmen darstellen (Ja ich weiß, jeder Fall, indem ein junger Mensch sterben muss, ist einer zuviel, sehe ich genauso)

Der Ansatz der hier verfolgt wird, ist das man versucht zu Retten, was noch zu Retten ist, bevor schlimmeres wie diese Tat passiert.

Man glaubt im Jugendstrafrecht (welches hier Anwendung findet) das 5 Jahre Jugendarrest schlimmer für die Gesellschaft sind (kurz und versimpelt: Der Täter hat danach keine Chance auf Resozialisierung mehr und die Gefahr der Rückfälligkeit ist höher), bei Körperverletzungsdelikten, als zu versuchen, dass ein junger Mensch "draußen" von selber wieder in die Spur findet.

Das ist sehr kurz ausgedrückt und wird dem ganzen Prozedere nicht gerecht. Aber ich werde hier einen Teufel tun und 20 Seiten schreiben, tut mir leid ;)

Dabei muss man jedoch und das erwähne ich hier vehement, nicht diese Einzelfälle, als Standardfälle nehmen. Es ist nicht die Regel, dass so etwas passiert. Sofern man ferner Soziologen glauben schenken darf (bin selber kein Freund von Statistiken) Ist der Regelfall, dass Jugendkriminalität episodenhaft und generell ist. Also ein Phänomen ist das überall auftritt jedoch im Erwachsenenalter abnimmt. Ich weiß, die Bildzeitung möchte einem dort häufig ein anderes Bild verkaufen.

Insofern merken wir schon. Nun sind wir von der Todesstrafe im Jugendstrafrecht. :D Insofern wird es einwenig Offtopic auch wenn alles eben doch zusammenhängt.

Das sind zudem wirklich Themen über die Menschen jahrelang forschen und in denen es leider keine einfache Wahrheiten gibt.

Um das mal kurz klarzustellen, falls es falsch rüberkommen mag:

ICh maße mir auf keinen Fall zu Wissen, dass dies die richtigen Ansätze sind, aber hinter vielem stehen doch solide Hintergedanken.

Um das Thema abzuschließen, möchte ich an den Anfang meines Beitrags zurückverweisen den ich bezüglich dieser Problematik eigentlich als das zentrale Problem sehe:

Wie kann es angehen, dass ein 12 Jähriger zu hause ein Brotmesser einsteckt, um damit andere Menschen anzugreifen?

Welche sozialen Missstände liegen vor, damit Jugendliche soviel Hass entwickeln, einen anderen Menschen zu töten ? Das sind Fragen, auf die niemand eine Antwort hat (bis jetzt)

Die Frage ist für mich, kann das Strafrecht Schäden die in der Sozialisation junger Menschen passiert, wieder gut machen.
So long, Chris

Aeon

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71

Freitag, 27. August 2010, 14:10

Gerhard,

das ist schön für dich, dass du eine solche Berufsethik verfolgst! Ich wünsche dir dabei viel Erfolg auf deinem weiteren Lebensweg :) Tut mir leid, mit dir möchte ich nicht weiter diskutieren, weil deine Beiträge mehr darauf abzielen hier beleidigend zu sein, anstatt hier sinnvoll miteinanderzu diskutieren.

Geh lieber mal draußen mit dem Hund spazieren und mach Videos davon, das ist glaube ich für alle Beteiligten das beste!

Nimm dir mal ein Beispiel an Martin und Balu. Die vertreten eine eigene Meinung ohne dabei beleidigend zu sein! *thumbs up* Mein letztes Wort an dich

Insofern talk to the hand...
So long, Chris

Ingenieur

Gerhard

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72

Freitag, 27. August 2010, 14:21

Es ist dein gutes Recht, meine Beiträge zu ignorieren.

Ebenso ist es mein gutes Recht, deine Beiträge trotzdem zu kommentieren. Natürlich werde ich keine Fragen mehr an Dich richten, weil Du diese ja nicht beantworten würdest. Das hast Du aber in der Vergangenheit auch so gut wie nie getan. Also keine große Umstellung für mich.
Gruß Gerhard
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73

Freitag, 27. August 2010, 14:22

Ok, Deal Gerhard, damit tun wir uns ja anscheinend gegenseitig einen Gefallen!
So long, Chris

74

Freitag, 27. August 2010, 14:29

Es fällt mir selber schwer diese Tat zu begreifen. Es ist furchtbar keine Frage. Wenn eine Familie einen Sohn auf diese Weise verlieren muss. Gerade noch, weil der junge Mann einfach nur zu falschen Zeit am falschen Ort war.
Welche Strafe wird da das eine oder andere Familienmitgleid fordern??
Man glaubt im Jugendstrafrecht (welches hier Anwendung findet) das 5 Jahre Jugendarrest schlimmer für die Gesellschaft sind (kurz und versimpelt: Der Täter hat danach keine Chance auf Resozialisierung mehr und die Gefahr der Rückfälligkeit ist höher), bei Körperverletzungsdelikten, als zu versuchen, dass ein junger Mensch "draußen" von selber wieder in die Spur findet.

Nun die Katholiken glauben auch an ein Leben nach dem Tod...
Ist es nicht die vornehmste Pflicht des Staates und seiner Justiz die Bürger nach bestem Wissen und Gewissen zu schützen?? Mit trial and error können schlimme Dinge passieren, wie die Artikel belegen......
Mit heuristischen Methoden kommt man da nicht arg weit. Man braucht eine deduktiv hergeleitete Vorgehensweise, um Wiederholungstaten zu vermeiden.
Man glaubt im Jugendstrafrecht....glauben heisst für mich erstmal nicht wissen oder nicht genau wissen. Dann interpretiere ich das folgendermaßen: Die Justiz hat keinerlei Ahnung wie diesem Phänomen Herr zu werden ist, und hofft mit Fall zu Fall Entscheidungen über die Runden zu kommen, bis dieses Phänomen erforscht ist??
Nun eine Resozialisierung kommt hier wohl nicht in Frage, da die Sozialisierung offensichtlich nie stattfand, wenn man sich den Lebenslauf des Täters anschaut. Wie will ich was wieder herstellen, was nie existierte??
Wie bestraft man jemanden, der nach meiner Logik nun nicht resozialisiert werden kann??
Wäre in so einem Fall nicht lebenslange Zwangsarbeit ein probates Mittel?? Die Schuld an der Gesellschaft abtragen, und dabei ein Dach über dem Kopf zu haben, und dabei für den Unterhalt seiner Unterbringung sorgen??
Er wäre von der Gesellschaft, die er bedroht, getrennt, und geht einem geregelten Leben nach. Wie im zivilen Leben auch.
Jetzt wieder ein Hundebeispiel:
Wenn ein Hund nicht sozialisiert ist, reagiert er auf seine unmittelbare Umgebeung mitunter sehr agressiv. Die Sozialisierung muß sehr früh stattfinden, sonst ist sie nicht mehr nachzuholen. Man hat nen bissigen Hund, der Andere ohne sichtbaren Grund anfällt. Der Rat eines jeden Tierarztes und Tierpsychologen ist wohl welcher???

Triebtäter?? Der Umstand warum sie zu Tätern werden steckt schon in ihrer Berufsbezeichnung...
Wäre es juristisch und menschrechtlich vertretbar, so jemanden die Triebe zu nehmen?? Medikamentös oder chirurgisch?? Wie sähe es da mit den Menschenrechten aus??

Wieder ernstgemeinte Fragen.....

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75

Freitag, 27. August 2010, 14:53

Balu,

Was hat das Verlangen der Familie bezüglich der Täters hier für eine Relevanz bezüglich dieser Frage !?


Achso weil man nicht weiß, soll man sich dann lieber schnell einer anderen Methode bedienen, von der man noch weniger weiß, ob diese Erfolg hat :D Das amerikanische Prinzip: "Blow something up and dont think about the consequences.

Okay deduktive Vorgehensweisen und woher nimmst du das Wissen, dass diese besser funktionieren in diesen einzelnen Fällen. Haste da neh Testreihe durchgeführt ? ;)

Außerdem habe ich ich deutlich geschrieben, dass im Regelfall Gerichte damit gut tun, Jugendlichen Arrest zu ersparen. Nicht jeder Jugendliche, der mit dem Strafrecht in Berührung kommt, verfolgt dann zwangsläufig einen solchen Weg. Im Gegenteil, ich wiederhole mich, Jugendkriminalität ist im Regelfall generell und episodenhaft. Und das haben Menschen erforscht, die einwenig mehr machen als Zeitungsartikel zu interpretieren (no offense) Der Teil mit dem 20 Seiten ;)

Dazu habe ich mich PERSÖNLICH missverständlich ausgedrückt. Das war meine Einschätzung der Lage.
Gerichte sind natürlich gemäß des Sinn und Zwecks des Jugendstrafrechts von dieser Lösung überzeugt. :)

Lebenslange Zwangsarbeit !? Gut, kann man für richtig und gut halten. Und wann soll man die ansetzen!? Wenn ein 14 Jähriger einem anderen schwer verletzt?!

Und damit verhindert man dann, dass der nächste Jugendliche X einen den Unschuldigen B an einem Bahnhof niedersticht. Weil er sich ja während der Tat ach so viele Gedanken über die Konsequenzen macht!?

Sorry, das kann jeder sehen, wie er möchte und für gut hält, mein Ansatz wäre das nicht.

Also eigentlich mag ich solche Vergleiche nicht, aber ich finde deiner hier, nicht so schlecht gewählt. Die Frage ist aber, hat der Staat nicht dann einen verschissenen Auftrag, verdammt noch mal alles zu tun, dass möglichst ein Besitzer seinen Hund nicht scharf macht ?

Du meinst Kastrieren ? A nicht möglich, wegen den grundrechtlich Geschützen Rechten des Täters.

B wahrscheinlich auch nicht (in jedem Fall) praktikabel, da für Triebtäter oft das Machtgefühl über ihre Opfer entscheidend ist, um diese Taten zu vollziehen.
So long, Chris

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Aeon« (27. August 2010, 15:10)


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Gerhard

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76

Freitag, 27. August 2010, 15:10

Wie kann es angehen, dass ein 12 Jähriger zu hause ein Brotmesser einsteckt, um damit andere Menschen anzugreifen?

Welche sozialen Missstände liegen vor, damit Jugendliche soviel Hass entwickeln, einen anderen Menschen zu töten ? Das sind Fragen, auf die niemand eine Antwort hat (bis jetzt)

Die Frage ist für mich, kann das Strafrecht Schäden die in der Sozialisation junger Menschen passiert, wieder gut machen.


Ich weiß keine Antwort für diesen Einzelfall. Aber häufig ist folgendes Grundproblem:

Kinder und Jugendliche suchen Grenzen. Die haben sie früher bei autoritären Eltern, Lehrern, Vorgesetzten usw leicht gefunden. Grenzen sind für Kinder nicht nur Einschränkungen. Sie schützen Kinder auch vor Situationen, für die ihnen noch die Reife fehlt. Natürlich gab es auch Fälle, wo beim Setzten von Grenzen übertrieben wurde. Sei es, was da verboten wurde oder mit welcher Gewalt die Grenzen durchgesetzt wurden. In der heutigen Zeit sind Eltern, Lehrern, Polizisten, Richtern viele Möglichkeiten genommen, Grenzen zu zeigen. Also suchen manche Kinder und Jugendliche so lange weiter, bis die Erwachsenenwelt dann eben doch gezwungen ist, zu reagieren.

Nach Möglichkeit sollten Jugendliche schon vor dem Strafrecht die gesuchten Grenzen finden. Aber wenn nicht, wäre theoretisch auch das noch eine Möglichkeit. Leider mißlingt auf Grund von viel zu milder Jugendgerichtsbarkeit auch hier bei den ersten Versuchen das finden von Grenzen. Erst schlimme Gewaltdelikte bringen den jugendlichen zu seinem Ziel.
Gruß Gerhard
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77

Freitag, 27. August 2010, 15:15

Was hat das Verlangen der Familie bezüglich der Täters hier für eine Relevanz bezüglich dieser Frage !?

Nun das Bedürfnis der Familie nach Rache und Genugtuung....


Achso weil man nicht weiß, soll man dann lieber schnell einer anderen Methode bedienen, von der man noch weniger weiß, ob dieser Methode erfolg hat :D Das amerikanische Prinzip: "Blow something up and dont think about the consequences.



Okay deduktive Vorgehensweisen und woher nimmst du das Wissen, dass es besser funktioniert in diesen einzelnen Fällen. Haste da neh Testreihe durchgeführt ? ;)

Nun die Justiz und die Gesetzgeber haben doch alle Akten zum Auswerten....

Außerdem habe ich ich deutlich geschrieben, dass im Regelfall Gerichte damit gut tun, Jugendlichen Arrest zu ersparen. Nicht jeder Jugendliche, der mit dem Strafrecht in Berührung kommt, verfolgt dann zwangsläufig einen solchen Weg. Im Gegenteil, ich wiederhole mich Jugendkriminalität ist im Regelfall generell und episodenhaft. Und das haben Menschen erforscht die einwenig mehr machen als Zeitungsartikel zu interpretieren (no offense) Der Teil mit dem 20 Seiten ;)

Aber der Wiederholungstäter, der den Jungen am Bahnhof abstach, war nicht periodenhaft kriminell, sondern anndauernd.

Dazu habe ich mich PERSÖNLICH missverständlich ausgedrückt. Das war meine Einschätzung der Lage.
Gerichte sind natürlich gemäß des Sinn und Zwecks des Jugendstrafrechts von dieser Lösung überzeugt. :)

Aufgrund welcher empirischen Erhebungen?? Hast du da Quellenmaterial?? Würde mich interessieren...

Lebenslange Zwangsarbeit !? Gut, kann man für richtig halten und gut halten. Und wann soll man die ansetzen, wenn ein 14 Jähriger einem anderen schwer verletzt?!

Nein, wenn ein 19 jähriger Jugendlicher, aktenkundig als Wiederholungstäter, offensichtlich nicht resoziallisierbar einen Mord begeht, nachdem er schon ne beeindruckende Karriere als Gewalttäter hinter sich gebracht hat....

Und damit löst man das der nächste Jugendliche X einen den Unschuldigen B an einem Bahnhof niedersticht. Weil er sich ja während der Tat ach so viele Gedanken über die Konsequenzen macht!?

Nun der Vater von Tim Kretschmer hätte sich auch nie ausgemalt, daß sein Sohn mit der Beretta, die zwischen den Socken versteckt war, 15 Menschen und sich damit umbringen könnte. Als er die Waffen anscheinend zwischen die Socken steckte, machte er sich auch keine Gedanken....Trotzdem wird ihm der Prozeß gemacht.... Wäre Tim Kretschmer beispielsweise je wieder frei gekommen??
Die Tat wäre ja auch als periodisch einzustufen, oder irre ich mich?? Sorry für die Polemik, nur ein Stilmittel.......

Sorry das kann jeder sehen wie er möchte und für gut hält.
Gott sei Dank gibt es dieses Grundrecht.


Also eigentlich mag ich solche Vergleiche nicht, aber ich finde deiner hier nicht so schlecht gewählt. Die Frage ist aber, hat der Staat nicht dann einen verschissenen Auftrag, verdammt noch mal alles zu tun, dass möglichst ein Besitzer seinen Hund nicht scharf macht ?

Hat der Staat dann aber auch nicht den Auftrag, daß bereits vorhandene scharfe Hunde und bereits vorhandene gefährliche Gewaltverbrecher ( auch der in dem Artikel erwähnte Jugendliche) nie wieder ne Bedrohung für ihre Umwelt darstellen können??


Du meinst Kastrieren ? A nicht möglich, wegen den grundrechtlich geschützten Rechten des Täters.
Gab es schon mal, allerdings auf Antrag des Täters selber.......
Jürgen Bartsch!

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Freitag, 27. August 2010, 15:15

Kinder und Jugendliche suchen Grenzen. Die haben sie früher bei autoritären Eltern, Lehrern, Vorgesetzten usw leicht gefunden. Grenzen sind für Kinder nicht nur Einschränkungen. Sie schützen Kinder auch vor Situationen, für die ihnen noch die Reife fehlt. Natürlich gab es auch Fälle, wo beim Setzten von Grenzen übertrieben wurde. Sei es, was da verboten wurde oder mit welcher Gewalt die Grenzen durchgesetzt wurden. In der heutigen Zeit sind Eltern, Lehrern, Polizisten, Richtern viele Möglichkeiten genommen, Grenzen zu zeigen. Also suchen manche Kinder und Jugendliche so lange weiter, bis die Erwachsenenwelt dann eben doch gezwungen ist, zu reagieren.

Nach Möglichkeit sollten Jugendliche schon vor dem Strafrecht die gesuchten Grenzen finden. Aber wenn nicht, wäre theoretisch auch das noch eine Möglichkeit. Leider mißlingt auf Grund von viel zu milder Jugendgerichtsbarkeit auch hier bei den ersten Versuchen das finden von Grenzen. Erst schlimme Gewaltdelikte bringen den jugendlichen zu seinem Ziel.

Sehr guter Beitrag!

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Freitag, 27. August 2010, 15:25

Die Frage ist aber, hat der Staat nicht dann einen verschissenen Auftrag, verdammt noch mal alles zu tun, dass möglichst ein Besitzer seinen Hund nicht scharf macht ?

Das scharf machen von Hunden gibt es zwar; aber davon hat Balu nicht geschrieben.

Bei Hunden gibt es eine Phase, und zwar von ca. der 4.Lebenswoche bis maximal zur 16. Lebenwoche. In dieser Zeit muß ein Hund bestimmte Erlebnisse mit anderen Hunden (seinen Wurfgeschwistern, seiner Hundemutter und anderen erwachsenen Hunden) und mit Menschen haben, die ihn für ein Leben lang prägen werden. Da lernt er essentielle Dinge wie Beißhemmung, Vertrauen, Rangordnung und Unterordnung, hundliche Kommunikation, Interaktion mit Menschen usw. Wenn das in diesen 12 Wochen NICHT geschieht, ist es später mit noch so viel Aufwand, Liebe, Sachkenntnis NICHT vollständig nachzuholen. Wenn diese Defizite schwerwiegend sind und der Hund groß genug ist, Menschen zu gefährden, bleibt nur ihn zu töten (Euthanasie beim Tierarzt).

Menschen brauchen für ihre Entwicklung ca 10 mal so lange. Das Innenleben von Menschen ist weit komplexer als das von Hunden. Aber die Grundzüge sind gleich.

Die Frage ist: gibt es Menschen, deren Inneres so fehlentwickelt ist, dass eine nachträgliche Sozialisierung nicht möglich ist? Meine Antwort ist ein klares JA.

Was sollte man mit solchen Menschen tun? Für mich klar: lebenslange Sicherheitsverwahrung, wenn wirklich sichergestellt werden kann, dass sie nie andere Menschen gefährden werden. Andernfalls: siehe Hund.

Manche Verbrechen lassen sich einfach nicht verhindern, weil der Täter vor dem Mord nicht nur unbescholten, sondern sozial unauffällig, vielleicht sogar ausgesprochen freundlich und hilfsbereit war.

Andere Verbechen dagegen (und nur über solche schreibe ich in diesem Thread) wären leicht zu verhindern. Wenn man Täter, die wiederholt vor dem Richter landen, weit härter bestrafen würde. Beim ersten Mal lasse ich den Ansatz, dem Täter nicht das Leben zu versauen usw noch gelten. Das zweite, dritte Mal zeigt doch, dass dieser Ansatz bei diesem Täter NICHT funktioniert. Ein Kollege von mir sagte gerne: "Menschen machen Fehler, das ist normal. Aber wer den selben Fehler ein zweites und drittes Mal macht, der ist zweifellos dumm." Beim Jugendrichter Riehe in Köln waren Täter alle paar Monate beim selben Richter wegen immer schlimmerer Gewalttaten vor Gericht. Dr. Riehe ließ immer wieder Milde walten. Ich halte das für Dummheit, die UNschuldige ausbaden müßten. Nach meinem Verständnis von Gerechtigkeit sässe Riehe als Beitragstäter schon lange im Gefängnis.
Gruß Gerhard
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Aeon

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80

Freitag, 27. August 2010, 15:28

Ja absolut richtig, Gerhard! Das ist auch mein Eindruck! Ich glaube auch nicht, dass es ein Problem des Einzelfalls ist!

Viele haben nämlich gar nichts in der Richtung, was man unter Erziehung verstehen könnte. Grenzen müssen ja auch sinnvoll gesetzt werden. Oft wachsen diese Menschen unter Gewalt auf und kennen dann leider auch ihr ganzes Leben nichts mehr anderes als durch Brutalität Konflikte zu lösen.

Die Frage ist dann eben, was kann bei sowas herauskommen und können Schulen letztlich dann Gerichte dieses Vakuum ausfüllen ?!

Okay ein Gericht kann hart bestrafen, dass ist für einen dieser Jugendlichen die Konsequenz für sein Handeln. Die Erfahrung zeigt, dann leider aber, dass sich andere nicht dadurch abschrecken lassen.

Weiteres Problem, werden diese sozialgeschädigten Jugendliche in Arrest gesteckt, dann ist die Chance auf ein straffreies Leben, umso früher dies passiert immer geringer. Deshalb ist es eine Gratwanderung und nicht im jedem Fall leisten Gerichte dann gute Arbeit.

Da kommt der Punkt von Martin zu Tage. Ich habe neulich in der Zeit gelesen, dass die Jugendrichter in Berlin immer für die gleichen Täter zuständig waren. Also ein Richter kannte den Täter aus früheren Verurteilungen. Auf der anderen Seite muss der Täter immer dem gleichen Richter in die Augen schauen, dem er zuvor versprochen hat, nicht rückfällig zu werden.

Für mich absolut sinnvoll ein solches System herzustellen. Das verstehe ich auch als sinnvolle gesetzliche Grenze.

Der Status Quo.. .Leider fehlt das Geld und man kann diesen Modus nicht weitervollziehen.

Traurig...
So long, Chris

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81

Freitag, 27. August 2010, 15:30

"Sorry das kann jeder sehen wie er möchte und für gut hält. Gott sei Dank gibt es dieses Grundrecht." Zitat Balu

wo habe ich bitte das hier geschrieben ?

Wenn schon zitieren, dann bitte richtig :)

So mir geht die Zeit aus! Werde spät heute abend nochmal antworten!.
So long, Chris

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Aeon« (27. August 2010, 15:35)


82

Freitag, 27. August 2010, 15:34

Sorry habe mich mit der Zitatfunktion verhauen, ist jetzt ausgebessert!
Gott sei Dank gibt dieses Grundrecht war mein Kommentar!

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

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83

Freitag, 27. August 2010, 15:35

Kp ;)
So long, Chris

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84

Samstag, 28. August 2010, 10:18

Zitat

„profil“: Acht von Zehn misstrauen der Justiz

82 Prozent der Österreicher bezweifeln, dass die heimische Justiz alle Bürger - unabhängig etwa von Beruf und Einkommen - gleich behandelt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Nachrichtenmagazins „profil“ (Montag-Ausgabe).

Nur 14 Prozent der Befragten erklären laut der im Auftrag von „profil“ vom Meinungsforschungsinstitut Karmasin Motivforschung durchgeführten Umfrage, der Justiz in diesem Punkt zu trauen - vor einem Jahr waren es noch 28 Prozent gewesen. Vier Prozent wollten sich nicht äußern.
Quelle: www.orf.at

Die positive Generalprävention scheint nicht besonders gut zu funktionieren.
Wenn ich also nicht mit allem einverstanden bin, was Juristen lehren, lernen und praktizieren, dann weiß ich immerhin 82 % der Bevölkerung hinter mir. Da kann ich Kritik von der winzigen Minderheit der Juristen leicht aushalten.

PS: ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass es auch sehr integre und intelligente Juristen gibt.
Gruß Gerhard
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (28. August 2010, 17:24)


85

Samstag, 28. August 2010, 17:27

Forenberg.deVideoYouTube

Auch ne Sicht........ :pfeif: :sagnix:

:ironie: Wurde man nicht für solche Aüßerungen vor nicht allzu langer Zeit zum Drogentest geschickt.....?? :ironie:




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86

Sonntag, 29. August 2010, 11:19

Sooooo. Kinder, kaum ist man mal zwei Tage weg, fliegen hier die Fetzen, wenngleich natürlich auf sehr hohem Niveau. ;)

Nun, ich für meinen Teil denke, daß es tatsächlich Leute gibt, die sich von keinem Strafmaß dieser Welt von ihren Wahnsinnstaten abschrecken lassen. Das ist Fakt. Die fallen für mich in die gleiche Schublade wie religiös-fanatische Terroristen, denen ist mit keiner Logik der Welt beizukommen. Somit hilft nur bedingungslose Gewalt. Als eine Metapher aus der Sicht des Nicht-Juristen kann man sich das so vorstellen: Wenn ein irrer mit einem Sprengstoffgürtel auf mich zurennt und ich eine Waffe in der Hand habe, kann man sich sicher sein, daß das ganze Magazin leer ist, bevor er mir zu Nahe kommt. Und ich würde sehr gut schlafen danach, ohne jegliches schlechtes Gewissen. Weil meinen Selbsterhaltungstrieb lass ich mir von keinem Juristen dieser Welt schlechtreden. Und ich finde ein anständiger Jurist würde das auch gar nicht erst versuchen. Und doch sieht man in den letzten Jahren immer öfter, wie unter Zuhilfenahme unglaublich perverser Euphemismen und Worthülsen die Täter vor Gericht auch noch als Opfer von was auch immer dargestellt werden. Im Grunde ist das nämlich ein Symptom eines gesellschaftlichen Henne/Ei Problems. Wie das? Hätte man die Hardcore-Kriminellen die einfach so sind wie sie sind im Griff, dann würden keine Folgeschäden entstehen, aus denen neue Kriminelle hervorgehen. Würde es zb ein Jugendschutz auf die Reihe kriegen, schlagende Eltern dranzukriegen, dann gäbs keine geschlagenen Kinder, die ihre Erlebnisse als Startschuss einer kriminellen Karriere vor sich selbst rechtfertigen können. Oder vor etwaigen Richtern, sollten sie die jemals zu Gesicht bekommen.

Der Staat mit seinem allzu geliebten Gewaltmonopol behauptet, mir meine Sicherheit garantieren zu können, sofern ich Abgaben leiste. In der Theorie eine gute Sache. Juristen sind eines der Werkzeuge, um das Funktionieren dieses Prozesses zu gewährleisten. Zumindest war es mal so gedacht nehm ich an. Was mir immer mehr auffällt ist, daß Gesetze immer komplexer werden, so daß außer irgendwelchen Spezialisten in ihrem jeweiligen Teilgebiet der Rechtswissenschaften keiner mehr Plan hat, was man eigentlich darf und was nicht. Wieviele Bürger lesen in Österreich das ABGB? Ich habs getan. Und ich nehme an, damit zu einer Minderheit zu gehören, die einen Promilleanteil der Bevölkerung ausmacht. Zurück zum Monopol. Der Staat sagt mir also, daß ich für seine Leistung des Schutzes zu bezahlen habe. Gut. Mach ich. Jede Menge Asche wandert in die Richtung. Der Staat macht aber seine Arbeit nicht. Aus der Sicht des einfachen Menschen ist mir gegenüber der Staat also vertragsbrüchig geworden. Und dann erdreistet er sich auch noch, mir zu verbieten, seine versäumte Arbeit selbst zu machen. Weil Selbstjustiz geht mal gar nicht, da sind sich alle Juristen einig. So wie ich das sehe, müsste ich also wenn ich von einem sogenannten Intensivtäter niedergestochen werde, im Falle eines Überlebens den Staat gleich wegen Fahrlässigkeit in seinem eigenen Strafvollzug mit anklagen können. Ist sowas überhaupt möglich? Ich finde das sollte es sein. Wenn die Gesetzgeber so überzeugt von ihrem Konzept sind, warum haben sie dann stets nicht grade schwach bewaffneten Geleitschutz bei sich?

Wenn ich mir den guten Elias in Deutschland so ansehe, dann würde ich mal behaupten, daß sein Verhalten mit einem Kind nichts gemeinsam hat. Warum sollte ich mich also von seinem Geburtsdatum täuschen lassen? Der ist sich dieser Lücken sicher bewusst. Sind sich Berufskriminelle immer. Ein Krimineller ist von seinem psychologischen Profil her jemand, der eine sogenannte Hohe Zeitpräferenz hat. Sprich er wägt ab zwischen dem was er jetzt unbedingt will und dem was sich in weitere Folge vielleicht irgendwann für Konsequenzen für ihn daraus ergeben. Eine hohe Präferenz sagt, er gewichtet sehr stark in Richtung dessen was er sich gerade in den Kopf setzt. Konsequenzen sind ihm dabei egal. Damit tickt er eigentlich im Grunde genommen zwar wie ein kleines Kind, ist aber nicht so ungefährlich wie eines. Mich fasziniert es ja immer wieder, wie sehr Juristen an ihrer Doktrin festhalten können, solange es andere Leute betrifft. Natürlich sind wir rein vom Aspekt der Zivilisation her schon lange über "Auge um Auge" hinaus, nur frage ich mich, warum das immer als eine so großartige Sache gepriesen wird. Als Opfer eines Verbrechens habe ich mir nichts zuschulden kommen lassen, muss aber mitansehen wie der Täter die Konsequenzen seines Handelns in keinem angemessenen Ausmaß wenn überhaupt tragen muss und meine Verletzungen zeichnen mich womöglich fürs Leben. Also gesetzt dem Fall ich überlebe die Tat. Irgendwelche lebenslangen Zahlungen für meinen etwaigen Invalidenstatus kann ich mir wohl auch abschminken, weil davon auszugehen ist, daß so ein asoziales Perpetuum Mobile sie entweder nicht leisten kann oder nicht würde. Abgesehen davon wäre es für ihn dann im Sinne des Konsequenzen abwendens sowieso besser, ich überleb den ganzen Wahnsinn nicht und dafür würde er dementsprechend sorgen.

Es läuft also darauf hinaus, daß es die Rechte der Täter gegen die Rechte der Opfer abzuwägen gilt. Und momentan seh ich da die Täter in einem unvorstellbaren Ausmaß bevorzugt. Hauptsache die naiven Weltverbesserer, die nie Opfer solcher Verbrecher werden, können sich dann selbst auf die Schulter klopfen und die ethischen Rechtschaffenen raushängen lassen. Womöglich zitieren sie dann noch die Bibel von wegen "halt die andere Wange auch noch hin". Mir egal. Krieg ich eine auf die Wange, gibts eine zurück. Und das mit etwas mehr Nachdruck, um die Botschaft gleich richtig rüberzubringen. Warum hat der Staat also nicht so viel Selbstachtung und tut das auch so mit Leuten, die seine Regeln offenkundig nicht anerkennen. Nachdem bereits geklärt ist, daß deren psychologisches Profil eigentlich auf ein trotziges Kind reduzierbar ist, warum verfährt man dann nicht auch mit ihnen. Oder sind Juristen auch so überzeugt davon, daß es sinnvoll ist, mit einem 3jährigen über Ethik zu diskutieren? Ich bin sicher kein Experte auf dem Gebiet, aber ich behaupte mal, daß ich einen recht gut funktionierenden Gerechtigkeitssinn habe. Der natürlich mit geltendem Recht nicht zwangsläufig was zu tun haben muss. Weil das ist ja die Spielwiese der Juristen. Und wenns auf einem Stück Papier steht muss es ja stimmen. Immerhin haben es ja Leute dort hingeschrieben, auf die man so viel hält weil sie ja gar so klug waren. Das ist nämlich das was ich weiter oben rausgelesen habe. Man kann es reduzieren auf eine trotzige Antwort im Stile von "das ist so, weil das diese und jene Leute erlassen haben und die sind ja so toll und haben sicher recht". Argumentation habe ich eigentlich vermisst. Das "ist halt so" ist sogar kleinen Kindern gegenüber eine Frechheit, weil man ihnen jegliche Möglichkeit nimmt, eine anscheinende Gesetzmässigkeit in ihrem Sinn jemals zu begreifen und in weiterer Folge zu respektieren. Autorität als Selbstzweck funktioniert nur, wenn man sie mit aller Gewalt durchsetzt, aber damit werden die dezent pazifistisch angehauchten Leute heutzutage eher ihre Probleme haben. Aber meistens passiert sowas nur deswegen, weil die Leute, die eine Doktrin so hochhalten, diese selbst niemals soweit hinterfragt haben, als daß sie auf diese einfache Frage des "warum" eine Antwort hätten.

Die Fragen die ich also stelle sind:

1.) Kann ich den Staat verklagen, wenn ich von einem Wiederholungstäter Schaden nehme, vor dem mir im Gegenzug für die Abgabe von Steuern, absoluter Schutz versprochen wurde?
2.) Kann ich mein Recht auf Selbstverteidigung einklagen, wenn der Staat unfähig ist, seinen Teil des Vertrags zu erfüllen?
3.) Kann ein Staat weiter auf ein Gewaltmonopol mit dem Argument des Bürgerschutzes beharren, wenn er diesen offensichtlich nicht bietet?
4.) Kann man Politiker persönlich für Gesetzesänderungen verantwortlich machen, wenn als Folge eines Gesetzes bzw einer Änderungen nun Umstände eintreten, bei denen ein unbescholtener Bürger zu Schaden kommt?
5.) Warum sind eigentlich Medien und auch oft "weltverbesserende" Juristen auf der Seite eines toten Täters, wenn er mal im Zuge einer ausgeübten Notwehr ums Leben kommt? Immerhin wäre das alles nicht passiert, hätte er nicht die idiotische Idee gehabt, seine Tat zu verüben. Diese Menschen sind keine Opfer. Es sind lediglich Leute (nicht mal Menschen für mich), die harte Konsequenzen für ihre Verhaltensweisen ausgefasst haben. Ich halte das für eine überaus natürliche Sache. Weil daß allein Leute mit der Psyche eines Kriminellen entstehen, ist eine Zivilisationskrankheit. Selbst in der Steinzeit wären diese Leute von ihrem Rudel verstossen worden, hätten bei der Jagd nur noch schlechte Chancen gehabt und wären letztendlich wohl verhungert. Und daran sehe ich nichts unmenschliches, sondern eigentlich nur natürliches. Diese Leute auch noch zu schützen halte ich für widernatürlich. Oder wie ich zu sagen pflege "Sozialismus ist das gelebte Gegenteil des Darwinismus". Leute die das Leben nicht auf die Reihe kriegen, sollten einfach nicht daran teilnehmen und schon gar nicht ihre eigene Unfähigkeit an anderen auslassen. Weil nichts was ein Mensch erlebt, egal wie schmerzhaft oder traumatisch, gibt ihm das Recht, anderen als dem Verursacher seines Leids selbst eines zuzufügen. Auch wenn das Juristen anders sehen. Aber die haben in meinen Augen mit Gerechtigkeit eigentlich nur wenig zu tun, es ist für mich eigentlich mehr ein halbstaatlicher Industriezweig, der sich halt die Gerechtigkeit auf die Fahnen schreibt, ohne wirklich etwas zu leisten, was damit viel zu tun hätte. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber es bleiben leider Ausnahmen und nicht die Mehrheit.


Beim Thema Todesstrafe denk ich mir eigentlich das selbe wie bei allen anderen Gesetzen - was kümmert mich das Strafmaß, wenn ich doch sowieso nicht kriminell sein will? Es betrifft mich einfach nicht. Und solange ein Verurteilter von der Gesellschaft ferngehalten wird, kümmerts mich wenig, ob der eingesperrt oder aufgehängt wird. Das einzige was ich nicht will ist, daß es ihm gut geht. Weil das hat er nicht verdient.

Falls ich wo ganz unrecht habe, bitte ich darum, belehrt zu werden. Mit Argumenten die welche sind, und nicht "weils so ist". Sowas durchschaut man nämlich recht leicht, wenn man nicht wirklich aufn Kopf gefallen ist. ;)

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Gerhard

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87

Sonntag, 29. August 2010, 12:42

Meine Bewunderung, Martin. In diesem langen Beitrag finde ich nicht einen einzigen Satz, den ich widerlegen könnte oder wollte.

Das Schlimme ist, dass ich vermute (ich kann's leider nicht durch Umfragen nachweisen), dass deine Ansicht durchaus mehrheitsfähig ist. Und dennoch wird sich nichts in diese Richtung ändern. Weil wir in einer Scheindemokratie leben. Theoretisch geht alle Macht vom Volke aus. Praktisch gibt das Volk bei der Wahl nicht nur seine Stimme ab, sondern auch die Macht für die Dauer der nächsten Legislaturperiode. Warum lassen die Deutschen genauso wie die Österreicher sich das gefallen? Warum führen wir nicht eine direkte Demokratie nach dem Vorbild der Schweiz ein? Wenn man sich die Geschichte der Schweiz ansieht, seit wann die Frieden haben, wenn man sich den Wohlstand der Schweiz ansieht (und das in einem winzigen Land ohne Rohstoffe und der Großteil des Landes so gebirgig, dass sogar Gämsen den Hang herunterkollern), dann habe ich nicht den Eindruck, dass die repräsentative "Demokratie" in irgend einem Staat der Welt ihre Überlegenheit gezeigt hätte.

Nur wenn das Volk über Gesetztesvorlagen direkt abstimmt kann sich etwas ändern. So lange im Parlament Juristen und Politologen weit überrepräsentiert sind besteht keinerlei Hoffnung auf vernünftige, anständige Politik.

Politiker und Juristen ignorieren einfachste Fakten. Zum Beispiel ist es so, dass bei intellektuell weniger entwickelten Lebewesen Strafen nur wirksam sind, wenn sie während der Tat oder ganz kurz danach erfolgen.

Bei einem Hund ist diese Spanne nur 1 bis 2 Sekunden. Jede Strafe danach ist nicht nur völlig wirkungslos, sondern kontraproduktiv. Eine unmittelbar folgende Einwirkung speichert das hundliche Gehirn ab als "hoppla, das darf ich nicht tun". Eiine zu spät verhängte Strafe speichert der Hund ab als "Hoppla. Herrchen bestraft mich grundlos. Er ist nicht berechenbar und nicht vertrauenswürdig. Also ein ungeeigneter Rudelführer. Wenn meine Zähne groß genug für den Kampf sind werde ich selbst die Führung übernehmen müssen." Andauernde verspätete Bestrafung verunsichert den Hund zunächst, vermindert Vertrauen und Bindung und führt schließlich zu Auflehnung des Hundes. Nicht wenige Hundehalter werden vom eigen Hund gebissen.

Bei Kindern ist diese Spanne, in der Strafe richtig verarbeitet wird, mit zunehmender Entwicklung länger, aber kein Menschen, der bei Trost ist, würde Fehlverhalten eines Kindes zB erst ein Jahr später bestrafen. Wie Martin in seinem Beitrag oben überzeugend darlegt, sind Verbrecher in vielen Fällen psychisch Kindern sehr ähnlich. Wenn Strafen wirken sollen, wäre es notwendig, diese unmittelbar nach der Tat zu verkünden und zu vollstrecken. Also zB Gewalttäter schlägt abends zu, wird sofort verhaftet, und steht schon am nächsten Tag in der Früh vor dem Richter, um 10:00 erfährt er sein Urteil, um 10:05 beginnt seine Haftstrafe. Heutzutage werden Gewalttäter, wenn es nicht gerade um Mord oder schwerste Körperverletzung geht, zumeist auf freiem Fuß angezeigt. Monate, wenn nicht sogar nach über einem Jahr, ist dann die Gerichtsverhandlung. Die sich auch durch Warten auf Gutachten, Zeugen, mehrere Verhandlungen und das in mehreren Instanzen monate- bis jahrelang dahinzieht. Das ist so klug und erfolgversprechend, wie wenn ich Trooper heute mit strenger Stimme tadele, weil er mir als Welpe vor über einem Jahr auf den Teppich gepinkelt hat. Würde ich so handeln, würde Trooper keinerlei Respekt vor mir haben, und das zu recht. Aber genau so dumm handelt der Staat. Natürlich auch mit genau den zu erwartenden Ergebnissen.

Und solche Versager massen sich dann an, dass nur sie qualifiziert wären, über die Todesstrafe eine fundierte Meinung abzugeben?
Gruß Gerhard
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Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (29. August 2010, 13:39)


88

Sonntag, 29. August 2010, 13:46

Kleine Zwischenfrage:
Wenn ich euch richtig verstehe, so fordert ihr vom Staat, dass Kriminelle grundsätzlich härter bestraft werden sollten?
Wie etwa hier oder hier. Glaubt ihr nun wirklich allen ernstes, dass diese radikale Gesetzgebung auf solcherart Kriminelle abschreckend wirkt? Offenbar doch nicht, oder sehe ich da was falsch?! ?(

Ich denke nach wie vor, dass diese Problematik viel zu komplex ist, um sie hier in diesem Thread umfassend zufriedenstellend beantworten zu können.


Zitat

Beim Thema Todesstrafe denk ich mir eigentlich das selbe wie bei allen anderen Gesetzen - was kümmert mich das Strafmaß, wenn ich doch sowieso nicht kriminell sein will? Es betrifft mich einfach nicht. Und solange ein Verurteilter von der Gesellschaft ferngehalten wird, kümmerts mich wenig, ob der eingesperrt oder aufgehängt wird. Das einzige was ich nicht will ist, daß es ihm gut geht. Weil das hat er nicht verdient.

Wie schnell hast du als unbescholtener Bürger jemandem im Affekt eins über die Rübe gezogen, ohne Absicht, ihn töten zu wollen?! Sag nie, aber auch gar nie, dies kann mir nicht passieren!! Ganz plötzlich stehst du auf der Täterseite und wünscht dir nichts sehnlicher, als anständig behandelt zu werden, weil du weisst ja, nicht alle sind von deiner Unschuld überzeugt! :opi:
cheers
Martin

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89

Sonntag, 29. August 2010, 13:58

Wie etwa hier oder hier. Glaubt ihr nun wirklich allen ernstes, dass diese radikale Gesetzgebung auf solcherart Kriminelle abschreckend wirkt? Offenbar doch nicht, oder sehe ich da was falsch?!

1) Vorausgesetzt, die Männer haben die ihnen zur Last gelegten Verbrechen wirklich verübt finde ich die Strafen absolut angemessen. Auch die Art der Durchführung.

2) Eines wirst nicht einmal Du bestreiten können: diese Strafen sind eine 100 % sichere Spezialprävention. Das allein reicht als Begründung und Legitimation. Ob sie zusätzlich noch eine stärkere generalpräventive Wirkung entfalten scheint Dich zu interessieren. Mich nicht, daher mache ich darüber auch keine Aussage.

3) Wie begründest Du dein "offenbar doch nicht"?

4) Es ist ohnhin klar, dass sich nur ein Teil der Verbrechen verhindern läßt. Taten, die im Affekt begangen werden oder aus zwanghaftem Verhalten lassen sich bei Ersttätern nicht verhindern. Aber es ist unnötig und Schuld von "Gutmenschen", wenn es Opfer von Wiederholungstäter gibt. Die Rückfallquote bei Sexualverbrechern liegt bei 50 %, und nicht wenige werden - lächerlichen Strafen sei es gedankt - mehrfach zu Rückfalltäter. Mit anderen Worten: ca die Hälfte dieser Straftaten ließe sich vermeiden. Aber Gutmenschen möchten dies nicht.

Samy, sind Dir kindliche Opfer egal? Sind das für Dich keine Menschen? Haben Opfer keine Menschenrechte? Ist es anständig, zwei Kinderschänder nach ein paar Jahren Gefängnis freizulassen, wenn es statistisch gesehen bedeutet, dass voraussehbar deshalb ein Kind mißbraucht werden wird. Ich darf es hier gar nicht aussprechen, wie widerlich ich so ein Haltung finde.
Gruß Gerhard
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (29. August 2010, 14:14)


90

Sonntag, 29. August 2010, 14:05

2) Eines wirst nicht einmal Du bestreiten können: diese Strafen sind eine 100 % sichere Spezialprävention. Das allein reicht als Begründung und Legitimation. Ob sie zusätzlich noch eine stärkere generalpräventive Wirkung entfalten scheint Dich zu interessieren. Mich nicht, daher mache ich darüber auch keine Aussage.

Aha, dann würdest du Kriminelle nur um des bestrafens Willen bestrafen und nicht etwa, um mit der Härte der Strafe präventiv zu wirken?! Naja, auch eine Ansicht. Aber du hast recht, Kriminelle wird es eh immer geben. Hauptsache, man bestraft diese auch immer ordendlich und angemessen. :rolleyes:
cheers
Martin

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Samy« (29. August 2010, 14:11)