Ich versuche hier nun schon seit mehreren Beiträgen einen Konsens statt einer Kontroverse zu entdecken, ist aber echt schwer. Vielleicht mal ein Ansatz, der es für beide Seiten auf eine einfache Formel bringen könnte: NO RISK, NO GUN!
Mein lieber Manfred ( das lieb ist in vollem Ernst gemeint
), das ist m.E. kein Ansatz zu einem Konsens....und das nun folgende ist absolut nicht irgendjemand hier gemünzt.....
Ich habe aus offiziellen Quellen ( die Links stehen weiter oben und weitere Möglichkeiten wurden von mir genannt) Statistiken aufgezeigt, die dies leider erfolglos erscheinen lassen.
Eine Waffe ist ein Tatmittel. Genau wie ein Messer, oder wie ein Sprengsatz. Nun bekomme ich immer zu hören oder zu lesen, die Waffe macht das töten effizient.......aha, merken wir uns das mal für später
Man braucht ein Ziel, eine Ambition und ne Motivation. Sonst nix. Die Frage ob sich jemand ne Waffe legal oder illegal besorgt, ist zweitrangig. Entscheidend ist der Umstand, daß der Täter ( ein Verbrecher--einer der Gesetze bricht- )seine Phantasie ( oder nenne es Plan) in die Tat umsetzen will, und dazu Mittel und Wege sucht. Und das umschreibt doch in den Grundzügen die Vorgehensweise bei einem Verbrechen, oder??
Sagt dir die Zahlenkombination 168: 1 etwas?? Nein??
Nun,
dieser junge adrette Herr hat 168 Leute auf dem Gewissen gehabt, bevor man ihn am 11 Juni 2001 eingeschläfert hat.
Mit was hat er 168 Leute umgebracht?? Mit gewöhnlichem Kunstdünger und nem Treibstoffzusatz ( Diesel) . Beides frei erwerbbar, beides soo unauffällig.
168 Opfer, und ne Schusswaffe war nicht mal im Spiel.
Die Sauerlandgruppe hatte ähnliches vor. Die Terroristen, die die Kofferbomben auf Bahnhöfen in Deutschland zünden wollten, hatten auch diese Art von Bomben, die Anschläge in Madrid und London genau gleich........
Es gab in den 60ern einen Anschlag auf ne Schule in Köln. Dieser wurde mit Brandflaschen verübt.
KLICK!
10 Tote. Immer noch nicht effizient genug?? Den Abgang hat er mit E 605 gemacht. GluckGluck, weg war er.....
Und die Angehörigen der Opfer hat bestimmt der Umstand getröstet, daß die Tatmittel ja nicht exclusiv zum Töten hergestellt wurden.
Und sag mir jetzt bitte nicht, daß dies nicht wiederholbar sei. Der nächste Nerd der durchdreht könnte ja der permanent gemobbte Nebensitzer aus dem Chemie- LK sein, chronisch
underfucked und permanent
kujoniert, immer soo unauffällig und so lieb.....und natürlich aus gutem Hause.
Und unterschätze auch nicht den
Werther- Effekt, der mit Sicherheit durch die exzessive Berichterstattung begünstigt wird, durch das Breittreten jeglicher Details, durch die Überflutung an Nichtigkeiten aus dem Leben des Täters, die Aussicht auf diesen
"Ruhm", den unsere voyeuristische Gesellschaft mit den ganzen sensationsgeilen Sozial- Spannern bietet......da alleine ist der Kachelmann- Prozess ein Musterbeispiel, wie fortgeschritten wir sind, wenn wir uns dem direkten Vergleich mit dem Mittelalter stellen....
Oder wenn wir uns mit dem
Pawlowschen Hund vergleichen: Immer wenn irgendetwas Schreckliches passiert, schreien wir nach Verboten. Genau wie dem Hund der Speichel floss, wenn die Glocke läutete.
Und auf dieser Logik basieren Verbotsforderungen. Der Plazebo für das Volksempfinden entfaltet seine volle Wirkung, doch die Ursachen bekämpft man nicht. Und wenn ich den von mir verwendeten Begriff
Effizienz in diesem Zusammenhang ins Spiel bringe, so empfinde ich diese Art der Effizienz als suboptimal, da sie weder den Ansprüchen der jeweiligen Problemstellung genügt, noch die Gesellschaft in mehr Sicherheit bringt. Im Gegenteil, man täuscht Sicherheit vor, indem man den Menschen vorgaukelt, daß das allgemeine Lebensrisiko wieder ein Stück gemindert worden ist.
Jedesmal wenn ich vom Nachtdienst kam, fuhr ich an meiner Stamm- Tanke vorbei, Kippen holen, Zeitungen, Kaffee und Butterbrezel. Da traf ich nen pensionierten Lehrer für Geschichte und Ethik. Sehr interessanter Mensch, nett, ein wenig schusselig, seine zwei Hunde ( die er in aller Herrgottsfrühe ausführt) absolut vergötternd. Aber auch ein absoluter Cave (
Citizen Against Virtually Everything) oder auch Keintologe genannt..
Glühender S21 Gegner auf die Polizei schimpfend ( Teil des Systems, er nennt sie auch
Vollstrecker) und absolut fanatischer Friedensaktivist, welcher sich absolut gegen Legalwaffenbesitz ausspricht.
Als ich ihn während Kaffee und Butterbrezel fragte, wer den der Souverän eines demokratischen Staates sei, sagte er erwartungsgemäß:
"das Volk". Auf die weitergehende Frage, warum man dem Souverän den derart misstrauen sollte, daß man ihm die Waffen wegnehmen solle, sagte er das zum Schutz die Polizei da wäre. Ich :
Aha, die Vollstrecker sind zu unserem Schutz da?? Wie können sie allen Ernstes von diesen Schutz verlangen, wenn sie diese derart verachten?? Große Augen, Zornesröte, 3 Monate war der arme Kerl beleidigt....
Hatte ich ihm doch die Widersprüchlichkeit seines Weltbildes morgens beim Frühstück kurz und knackig dargelegt.
YouTube
- 18jährige Witwe mit nem 3 Monate alten Säugling im eigenen Haus
- die Einbrecher wollen die teuren Krebsmedikamente klauen und sind mit Messer und Hammer bewaffnet und steigen ein
- Frau ruft 911, Einbrecher kommen durch die Tür , die mit nem Sofa verbarrikadiert war
- und die Mutter des Kindes entfernt einen der Einbrecher mittels legal besessener Schrotflinte aus dem Genpool
Rechtliche Grundlage ist das
Stand-your-ground law und die
Castle Doctrine.....
Die junge Frau hat alles richtig gemacht: Sie hat ihr Leben und das ihres Kindes gerettet, sie hat eine potentiell tödliche Situation körperlich unbeschadet überlebt, sie hat überlegt gehandelt. Für eine 18jährige Witwe und Mutter eines 3 Monate alten Säugling sehr beachtlich.
Klopfen wir mal gemeinsam die gängigsten Argumente der Waffengegner hüben wie drüben mal auf Belastbarkeit ab:
- Kann man in diesem Fall immer noch vom Machogehabe und von der Schwanzverlängerung der Legalwaffenbesitzer sprechen?? Bei ner 18jährigen Mama die ihren Mann ne Woche davor verloren hat??
- Ist man immer noch schiesswütig, wenn man seinen 3 Monate alten Sohn schützen will --> ( sicher, mögen jetzt viele denken, die Einbrecher wollte mit dem Jagdmesser mit der 30 cm Klinge nur ihre Holzschnitzkünste vorführen und mit dem Hammer das ewig schiefe Bild an der Wand gerade aufhängen gell??)
- Die Frau hat ja die Polizei angerufen, wo war denn die, wenn sie doch die Gesellschaft schützen soll??
- Die Räuber hätten bestimmt nur die Pillen genommen und wären wieder abgedampft ( Ja logisch und lassen ne Zeugin mit ihrem Baby zurück....hhmmm ganz klar)
Wenn sie keine Waffen zu Hause gehabt hätte, wäre sie eine Fußnote in der Kriminalstatistik und vor Allem in der Berichterstattung gewesen, oder liege ich da falsch??
Die Einbrecher stehen ja eh moralisch einwandfreier da, oder?? Die hatten ja nur alltägliche Werkzeuge dabei, die nicht zum Töten gemacht wurden........
Aber Stop!
Man kann auch mit ihnen töten. Ups?? Heisst das jetzt etwa, daß es moralisch verträglicher wäre, wenn die Mutter tot auf dem Teppich gelegen hätte, weil sie mit nem alltäglichen Gegenstand gemeuchelt worden wäre?? Womöglich auch noch vergewaltigt??
( manche Täter halten sich diesbezüglich nicht mal an die Reihenfolge, :eek: ja das gibt es auch ......) Wäre es dann hier in den Medien überhaupt aufgetaucht, daß man bei den Abendnachrichten zwischen Chipstüte öffnen und Bierflasche an den Mund setzen wenigstens 2 Sekunden politisch korrektes Mitgefühl zeigen könnte, weil....he, sie ist dann ja mit nem Hammer erschlagen worden und mit nem Messer aufgeschlitzt worden. Also keine Gefahr für die ach so fortschrittliche aufgeklärte und tolerante Multi- Kulti- Pazifismus- Konsum- Fun- Friedens- Aufklärungs- Gesellschaft (
nicht zutreffendes bitte gedanklich streichen.....)
Oder hätte man die Täter bemitleiden können ob ihres gefährlichen Berufes??
Die hatten ja so ne schlimme Kindheit, so ein hartes Leben, wir könnten uns auch versucht sehen , uns schuldig zu fühlen, für diese durch Gewalt und Verbrechen geprägte Vita, oder??
Oder man fängt an, irgendwann wieder logisch zu denken, und erkennt, daß diese zwei Lumpen irgendwann ne Entscheidung gefällt haben zwischen einem Leben nach den gesetzlichen Regeln oder der Kriminalität.
Und jetzt schau dir diesen Fall an!Hier der Wiki- Artikel dazu
Welchen Fall bewertest du als schwerwiegender?? Den Ersten, wo sich das Opfer mit einer Schusswaffe wehren konnte, oder den Zweiten??
Jetzt nach meinem Exkurs sage ich dir Folgendes Manfred:
Wenn du mir verraten könntest wie Gewalt entsteht, wie man diese ausrotten kann, wie man Staaten dazu bringt, Armeen abzuschaffen, die ganze Welt dazu bewegt, Gewalt jeglicher Art präventiv zu bekämpfen, und dies alles eingetreten ist, dann gebe ich gerne meine Waffen ab.....da wäre ich sogar unter den Ersten.....
Aber alleine mal festzustellen, warum unsere Gesellschaft mit immer weiter fortschreitenden Grad an Zivilisation immer gewaltätiger wird, scheint mir deshalb dringlicher.
Der erste Schritt ein Problem zu lösen, ist es festzustellen, wo das eigentliche Problem liegt . Mit anderen Worten kann man es auch ausdrücken: "
Man verabreicht keinen Hustensaft, wenn man Kopfschmerzen hat."
Woher kommt Gewalt, wie entsteht diese?? Wenn man sich nur ansatzweise in diesen Kontext hineindenkt, verliert das Postulat:
"Wir haben Waffen nicht mehr nötig in unserer Gesellschaft" schlagartig an Glaubwürdigkeit und Substanz.
Wenn du wir also kontextbasiert diskutieren, ist das ne Debatte die wir problemlos haben können. Nur habe ich bislang bei allen Forenkollegen, die einen diametralen Standpunkt zu Martin und mir vertreten nichts gehört, als ihre persönliche Missbilligung von Waffen. Worauf diese basiert, diese Erklärung bleibt man mir auch schuldig.
Wenn ihr Waffen nicht mögt oder gar hasst, fein, damit kann ich leben, ich akzeptiere das voll und ganz. Nur berechtigt eine persönliche Abneigung nicht dazu, anderen Leuten ihre Lebensweise vorzuschreiben oder nach Verboten zu schreien, zumal diese Antipathie nicht mal empirisch oder argumentativ manifestiert um die Kurve kommt.
Ich dagegen versuchte mit Quellen ( offiziellen Statistiken, nicht Medienberichten-->
nebenbei sind die Medien wirklich der allerletzte Ort, wo ich mich über Waffen informieren würde) meinen Standpunkt darzulegen. Fakten scheinen also keine Bewertung zu finden.
Wenn man jetzt also legale Waffen verbieten würde, wäre man auf die Hilfe der Polizei angewiesen. Und mit was kommt die um die Kurve?? Richtig, auch mit Waffen. Und die Polizei ist nur Minuten entfernt, wenn es auf Sekunden ankommt.
und dieser Post ist weder als Provokation noch als Anheizung gedacht....
und deswegen bin ich jetzt hier raus