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31

Mittwoch, 21. Oktober 2009, 23:53

so frage ich mich, was das Gedöhne um Eva Herman sollte? Hier mit einem Mass, dort mit einem anderen .... ?


Eva Hermann hatte die "Wertediskussion" entfacht und eigentlich die Machenschaften der Nazis in der Familie gebilligt, diese Werte, die sie in der Zeit für gut befand waren demnach auch die etwas fragwürdigen Sachen, die zu einem Mutterkreuz berechtigt hatten :pfeif: War schon harter Tobak ... Ist aber zum direkten Vergleich nicht geeignet ;)

Kleinlaut werden wenn es einen an den Kragen geht, hm.... sehr fragwürdig.


Naja, ich denke mal, wenn ich privat solche Äußerungen gegenüber einer Zeitung unter der Themenvorlage Autoren und Künstler zu 20 Jahren Mauerfall mache, dann sollte mein Arbeitgeber davon doch weitgehend ausgenommen sein ... Stell Dir mal vor Du sagst in Deiner Freizeit in der Fußgängerzone einem Reporter Deine Meinung und Dein Boss findet das blöd und kündigt Dir ?

Klar hat Sarrazin etwas "sehr krass" und "sehr bildlich" gesprochen, aber was ich mich die ganze Zeit frage ist die Tatsache warum "nur" die "Kopftuchmädchen" zitert werden :hm:

- Berlin ist nicht elitär aufgestellt und in seiner Gesinnung eher plebejisch (ungebildet) und kleinbürgerlich ...
- Kritisiert die 68er Gesinnung und ordnet die in eine gewisse Schlampig-Ecke ein ...
- das Problem ist - 40 % der Geburten finden in der Unterschicht statt ...

Diese drei Aussagen finde ich schlimmer als alles andere, was er gesagt hatte :thumbdown:

Wenn man das Ganze mal betrachtet - Selbst der Zentralrat der Juden hat die Nazianschuldigungen zurückgezogen :klug:

Wenn´s denn nun seine Meinung ist - dann soll er sie auch sagen dürfen - oder ist das beim Inhalt von Migrationshintergrund anders :?:

Sarazzin ist eh ein RadikalRedner, wer den Typen kennt, der weiß auch von früheren "Beleidigungen" wie z.B. "Hartz4 Empfänger heizen gratis die Wohnung und regeln die Temperatur mit den Fenstern" und "4Euro reichen dicke aus um einen Hartz4 Empfänger zu ernähren" und so weiter, und das war bereits vor vielen Jahren... hat sich kaum einer drüber aufgeregt :nein:

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

32

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 00:10

Eva Hermann hatte die "Wertediskussion" entfacht und eigentlich die Machenschaften der Nazis in der Familie gebilligt, diese Werte, die sie in der Zeit für gut befand waren demnach auch die etwas fragwürdigen Sachen, die zu einem Mutterkreuz berechtigt hatten :pfeif: War schon harter Tobak ... Ist aber zum direkten Vergleich nicht geeignet ;)
Hallo nochmal ....
Es ist mir natürlich klar, welches das Vergehen von Frau Herman gewesen sein soll. Aber auch damals gab es in Foren weitaus längere Debatten darüber als hier über Herrn Sarrazin. Sarrazins Äusserungen sind nich direkt mit Frau Hermans Äusserungen zu vergleichen, denn sie sind schlimmer, weil beim letzten direkte Volksverhetzung zu klagen ist. Das wird auch demnächst folgen. Was ich vom Fall Herman halte, das behalte ich besser für mich und denke mir meinen Teil. Wir haben mitlerweile fragwürdige Eigenschaften gewonnen, in unserer Gesellschaft. Um die unintegrierten Deutschen, die mit rechtesradikalen Parolen über die Strassen ziehen!!, mit Hakenkreuzen auf der Birne Tätoviert, mit Springerstiefeln und Hassgegröle, um die kümmert man sich immer nur kurz, wenn nötig. Die laufen immer wieder in den Städten auf und ab, und provozieren, und Frau Herman ist so gut wie weg vom Planeten, Kerner sei dank! Eva Hermans Sprüche sind aber "HARTER TOBAG!!" Wir machen uns zum Hans, mein guter. Unsere Gesellschaft sollte sich mal die wahren "Nicht Integrierten" endlich und ein für alle Mal vornehmen, die uns in diese Misere geritten haben und dafür teuer Geld kassierten, und sich noch über verweigerte Boni wundern. DAS ist HÄRTESTER TOBAG!!
In diesem Sinne :bier:

Grüssles
1: S1155 Core I7-2600K3,4Ghz 8MB GPU 4 Kernkühler AutoÜ-takt Mot S1155 Z68AsusMaximus IV Gene-Z HDD1, OTB S3 SeagT 32MB 7200rpm SSD 2,5" 120GB S3 OCZ 525 MB/s Nvidia GF-GTX 570 1280DX11 4xDIM DDR3 4GBCPU KÜH bw quiet Shad Rock ProNT 700W BeQ STRAIGHT P.80+ W7 HoPrem64 2: XP Pro32 Mot S775Gigabyte EP45-DS3 DDR2, PSB1600-Proz S775Intel C2D E8500 2X3,166MB 45nm-4XDDR2 1200(oc) Asus NVidia 9800GTX+-Sd. OB-HDD 1TB Intern NT550WBeQuiet Straight Pow. 3: NB Asus Pro5IJ FS9/FSX

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »aguila cinco« (22. Oktober 2009, 00:16)


33

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 11:44

Meiner Meinung nach hat Sarrazin die Dinge endlich beim Namen genannt. Political Correctness wird uns noch alle verblöden und im übrigen meine ich, Ingenieur hat besonders mit dieser Aussage recht, ich bin da ganz bei ihm.


Was mich daran stört ist, daß die deutsche und österreichische Kultur (die ja durch die gemeinsame Sprache und Geschichte sehr eng verwandt sind) nicht durch einen übermächtigen Feind vernichtet werden wird, nicht durch eine höher entwickelte Kultur abgelöst werden wird (ganz im Gegenteil!).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Foxbat« (22. Oktober 2009, 11:44)


Condor55

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Donnerstag, 22. Oktober 2009, 12:01

Sarrazin sollte sich schämen

Hallo zusammen,

Sarrazin sollte sich schämen! Ich bin mir bewusst darüber, daß viele Bürgerinnen und Bürger dieses Landes Herrn Sarrazin´s Thesen insgeheim zustimmen und allenfalls die undiplomatische Art seiner Äußerungen kritisieren. Ich sehe das völlig anders. Schon das bloße "Denken" in seine Richtung ist diskriminierend, unmenschlich, unchristlich, verwerflich und letztlich volksverhetzend. Probleme bezüglich der Integration "von manchen aber längst nicht allen Ausländern" sollte anders angegangen werden und nicht nur, weil Deutschland schwer an der Last seiner eigenen Vergangenheit zu tragen hat, sondern weil es einfach nur menschlich und zivilisiert ist.

Übrigens: In ähnlicher Weise diskriminierte SPD-Mann Sarrazin auch schon Hartz IV - Empfänger ! Entwürdigend, unmenschlich .....aber genau dem Stil der "alten Schröder - SPD" entsprechend. Einem Stil, den ich "Sozialkapitalismus" nenne und für den die SPD bei der Bundestagswahl grausam bestraft wurde. Das S der SPD stand schon lange nicht mehr für eine soziale Gesinnung.Schließlich hat man die CDU / CSU sogar rechts überholt.

Wir Piloten sollten hin und wieder etwas über den Horizont hinausschauen - weiter jedenfalls als Herr Sarrazin !

Gruß Rudi

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Ingenieur

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35

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 12:26

Schon das bloße "Denken" in seine Richtung ist diskriminierend, unmenschlich, unchristlich, verwerflich und letztlich volksverhetzend. Probleme bezüglich der Integration "von manchen aber längst nicht allen Ausländern" sollte anders angegangen werden und nicht nur, weil Deutschland schwer an der Last seiner eigenen Vergangenheit zu tragen hat, sondern weil es einfach nur menschlich und zivilisiert ist.

Und wie genau sollten Integrationsprobleme deiner Meinung nach angegangen werden?
Gruß Gerhard
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36

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 13:11

Integration, aber wie?

Das Zauberwort für eine verbesserte Integration heißt "Bildung und nochmals Bildung, sowie Ausbildung und Sprachkenntnisse."

Schuld an den beschriebenen Problemen und der "Schattengesellschaften" sind nicht die von Sarrazin gescholtenen Ausländer, sondern die Bundesrepublik und ihre Industrie, die nach billigen Arbeitskräften "gierte", sich aber nicht um die gesellschaftliche Integration der Menschen kümmerte. Ein weiterer Zuzug von Ausländern kann und darf in Zukunft nur erfolgen, wenn die "richtigen Voraussetzungen" für die Integration geschaffen sind. Dann können die Türken von mir aus soviele "Kopftuchmädchen" (Ausdruck Sarrazin) produzieren, wie sie wollen.

In diesem Sinne ...

Gruß Rudi

37

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 15:49

Bildung und nochmals Bildung


Frag mal an den Schulen :pfeif: Dann hörst Du "Hab voll keine Bock auf den bescheuerten Schule" - Da kannste noch mehr Schulen bauen, bringt garnix ...

sowie Ausbildung


Wir aus dem Handwerk suchen geeignete Lerhlinge, es gibt keine, entweder sind die wirklich zu blöd um eine simple Addition von ganzen Zahlen zu rechnen oder sie stoßen sich am Umstand, dass es für relativ schmutzige/staubige Arbeit drei Jahre lang wenig Geld gibt...

Sprachkenntnisse


Es wird mittlerweile an deutschen Schulen "cool" gesprochen, einfach den Universalartikel "den" mit dem Wort "krass" kombinieren und es passt...
Das betrifft nicht nur Ausländer oder Migranten, so sprechen auch deutsche Schüler - es ist halt die Sprache ...
Jetzt stell Dir mal eine Auszubildende in der Bank vor, die am Telefon sagt:" Du wollen krass den Darlehen, ey kein Probelm, kommst Du hier" ...

Im Handwerk allein sieht die Zukunft extrem schlecht aus weil es keinen geeigneten Nachwuchs gibt - Die Durchfallquoten in den schriftlichen Prüfungen sind extrem hoch und wirkliche Abschlüsse seltener geworden... der Krankenstand der Auszubildenden ist im Schnitt mit 60!! Tagen im Jahr derart hoch, dass man sich denken kann wie wirklich sowas sein kann ...

Somit fehlen die Ausbildungsplätze nicht wirklich, das Problem ist dicker als man denkt, schaut mal Nachrichten - 7000 Ausbildungsplätze wären sofort frei ...

Jetzt kommen wir zu dem Punkt an dem diese ganze Geschichte einen Knick macht - denn ohne Ausbildung und nur mit Jobs macht man nicht grade die Welle wenn´s um den Konsum geht ... Die Läden merken das, hat ja keiner das Geld weil kaum jemand genug verdient ... Also muss der Preis runter, das macht man mit Billiglöhnen und so schließt sich der Kreis ...

Fazit daraus: Kriminalität in solchen Niedriglohn-Arbeitslos-Brennpunkten steigt, Niveau sinkt, Möglichkeiten werden massiv schlechter und dann kommt man irgendwie nicht mehr umhin und bemüht als Politiker einmal die Statistiken ... Da steht dann drin, dass die Kriminalität in Gebieten mit hohem Migrationsanteil sehr viel höher ist als in Gebieten mit geringem Migrationsanteil - die überwiegend jugendlichen Täter haben meistens ebenfalls ihre Wurzeln dort, wo die Eltern herkommen ...

Die Folge daraus: Voll integrierte Ausländer ziehen dort weg, suchen sich andere Gebiete und werden dort sesshaft und in die sozialen Brennpunkte wachsen weiter ... Mehr Kriminalität - weniger Interesse an Schule etc...

Mal ganz ehrlich - Was darf man denn in diesem Staat überhaupt noch beim Namen nennen ? Sarrazin hat es sicherlich mit einer sehr drastischen Wortwahl erledigt - aber weit hergeholt war das nicht ...

In Ballungsgebieten wie dem Ruhrgebiet sieht man das sehr deutlich ...

Und mal ehrlich, wenn Du der Chef vom Bahnhof bist, würdest Du mehr Urinale anbringen lassen nur weil fast immer daneben gepinkelt wird ???
Wahrscheinlich werden deshalb auch nicht mehr Schulen gebaut, denn ohne Interesse wäre es ebenso blödsinnig ...

Eine Frage stelle ich mir trotzdem ständig, wieso stehen "Migrantenkinder" mit ihren Müttern im Rathaus und dolmetschen für die Mutter, die seit 20 Jahren in Deutschland lebt, und kaum ein Wort deutsch spricht und somit ihren Kindern in der Schule nicht helfen kann und somit den Grundstein für deren schlechtes Leben setzt ?? Selten ist das nicht grade :pfeif:

Integration scheint ja gar nicht so nach "Schema F" zu funktionieren, wie man immer sagt ;) Vielleicht denkt man besser mal realistischer nach und lässt den Nazischatten einfach mal weg ... :pfeif:

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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38

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 16:28

Es wird mittlerweile an deutschen Schulen "cool" gesprochen, einfach den Universalartikel "den" mit dem Wort "krass" kombinieren und es passt...
Das betrifft nicht nur Ausländer oder Migranten, so sprechen auch deutsche Schüler - es ist halt die Sprache ...
Jetzt stell Dir mal eine Auszubildende in der Bank vor, die am Telefon sagt:" Du wollen krass den Darlehen, ey kein Probelm, kommst Du hier" ...


Kanak Sprak”: Eine spannende Bereicherung - Ist das nicht wunderbar? Auch sprachlich bringt uns die Zuwanderung nichts als Bereicherung. Das jedenfalls findet Heike Wiese, Sprachforscherin an der Universität Potsdam, die der Kanaksprache, “diesem spannenden Dialekt aus Großstädten mit hohem Migrantenanteil”, hingerissen lauscht und die ganz besonders begeistert darüber ist, dass auch deutsche Kids diesen Slang benutzen.

Hier der Artikel

Ich möchte die von Dir angesprochenen Probleme keineswegs bestreiten. Die Ursache für dieses Dilemma ist tatsächlich eine katastrophale und unausgegorene Zuwanderungspolitik mit all ihren Folgen. Da sollte sich Herr Sarrazin mal an die eigene Brust und an die seiner SPD klopfen, die maßgeblich mitverantwortlich für dieses Disaster war. Trotzdem: Die zynischen Bemerkungen eines Herrn Sarrazin werden weder die Ursachen, noch die Folgen des politischen Versagens beseitigen. Dümmliche Aussagen seiner Art werden nur die betroffenen Menschen verletzen und diese noch stärker als zuvor in die selbstgewählte Isolation und Schattengesellschaft drängen.

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »Condor55« (22. Oktober 2009, 16:34)


39

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 16:40

Zitat

Und mal ehrlich, wenn Du der Chef vom Bahnhof bist, würdest Du mehr Urinale anbringen lassen nur weil fast immer daneben gepinkelt wird ???
Wahrscheinlich werden deshalb auch nicht mehr Schulen gebaut, denn ohne Interesse wäre es ebenso blödsinnig ...
Die beiden Sätze sind doch mal ei gutes Beispiel:

hier (mit dem Kontext der Diskussion) versteht Dich jeder.
Diese Aussage von einem Politiker in der Öffentlichkeit würde bedeuten: "Abgeordneter Burschi vergleicht Migrantenschüler mit Urinalen!!!

Was mich bei Herrn Sarazzin doch wundert (das Thema seiner Aussage sei mal völlig dahingestellt) ist, dass er ja nicht das erste Mal aneckt; die restlichen Aussagen haben Bundesweit denke ich, gar nicht soviel Beachtung gefunden. Und wenn ich doch weiß, wie meine Aussagen in der Öffentlichkeit ankommen, dann muss ich doch irgendwann mal lernen, mich entweder anders auszudrücken oder ganz still zu sein.
Deswegen unterstelle ich ihm Provokation und Meinungsmache auf fragwürdigem Niveau!
Deswegen ist auch jegliche Entschuldigung von ihm höchst unglaubwürdig...
Günter

endlich Berliner! :lol:
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40

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 16:53

Deswegen unterstelle ich ihm Provokation und Meinungsmache auf fragwürdigem Niveau!
Deswegen ist auch jegliche Entschuldigung von ihm höchst unglaubwürdig...


So sehe ich das auch! Lt. Recherche bei Wikipedia war Sarrazin im Juni 2008 mit 46 Nebentätigkeiten das Senatsmitglied mit den meisten Nebentätigkeiten ...... Daß man da keine klaren Gedanken mehr fassen kann, ist doch kein Wunder. Gestalten dieser Art kann man in einem Atemzug mit Schröder nennen. Übrigens: Unser Hauskater heißt "Herr Schröder"

"Echt schwarze Haare, dicke Eier und völlig überflüssig ..."

Weiter steht bei Wikipedia zu lesen:
Seit August 2009 ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Sarrazin wegen Untreue. Er soll dem Golf- und Landclub Berlin-Wannsee e. V. einen Golfplatz zu günstig verpachtet und so finanziell begünstigt haben.[11] Sarrazin wies die Vorwürfe mit der Begründung zurück, er sehe keinen Vermögensschaden für das Land.[12]

Soviel dazu ....

Gruß Rudi

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Condor55« (22. Oktober 2009, 16:57)


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41

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 17:25

Ich sehe das so:

1) Deutschland, Österreich und auch alle anderen westeuropäischen Länder zahlen weltweit gesehen sehr hohe Löhne. Also kann man hier nur Produkte erzeugen, die teuer verkauft werden können. Das sind hochwertige Produkte, für deren Produktion man sehr gut ausgebildete Mitarbeiter braucht. Der Bedarf an Hilfsarbeitern oder Ziegenhirten ist daher gering.
Schlußfolgerung: weiterer Zuzug von Menschen ohne (Aus-) Bildung muß radikal verhindert werden. Das betrifft vor allem den Familiennachzug. Und wenn Mehmet keine hier aufgewachsene Türkin heiraten möchte, sondern seine Kousine aus Ostanatolien, dann soll er auch dort mit ihr zusammenleben.

2) Neben vielen Immigranten, die sich integrieren, also hier ein mit der vorhandenen Kultur kompatibles Leben aufbauen gibt es auch Gruppen, die das nicht tun. Da sollte man wirklich Geld in die Hand nehmen und Anreize schaffen, daß die in jene Länder auswandern, deren Kultur sie hier zu etablieren trachten. Soweit solche Menschen krimminell sind sollte man da auch bei Eigentumdelikten die Alternative stellen: ein paar Jahre Gefängnis in Deutschland oder Auswandern und nie wieder zurück kommen (und im Falle der Rückkehr: sofort ins Gefängnis).

Das Beispiel der Vietnamesen zeigt ja deutlich: wer sich integrieren möchte, der hat die Möglichkeit dazu. Es fehlen also nicht weitere Integrationshilfen, sondern ein eiserner Besen für Integrationsverweigerer.

PS: die Diskussion über die Wortwahl von Sarrazin kommt mir so vor, wie wenn auf einem sinkenden Schiff Kapitän und erster Offizier die Zeit damit verbringen, zu diskutieren, ob sie "Frauen und Kinder zuerst" anordnen sollen oder ob der Satz einen Artikel braucht, also "Die Frauen und Kinder zuerst", aber sich kein bißchen Bemühen, die Passagiere vor dem Ertrinken zu retten.
Gruß Gerhard
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (22. Oktober 2009, 17:32)


42

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 18:00

Zitat

Und mal ehrlich, wenn Du der Chef vom Bahnhof bist, würdest Du mehr Urinale anbringen lassen nur weil fast immer daneben gepinkelt wird ???
Wahrscheinlich werden deshalb auch nicht mehr Schulen gebaut, denn ohne Interesse wäre es ebenso blödsinnig ...
Die beiden Sätze sind doch mal ei gutes Beispiel:

hier (mit dem Kontext der Diskussion) versteht Dich jeder.
Diese Aussage von einem Politiker in der Öffentlichkeit würde bedeuten: "Abgeordneter Burschi vergleicht Migrantenschüler mit Urinalen!!!


Da hast Du völlig recht ... :thumb: Aus dem Kontext gerissen und quotenreif aufgearbeitet, das ist der Qualitätsjournalismus dieser Welt ...

Wenn man nun den ganzen "Fall Sarrazin" betrachtet, so fällt mir auf, dass offensichtlich erst einmal in einer wirklich dreisten Form von einem einzigen Menschen eine Meinung geäußert werden muss um überhaupt eine längere Diskussion zu erreichen ...
Eine Schlagzeile á la "Prominenter Manager redet von fehlerhafter Migrations- und Integrationsproblematik in der Gesellschaft" wäre sicherlich nicht wirksam gewesen ...

Vielleicht ist es einfach das Ziel gewesen in der Form zu agieren um aufzuwecken ;)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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43

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 18:05

Vielleicht ist es einfach das Ziel gewesen in der Form zu agieren um aufzuwecken ;)


Aber obs auch die richtige ist, das glaube ich ist hier die Frage :bier: Traurig, daß man in unserer Gesellschaft (siehe Strache & Co), nur mehr so die Aufmerksamkeit bekommt :wacko:
:thumb:

Lauter Werkzeuge halt

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44

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 18:43

Traurig, daß man in unserer Gesellschaft (siehe Strache & Co), nur mehr so die Aufmerksamkeit bekommt

Traurig ist, daß fast allen Politikern der Mut fehlt, die Probleme beim Namen zu nennen. Und da Klartext von Politikern sehr selten ist würde auch ein Faymann oder Pröll oder eine Glawischnig Aufmerksamkeit erhalten.

Ich kann meine Behauptung sogar beweisen: was Bundesräte (die so sinnvoll und nützlich wie ein Kropf sind) sagen wird selten von den Medien zitiert. Als Herr Dönmez, ein Bunderat der Grünen, zugab, daß es Integrationsprobleme gibt war das in allen österreichischen Medien zu lesen, zu hören und zu sehen.
Gruß Gerhard
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45

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 20:04

Das Zauberwort für eine verbesserte Integration heißt "Bildung und nochmals Bildung, sowie Ausbildung und Sprachkenntnisse."


Dann schau dir das mal an, und das trifft die Realität ziemlich gut.......

Forenberg.deVideoYouTube


Wenn wir Bildung wollen, dann sollten wir die Wertschätzung gegenüber der nachfolgenden Generation um Welten verbessern.....
Man sieht den derzeitgen Wert unserer Kinder innerhalb der Gesellschaft (das sagte auch Pispers), daran erkennen, wie man die Leute bezahlt, die mit Kindern arbeiten....... :pfeif:

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

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46

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 20:29

Ich sehe das so:

1) Deutschland, Österreich und auch alle anderen westeuropäischen Länder zahlen weltweit gesehen sehr hohe Löhne. Also kann man hier nur Produkte erzeugen, die teuer verkauft werden können. Das sind hochwertige Produkte, für deren Produktion man sehr gut ausgebildete Mitarbeiter braucht. Der Bedarf an Hilfsarbeitern oder Ziegenhirten ist daher gering.
Schlußfolgerung: weiterer Zuzug von Menschen ohne (Aus-) Bildung muß radikal verhindert werden. Das betrifft vor allem den Familiennachzug. Und wenn Mehmet keine hier aufgewachsene Türkin heiraten möchte, sondern seine Kousine aus Ostanatolien, dann soll er auch dort mit ihr zusammenleben.

2) Neben vielen Immigranten, die sich integrieren, also hier ein mit der vorhandenen Kultur kompatibles Leben aufbauen gibt es auch Gruppen, die das nicht tun. Da sollte man wirklich Geld in die Hand nehmen und Anreize schaffen, daß die in jene Länder auswandern, deren Kultur sie hier zu etablieren trachten. Soweit solche Menschen krimminell sind sollte man da auch bei Eigentumdelikten die Alternative stellen: ein paar Jahre Gefängnis in Deutschland oder Auswandern und nie wieder zurück kommen (und im Falle der Rückkehr: sofort ins Gefängnis).

Das Beispiel der Vietnamesen zeigt ja deutlich: wer sich integrieren möchte, der hat die Möglichkeit dazu. Es fehlen also nicht weitere Integrationshilfen, sondern ein eiserner Besen für Integrationsverweigerer.

PS: die Diskussion über die Wortwahl von Sarrazin kommt mir so vor, wie wenn auf einem sinkenden Schiff Kapitän und erster Offizier die Zeit damit verbringen, zu diskutieren, ob sie "Frauen und Kinder zuerst" anordnen sollen oder ob der Satz einen Artikel braucht, also "Die Frauen und Kinder zuerst", aber sich kein bißchen Bemühen, die Passagiere vor dem Ertrinken zu retten.


Du sprichst mir aus dem Kopf , Danke ! :thumbup:

47

Freitag, 23. Oktober 2009, 07:22

Wenn wir Bildung wollen, dann sollten wir die Wertschätzung gegenüber der nachfolgenden Generation um Welten verbessern.....
Man sieht den derzeitgen Wert unserer Kinder innerhalb der Gesellschaft (das sagte auch Pispers), daran erkennen, wie man die Leute bezahlt, die mit Kindern arbeiten....... :pfeif:


Ich weiß ja nicht wie das bei euch in Deutschland ist, aber da meine Schwester hier in Wien Lehrerin ist, mal mein Senf dazu:
Sie hatte das Glück, noch unter die Pragmatisierungsregel zu fallen (Unkündbar), heute gibts das nicht mehr. In den Ferien, ich möchts jetzt nicht zusammenrechnen,
Hat Frau Lehrerin das nächste Halbjahr vorzubereiten, natürlich unbezahlt. Dann frage ich mich doch von wo diese Lehrer 1.800€netto herbekommen, und doch noch höhere Gehälter verlangen?
Mit der Gewalt in der Schule, die gabs schon immer, auch unsereins waren vielleicht Schläger in der Schule und habens vergessen, den auch Österreichische Kinder könnens ganz gut, da muß
man kein Integrationskind sein. Die Wertschätzung gegenüber der nachfolgenden Generation ist deswegen unter aller Sau, weil dem Lehrer einfach das Recht für die gsunde Watschn fehlt, für
die heute im Nachhinein noch viele von uns dankbar sind, weil so Grenzen aufgezeigt wurden. Und das in einer Zeit, wo es keine überfüllten Klassen gegeben hat, und wenige "Gastarbeiterkinder"
in unserer Klasse waren. Die Anti-Autoritäre Erziehung ist vor allem schuld an den heutigen Zuständen, kann ja nicht sein das sich ein Lehrer 15mal am Tag "le.. mi.. am A...." anhören muss?
Was da andere Bezahlung ändern soll verstehe ich (hier in Austria) eigentlich nicht. Gebt den Lehrern mehr Rechte, dann kanns klappen. Und da spielt das Thema hier auch keine Rolle mehr!
Aber grundsätzlich die Erziehung den Lehrern (mit besseren Rahmenbedingungen) anzulasten geht schon gar nicht. Bei uns gibts "Lehramtsstudenten" die heute statt in Vorlesung schon für morgen demonstrieren gehen,
damit sie morgen mehr Gehalt bekommt. Wo sind wir hier gelandet? Fangen wir an vor unserer eigenen Türe zu kehren, bevor wir alle Probleme den "Thilo Sarazzins" den "Straches & Co" überlassen.
Entschuldigung wenn ich hier etwas "off Topic" war, aber das musste raus.
:thumb:

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Sonntag, 29. August 2010, 15:52

Interview von Thilo Sarrazin in der Welt Online

Ein Auszug daraus:

Zitat

Welt am Sonntag: Man könnte aber auch herauslesen, dass Sie keine Türken mögen.
Sarrazin: Dann haben Sie das Buch nicht richtig gelesen. Meine soziologischen Überlegungen gehen doch viel weiter. Ich nehme die seit 45 Jahren sinkenden Geburtenzahlen in Deutschland und den wachsenden Anteil von Kindern bildungsferner Herkunft als Ausgangspunkt. Ich zeige, wie bestimmte Leistungsindikatoren schon seit Jahren sinken. Am meisten haben mich Statistiken der BASF erschlagen, die die Test-Leistungen ihrer Lehrlingsbewerber in Rechnen und Rechtschreibung über einen Zeitraum von 35 Jahren verglichen haben. Die Leistungen gehen dramatisch runter.

Welt am Sonntag: Und daran sollen die Türken schuld sein?
Sarrazin: Ich analysiere einen Misstand, der Innovation in Deutschland behindert. Erst ganz spät in dem Buch komme ich auf das Thema Migration.

Welt am Sonntag: Wer genau ist jenes „Wir“, von dem Sie im Buch sprechen?
Sarrazin: Die Identität eines Volkes oder einer Gesellschaft ist ja nichts Statisches, dennoch gibt es sie. Es gibt eine französische, deutsche, holländische Identität. Wenn es richtig läuft, wachsen Zuwanderer in solche Identitäten hinein, sie lösen sich aber irgendwann in dieser Identität auf, das Bild vom Melting Pot ist ja nicht falsch. Völker ändern im Laufe der Zeit ihr Gesicht, aber sie tun dies aus der kontinuierlichen Fortentwicklung ihrer Identität heraus. Es gibt über mehr als 1000 Jahre ein kulturelles Kontinuum der Entwicklung aus dem westfränkischen Reich in das heutige Frankreich und aus dem ostfränkischen Reich in das heutige Deutschland. Die kulturelle Eigenart der Völker ist keine Legende, sondern bestimmt die Wirklichkeit Europas.

.....

Welt am Sonntag: Aber sollen Schule und Staat wirklich alles richten?
Sarrazin: Meine Erziehung hat funktioniert mit strengen Eltern und einem großen nachmittäglichen Freiraum, den ich mit vielen Aktivitäten unter Vernachlässigung der Hausaufgaben gefüllt habe. Das hatte Stärken, die man in der heutigen Zeit nicht mehr simulieren kann. Dass ich mit meinem bürgerlichen Hintergrund sage, mit drei in die Kita, darnach Ganztagsschule, zack, zack, das ist ein purer Schrei der Hilflosigkeit. In den Schulklassen sehen wir: Ein ganz großer Teil der deutschen Unterschicht und ein großer Teil der Migranten – Ausnahme Kinder aus Osteuropa und Fernost – machen in der Schule nicht ausreichend mit, und das Elternhaus fällt als Stütze weitgehend aus. Der einzige Weg, diese Probleme anzugehen, ist, für diese Kinder den negativen Einfluss des Elternhauses und des übrigen sozialen Umfeldes weitgehend zu kompensieren, um den umweltbedingten Anteil des Begabungspotenzials möglichst zu optimieren.

.....

Welt am Sonntag: Warum gibt es in fast jedem europäischen Land eine Partei, die das Integrationsthema und die Ängste der Menschen vor Zuwanderern ausnutzt, nur nicht in Deutschland?

Sarrazin: Die Frage muss zunächst lauten: Warum gibt es in fast jedem europäischen Land eine wachsende muslimische Minderheit, die wesentlich größere Integrationsprobleme hat als andere Minderheiten? Und dann ist die Frage, warum es in keinem Land auf dieses sich seit 30 Jahren abzeichnenden Problem eine zukunftsweisende Antwort gibt. Erst die dritte Frage sind die sich daraus ergebenden politischen Bewegungen.

Welt am Sonntag: Ist es also in Deutschland nur eine Frage der Zeit, bis wir auch rechtspopulistische Parteien bekommen?

Sarrazin: Das weiß ich nicht, ich will da keine Prognose abgeben. Die überwältigenden Reaktionen aus breiten Schichten der Bevölkerung, die ich auf das Interview in „Lettre“ bekam, wie auch das Echo in den Leserbriefspalten der Zeitungen haben mir klargemacht, dass sich ein großer Teil der Bürger mit seinen Ängsten und Befürchtungen unverstanden fühlt.

Welt am Sonntag: Dass Sie bei der NPD und anderen am rechten Rand Zustimmung finden, muss Sie doch irritieren als Sozialdemokrat.

Sarrazin: Meine Hoffnung ist, dass die vorhandenen demokratischen Parteien Befürchtungen, Bedenken und Sorgen großer Bevölkerungsteile aufnehmen, ohne die Probleme zu verdrängen, oder jene diffamieren, die diese Realitäten ansprechen. Ich bin genau das, als das ich mich in meinem Buch bezeichne: ein Verfechter eines modernen, nach vorne weisenden Sozialstaates, der für maximale Chancengleichheit und ein vernünftig zu verwirklichendes Maß an sozialer Gerechtigkeit ist. Auf dieser Position bleibe ich und lasse mich davon auch nicht durch Beifall aus der falschen Ecke verdrängen. Das ist meine innere Überzeugung.

Welt am Sonntag: Sie sagen öfter, man stehe schnell unter Nazi-Verdacht.
Sarrazin: Schon der Begriff „Volk“ ist heute vielen peinlich, und dass über dem Eingang zum Reichstag „Dem Deutschen Volke“ steht, empfinden manche als ärgerlich. Ich empfinde solch eine Einschätzung als unhistorisch und teile sie nicht.

Welt am Sonntag: Johann Wolfgang von Goethe hat gerade wieder Geburtstag. In seinem „West-Östlichen Diwan“ schreibt er folgenden Satz: Wer sich und andere kennt, wird auch hier erkennen, Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.
Sarrazin: Ich habe ein Zitat aus dem „West-Östlichen Diwan“ an den Anfang meines Kapitels zur Zuwanderung gestellt. „Gottes ist der Orient! Gottes ist der Occident! Nord- und südliches Gelände, ruht im Frieden seiner Hände“. Dass Goethe hier Gott erwähnt, ist ungewöhnlich, das zeigt, dass er hier schon ein alter Mann war. Natürlich hängt alles mit allem zusammen, natürlich gibt es einen kulturellen Austausch. Das Problem der islamischen Welt ist doch gerade, dass sie an diesem Austausch wesentlich weniger interessiert ist als das Abendland. In der ganzen Geschichte der arabischen Sprache wurden weniger Bücher ins Arabische übersetzt als in einem Jahr ins Spanische übersetzt werden. Das heißt, die islamische Welt ist zu großen Teilen in sich abgeschlossen. Diese Abgeschlossenheit des Islam macht vielen Angst, weil sie die kulturelle und philosophische Grundlage dieser Länder ist und gleichzeitig die Quelle der islamistischen Aggression. Sie führt auch dazu, dass diese Staaten ökonomisch zurückgeblieben sind. Die internationale Auswertung der Pisa-Tests spricht eine deutliche Sprache. Einwanderer aus China, Vietnam und Indien stehen weltweit an der Spitze. Einwanderung aus Pakistan, Marokko oder der Türkei am Ende.

Welt am Sonntag: Wir sind hier aber in Deutschland. Gibt es nun nach Ihrer Ansicht mehr oder weniger intelligente Gruppen?
Sarrazin: Offenbar enthält der kulturell-religiöse Hintergrund des Islam Elemente, die für viele muslimische Migranten den Integrationserfolg auch der nachfolgenden Generationen europaweit behindern. Das unterscheidet sie von allen anderen Migrantengruppen in Deutschland.

Welt am Sonntag: Da sich diese Leute aber schneller vermehren, gibt es mit der Zeit ein Übergewicht dieser Gruppe. Die Dummen werden mehr.
Sarrazin: Wenn das relative Gesicht einer bildungsfernen Gruppe zunimmt, haben wir ein Problem. Bei den muslimischen Migranten hat dies kulturelle Ursachen.

Welt am Sonntag: Sie bezeichnen Dummheit als genetisch bedingt.
Sarrazin: Die Wissenschaft ist sich einig darin, dass die gemessene Intelligenz zu 50 bis 80 Prozent erblich ist.

Welt am Sonntag: Sie verzeihen, aber man könnte eine Nähe zu nazistischen Argumentationsmustern entdecken.
Sarrazin: Grober Unfug. Unter den Nazis wurden Intelligenztests verboten, weil ihre Ergebnisse den Mythos von der Überlegenheit der germanischen Rasse widerlegten. Ich selbst bin eine europäische Promenadenmischung: Väterlicherseits stammt die Familie ab von Hugenotten aus Lyon. Ich habe eine englische Großmutter, irgendwo eine italienische Ururgroßmutter und meinen slawischen Backenknochen sieht man an, dass meine Mutter aus Westpreußen stammt.

Welt am Sonntag: Können Sie nachvollziehen, dass sich Menschen mit muslimischem Hintergrund durch Ihre Aussagen verletzt und diffamiert fühlen?
Sarrazin: Nein, denn in meinem Buch wird überall differenziert. Wenn ich sage, dass von den türkischen Migranten viele keinen Schulabschluss machen und wenige das Abitur erreichen, dann diskriminiert das doch niemanden. Die Ansprache von Tatsachen als solche kann niemals verletzen.

Welt am Sonntag: Warum erwähnen Sie nie das Gelingen von Integration? Das gibt es ja auch.
Sarrazin: Es geht um einen öffentlichen Dialog. In einer Welt, in der jeder Integrationsbeauftragte hundertfach seine Erfolgsquoten herunterbetet, würde mein Buch langweilen, wenn es nur den Integrationsbericht der Bundesregierung nachvollzöge.

Welt am Sonntag: Würden Sie sagen, dass es in unserer Gesellschaft aus Sicht von Migranten, die erfolgreich sind und von der Kultur der Arbeit und des Aufstieges erfasst werden, gerecht zugeht?
Sarrazin: Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Chancen für die, die in einer bestimmten Situation angekommen sind, sehr unterschiedlich verteilt sind. Wer einmal den Hauptschulabschluss verfehlt hat, die Lehre abgebrochen hat und jetzt in der soundsovielten Berufsvorbereitungsmaßnahme ist, ist sicherlich nicht einer Situation, die ihn für Wettbewerb und Arbeitsmarkt fit macht und für seine Zukunft große Chancen bereitstellt.

Welt am Sonntag: Was ist bei diesen Jugendlichen falsch gelaufen?
Sarrazin: Die meisten Jugendlichen, die keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, haben schon in der Schule solche Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nicht erlernt. Defizite in den Grundfertigkeiten von Lesen, Schreiben und Rechnen treten hinzu. Das einzelne Kind kann ja nichts für sein Sosein, weder für seine angeborene Ausstattung noch für seine hinderliche Umgebung. Das macht die Situation eines solchen Kindes immer individuell tragisch. Und deswegen sind Geschichten verpasster Chancen stets traurig. Auf solche Schicksale muss man mit Empathie zugehen, aber die Träne im Knopfloch führt ja nicht zu Erkenntniszuwächsen. Ich gehe Probleme immer von der Logik her an.
Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/a…r-Sarrazin.html
Soweit also Thilo Sarrazin.

Im Vergleich dazu die Kritik von Politikern von SPD und CDU:

Zitat

Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle (FDP) warf ihm in „Bild am Sonntag“ vor, „Rassismus und Antisemitismus Vorschub“ zu leisten. Solche Wortmeldungen hätten „in der politischen Diskussion nichts zu suchen“.

Ganz offen zog Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Eignung des ehemaligen Berliner Finanzsenators für sein Amt in der Spitze der Bundesbank in Zweifel. „Jede Provokation hat ihre Grenzen. Diese Grenze hat der Bundesbank-Vorstand Sarrazin mit dieser ebenso missverständlichen wie unpassenden Äußerung eindeutig überschritten.“

Kenan Kolat, Chef der türkischen Gemeinde in Deutschland, sagte, er erwarte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ein Verfahren zur Absetzung Sarrazins als Bundesbank-Vorstand einzuleiten. Mit seinem Buch habe Sarrazin alle Grenzen überschritten. „Das ist die Krönung eines neuen intellektuellen Rassismus.“ Merkel hatte sich zuletzt von den Äußerungen Sarrazins deutlich distanziert.

Die erste türkischstämmige und muslimische Ministerin in Deutschland, Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU), warf Sarrazin vor, Migranten mit seinen Thesen zu verletzen und pauschal zu diskreditieren.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), sagte der Zeitung, Sarrazin nenne „stets nur die halbe Wahrheit: Es ist unbestritten, dass es gerade bei der Bildung vieler Migranten großen Nachholbedarf gibt! Um das festzustellen, bedarf es nicht der Aussagen Sarrazins.“

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wandte sich mit scharfer Kritik gegen Sarrazin beziehungsweise seine Aussagen. Das Buch enthalte Formulierungen, "die für viele Menschen in diesem Land nur verletzend sein können, die diffamieren, die sehr, sehr polemisch zuspitzen und die überhaupt nicht hilfreich sind bei der großen nationalen Aufgabe in diesem Land, bei der Integration voranzukommen", sagte ihr Sprecher.

Quelle: www.orf.at und diepresse.com




Mir fällt auf, dass Sarrazin im Interview Dinge sehr konkret, eindeutig und klar ausspricht.

Politiker, die ihn kritisieren, benennen nicht etwa, was nicht stimmmt oder worin Sarrazin irren würde. Sie verleihen nur der Meinung Ausdruck, dass es sich nicht gehört, so etwas zu sagen. Noch dazu in der Öffentlichkeit.

Ich würde das Wort "Lüge" so definieren: wenn jemand etwas falsches behauptet, obwohl er die anderslautende Wahrheit kennt, oder wenn jemand einen wesentlichen Teil der Wahrheit bewußt und gezielt verschweigt."

Was SPD und CDU da Sarrazin - natürlich verklausuliert - vorwerfen, ist, dass er nicht lügt, wie sich das für einen Politiker gehört.

Ich dagegen - als Nichtpolitiker, aber politisch interessierter und denkender Mensch - finde genau diese Vermeidung der üblichen Lügen (auch als "politicall correctness" bekannt) ist eine seltene und schätzenswerte Eigenschft an Sarrazin. Auch wenn ich nicht in jedem Detail seiner Meinung bin.
Gruß Gerhard
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49

Sonntag, 29. August 2010, 17:19

Hab mir heute auch nen Interview in der Berliner MoPo durchgelesen und zugeben, dass er durchaus differenziert argumentiert und nicht unrecht hat.

Schade ist nur, dass er sich dann immer wieder verrennt und Dinger raushaut, die man mit ein bischen Fingerspitzengefühlt eher nicht sagen sollte.
Von daher werfe ich ihm einen leichten Hang zur Hetzerei vor. Davon ein klein weniger und man könnte gesittet diskutieren. So aber muss er sich gleich immer angreifen lassen.
Günter

endlich Berliner! :lol:
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Sonntag, 29. August 2010, 17:57

Schade ist nur, dass er sich dann immer wieder verrennt und Dinger raushaut, die man mit ein bischen Fingerspitzengefühlt eher nicht sagen sollte.
Von daher werfe ich ihm einen leichten Hang zur Hetzerei vor. Davon ein klein weniger und man könnte gesittet diskutieren. So aber muss er sich gleich immer angreifen lassen.

Da gebe ich Dir absolut recht. Ob jetzt Juden und Basken genetisch von anderen Menschen zu unterscheiden sind oder nicht tut absolut nichts zur Sache. Aber damit bietet Sarrazin völlig sinnlos eine Angriffsfläche.

Im Grunde geraten die Gutmenschen da ja in ein nettes Dilemma:

Es gibt weltweit ca. 15 Millionen Juden. Jeweils etwas mehr als 5 Millionen leben in Isareal und den USA, die anderen über viele Länder verstreut. Das sind in Summe nur 0,2 % der Weltbevölkerung.

Weltweit gibt es ca 1,5 Milliarden Muslime. Also ziemlich genau um den Faktor 100 mehr.

Der Nobelpreis ging bisher 6 mal an Muslime: 3 mal (also zu 50 %) der Friedensnobelpreis (Sadat, Arafat und Elbadi), dazu jeweils ein Nobelpreis für Literatur, Chemie und Physik.

Haben die Juden nun entsprechend ihrer Bevölkerungszahl nur ein Hunderstel dieser Leistung vollbracht, also nur 0,06 Nobelpreise (= praktisch keinen) erhalten?

Nein, sie haben in Summe 165 Nobelpreise errungen. Davon nur 9 mal (also 15 %) für Frieden, 11 mal für Literatur und den Rest für Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften.

Wenn also ein ein muslimisches und ein jüdisches Baby auf die Welt kommen stehen statistisch gesehen deren Chancen, ein künftiger Nobelpreisträger zu sein, 1:1833.

Also die Idee von Sarrazin, dass bei Juden etwas genetisch anders wäre ist ja laut Gutmenschen auszuschließen und antisemitisch und ganz gaga.

Dann bleibt noch die Religion. Kann der Islam die Ursache sein? Hemmt es womöglich die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit, wenn man alles als unislamisch (=haram) und daher verboten hält, dass der Prophet Mohammed 1400 Jahre zuvor nicht bereits kannte und schriftlich erwähnte? Ist die Scharia, die das Leben des Gläubigen bis ins kleinste Detail regelt und seit 1400 Jahren unverändert gilt, womöglich kein Garant für kulturelle und wissenschaftliche Höchstleistungen?

Bin gespannt, wann die ersten Gutmenschen angsichts dieser Alternative doch lieber glauben, Juden hätten ein Nobelpreisträger-Gen, das den Muslimen - natürlich können sie da nichts dafür - eben fehlt.
Gruß Gerhard
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51

Sonntag, 29. August 2010, 19:35

Nun, die Vehemenz, mit der die Debatte geführt wird, könnte ein Indikator sein, wie nahe Sarrazin am Nerv der Allgemeinheit getroffen hat....... :hm:

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

52

Sonntag, 29. August 2010, 20:53

Im Grunde trifft Sarrazin einen Nerv vieler Leute. Und in ihrem darauf folgenden Argumentationsnotstand reagieren sie mit dem einzigen medienwirksamen Mittel, das ihnen bleibt - der moralischen Entrüstung, in den seltensten Fällen mit irgendeiner gehaltvollen Aussage gestützt.

Sachlich widersprechen können dem guten Herrn nur wenige, sie verbeissen sich viel mehr in der Angriffsfläche, die er unnötigerweise bietet. Im Grunde genommen möchte er eine qualitative Verbesserung der Menschen, wenn man das so sagen kann. Also gesünder, leistungsfähiger und nachhaltiger der Gesellschaft im Allgemeinen dienlich. Sprich er hätte gerne eine möglichst grosse Elite. Aber das darf man nicht sagen, weil da gabs doch schon mal jemanden, der sowas auch gemacht hat und die Gutmenschen können einfach nicht anders, als Godwins Gesetz zu erfüllen. ;)

So hart es klingt - der Mann fordert eigentlich nur, daß es weniger Schmarotzer gibt, daß es mehr Leute gibt die Arbeiten, ihren Schulabschluss durchziehen, ein geregeltes Leben führen, nicht kriminell werden usw. Sind das schlechte Motive? Ganz im Gegenteil, das wäre ein überaus erstrebenswerter Zustand. Aber durch genau diesen nach aussen getragenen Wunsch fühlen sich alle Leute, die dem nicht entsprechen vor den Kopf gestossen und müssen ihrem Ärger Luft machen. Da der Kerl eigentlich von seinen Motiven her recht hat, kann man also nur blöd dagegenmotzen mit verschiedenen Permutationen von "das sagt man nicht, böser Bankchef!". Nicht sonderlich geistreich wenn ihr mich fragt.

Letztendlich fühlen sich immer Leute auf den Schlips getreten die nicht dazugehören. Wetten wenn ich Politiker wäre und mir erlauben würde zu sagen, daß alle mit einem IQ unter 110 gefälligst an sich arbeiten sollen, damit aus der Gesellschaft was wird, ich primär von Leuten angefeindet werde, die diesem Bild nicht entsprechen? Weil das wäre im Grunde genommen genau das gleiche. Alle raunzen immer, daß wir in einer Leistungsgesellschaft leben. Ich seh das anders. Wir leben in einer Gesellschaft wo immer mehr Leute die nichts leisten sich erdreisten für sich das Recht zu beanspruchen, von immer weniger Leuten die eine Leistung erbringen, durchs Leben getragen zu werden. Immer weniger arbeitende Leute müssen die immer grösser werdende Gruppe der Sozialhilfeempfänger (ob sie das nun aus freien Stücken sind oder nicht) durchs Leben füttern, ob sie wollen oder nicht. Das ist eine nicht von der Hand zu weisende Tatsache, ob sich der Hartz 4 Empfänger dabei jetzt wohlfühlt oder nicht. Es ist so. Und nachdem die Leute, die die Arbeit machen, nicht mal gefragt werden, ob sie das wollen, sind sie nichts anderes als Sklaven. Sklaven, die sich nicht aus ihrer Rolle befreien können, sobald die Gruppe der Schmarotzer einmal größer ist als sie und in Folge dessen sie bei sämtlichen Wahlen überstimmen wird. Wenn das hier in Österreich soweit kommt, wander ich übrigens aus. Ich denke nicht, daß es noch allzulang dauern wird. Eine total bankrotte Krankenkasse haben wir bereits, ein lächerliches Sicherheitsbudget gibts auch, Grundwehrdienst wird auch bereits in Erwägung gezogen abzuschaffen weil sichs der Staat nicht mehr leisten kann. Hauptsache wenns eine durch Misswirtschaft an die Wand gefahrene Bank zu retten oder eine Staatsairline mit einer halben Milliarde aufzuplustern gilt, damit sie der Käufer geschenkt nimmt, für sowas haben wir die Kohle.

Letztendlich liegt der Fehler im System. Es heisst, daß vor Staat und Gesetz alle Menschen gleich sind. Aber sie sind es weder vor dem Staat, noch sind sie es überhaupt. Menschen sind Individuen, die kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Und doch bauen alle unsere sozialen Modelle auf diesem Unsinn auf. Jeder Mensch sollte für sich die Erfüllung finden, indem er das tut, was ihn im Rahmen seiner eigenen geistigen und körperlichen Möglichkeiten auslastet und damit davor bewahrt, geistig zu versumpfen aus Langeweile. Es ist nunmal nicht jeder dazu geschaffen, Gehirnchirurg oder sowas zu werden. Aber muss man aus Neid sowas gleich wieder schlechtmachen? Warum muss man Elite immer negativ konnotieren? Jeder kann irgendetwas gut, ich behaupte sogar jeder ist in IRGENDWAS Weltmeister, meistens weiss es er oder sie nur selbst nicht, weil zu beschäftigt mit gelangweilt sein und über die Leute motzen, die etwas gefunden haben, von dem sie meinen, daß es ihrem Leben einen Sinn gibt. Letztendlich will jeder glücklich sein und strebt in weiterer Folge nach dem, was er für den Weg zu diesem Glück hält. Leider denken die Leute da meistens viel zu materialistisch und haben noch nicht erkannt, daß das was man tut einen sehr viel glücklicher zu machen vermag, als das was man hat. Oder wie es ein Banker in Österreich mal gesagt hat: "Ich kenne viele Superreiche. Die tun mir alle leid."

Wenn ich so drüber nachdenke, ich glaub ich zieh auf die Malediven, verdien meine Brötchen auf einem Wasserflugzeug und lass die hier machen. Die kriegen die Welt schon klein...
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Montag, 30. August 2010, 07:52

Jugend mit türkischem Hintergrund: Frust wächst

Zitat

Eine Umfrage ergab: Wiens Jugendliche mit türkischem Hintergrund sind unterdurchschnittlich gebildet und oft arbeitslos. Die Zuversicht schwindet, der Frust über die Gesellschaft wächst.

Kadir Demir kennt die Realität hinter den Zahlen. Jeden Tag aufstehen, die Zeitungen durchblättern, im Internet schauen: Gibt es endlich einen Job für mich? Bewerbungen ausschicken. Und wieder nichts, seit eineinhalb Jahren schon. Inzwischen lebt Demir von wenigen hundert Euro Notstandshilfe im Monat. „Wenn es einmal zu einem Bewerbungsgespräch kommt, so alle ein, zwei Monate, dann klappt es in der Regel nicht“, sagt der 23-jährige Sohn türkischer Einwanderer, der Großteil der Verwandten lebt in Ankara.

Demir vertritt damit die typische Haltung einer „sozialen Problemgruppe“, die der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) jetzt in einer Umfrage untersucht hat. 100 arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene mit türkischem Migrationshintergrund haben die Studienautoren in der Bundeshauptstadt befragt, vor allem auf der Straße und in Parks. Und dabei festgestellt, dass den türkischen Jugendlichen der ersten oder zweiten Generation vor allem schlechtes Deutsch sowie eine niedrige eigene Bildung und die häufig niedrige Bildung der Eltern im Weg stehen, wenn es darum geht, einen Job zu finden. Der Anteil der 15- bis 24-jährigen arbeitslosen Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund lag in Österreich im Vorjahr bei rund 13 Prozent – Einheimische sind von Arbeitslosigkeit traditionell weniger betroffen.

Deutsch kann Demir perfekt. Aber auch auf seine Familie trifft zu, was mehr als 90 Prozent der Befragten in der ÖIF-Umfrage zu Protokoll gaben: dass zu Hause überwiegend Türkisch gesprochen wird. „Mit meiner Schwester spreche ich aber mehr Deutsch, zumindest außerhalb der Familie“, sagt Demir. Zur Türkei hält er insofern Kontakt, als er regelmäßig dorthin auf Urlaub fährt.

Sein größtes Handicap auf dem österreichischen Arbeitsmarkt: Der 23-Jährige hat nur einen Hauptschulabschluss aus dem Jahr 2002, „und Musterschüler war ich keiner“, sagt er im Gespräch mit der „Presse“. Mehr als die Hälfte der vom ÖIF Befragten hat maximal die Pflichtschule abgeschlossen.

Drogen und Gelegenheitsjobs
Was danach für Demir folgte, ist wenig rühmlich, gesteht er sich heute ein: „Eine Drogenkarriere“, sagt er knapp. Eineinhalb Jahre habe er Drogen genommen und dadurch seine „Ziele aus den Augen verloren“. Dann habe ihn „die Familie wieder rausgeholt“. Nebenjobs, eineinhalb Jahre bei „Billa“, danach wieder unregelmäßige Tätigkeiten.

Heute sind Demirs Ziele klar: Am liebsten würde der Sohn türkischer Einwanderer, der in Österreich geboren ist und sich hier zu Hause fühlt, ein Sportstudium machen – nach Abendmatura oder Studienberechtigungsprüfung.

In Angriff genommen hat Demir derlei noch nicht, „aber ich denke gerade intensiv darüber nach“, sagt er. Klappt es mit dem Weg an die Uni, dann würde er gern neben dem Studium oder schon davor im EDV-Bereich arbeiten, das hat er bei Gelegenheitsjobs bei seinem Onkel, einem EDV-Techniker, gelernt. Reparieren, ver- und auspacken, das hat Demir schon tausendfach gemacht.

Somit weiß er eher, was er für die Zukunft will, als viele der Befragten, die der ÖIF um Aussagen gebeten hat: Die meisten hätten „keine klaren Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft“, haben die Studienautoren Monika Potkanski und Adnan Isler notiert. Die Jugendlichen würden sich auch „schlecht über Berufsmöglichkeiten informiert“ fühlen. Und was besonders auffällt, so Potkanski: Es gebe eine „Gender-Komponente“, wie sie im „Presse“-Gespräch sagt. Buben mit türkischem Migrationshintergrund würden sich eher von ihren Mitschülern und Lehrern beeinflussen lassen, sich in der Schule somit auch eher „mitziehen“ lassen, während Mädchen stärker unter dem Einfluss der meist niedrig gebildeten Eltern stünden – und eine eigene Karriere eher aus den Augen verlören.

Denn der Bildungsgrad der Eltern ist entscheidend für jenen der Kinder, er „vererbt“ sich – egal, welchen Geschlechts der Nachwuchs ist. Auch Kadir Demirs Eltern haben keinen formalen Bildungsabschluss. „Sie sind aus einem Dorf hierhergekommen und haben nichts in der Hand gehabt, keinen formalen Bildungsabschluss.“ Ihn würden seine Eltern aber motivieren, weiterhin einen Job zu suchen und Karriere zu machen, sagt er. „Sie versuchen, mich zu unterstützen.“ Auch gegen Angriffe aus der Gesellschaft, denn immer wieder höre er auf der Straße oder im Schwimmbad: „Scheiß Ausländer“ oder „Geh ham in die Türkei“. Das steigere seinen Frust, sagt Demir.



Kampf gegen „Ausländerfaktor“
Mit dem Arbeitsmarktservice hat der Einwanderersohn mit österreichischer Staatsbürgerschaft auch keine Freude: „Wenn du einen guten Berater hast, hilft er dir. Sonst gibt es auch welche, die behandeln dich nicht nett. Zum Beispiel, wenn du nicht so gut Deutsch kannst.“

Den „Ausländer-Faktor“ gebe es auch am AMS, da werde man in der freien Wirtschaft oft besser behandelt, wenn man Migrationshintergrund hat, glaubt Demir. Und hofft weiter auf Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, Tag für Tag.
Quelle: Die Presse

Bitte auch den obigen Link anklicken und dort das Foto ansehen. Es illustriert eindrucksvoll, was die SPÖ unter dem Slogan "Wiener Blut - Vielfalt tut gut" versteht.

Ein paar Anmerkungen zu Kadir Demir und allen, denen es ähnlich geht:

1) auch um Österreicher mit schlechten Noten in der Hauptschule und nachfolgender "Karriere" als Drogensüchtiger reissen sich die Firmen nicht gerade.
Abhilfe wäre: lernen. Kurse machen. Oder eine Lehre absolvieren. In die Hände spucken, durch Fleiß Karriere machen.

2) die Türkei hat ein Wirtschaftwachstum von 13 %. Darauf sind alle Türken - egal welchen Pass sie nun haben - auch mächtig stolz. Wie sie überhaupt finden, dass die Türkei das beste Land der Welt ist.
Frage: warum geht Kadir Demir dann nur auf "Urlaub" in die Türkei, statt sich dort einen Job zu suchen? Zweite Frage: der Uralub dient ja der Rekreation, der Erholung. Wovon erholt sich den Kadir Demir? Vom anstrengenen Nichtstun? Ist er erschöpft vom Ausgeben der Sozialhilfe?

3) angeblich "vererbt" sich die schlechte Bildung der Eltern auf den Nachwuchs. Seltsamerweise ist dem aber bei Immigranten aus Vietnam, Thailand oder den Philipinen nicht so. Nur bei Türken, Arabern, Palästinensern, Marokanern, Algeriern usw zu beobachten. Scheint also kein Naturgesetz zu sein. Möglicherweise eine muslimische Eigenart?
Paßt aber gut zu dem Bild, das ich oben skizziert habe: 1,5 Milliarden Muslime und 6 Nobelpreisträger <-> 15 Millionen Juden, 165 Nobelpreisträger

4) Sportstudium. Sehr realistisch, wenn man schon in der Hauptschule schlechte Noten hatte. Entsprechend beschränkt sich Demir auch darauf, darüber "intensiv nachzudenken"

5) ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum Demir lieber im EDV-Bereich arbeiten möchte (= ver- und auspacken). Mit seiner Qualifikation könnte er doch auch im medizinischen Bereich arbeiten (=den Müll runter tragen), oder als Jurist (=im der Kanzlei staub wischen), oder in der Politik (=den Rasen mähen vor dem Parlament/Bundestag).

6) Zitat aus der Überschrift des Presse-Artikels: " ... der Frust über die Gesellschaft wächst."
Die Gesellschaft, das sind alle Menschen ausgenommen die Betroffenen selbst. Ja, so sehen die das auch. Wenn sie keine Karriere machen sind alle anderen schuld, nur sie selbst können absolut nichts für mangelnde Deutschkenntnisse, schlechte Noten, Drogenkonsum, Kriminalität usw.

7) im Gegensatz zum gefrusteten Sozialhilfeempfänger habe ich die große Freude, dass ich mit meinen Steuern das Leben dieser "kulturellen Bereicherung" finazieren darf. Aber, wie die Grünen, die Linken und die Bürgerlichen (ÖVP bzw CDU/CSU)uns unermüdlich erklären, sei weiterer Zuzug unumgänglich nötig, um "unsere Pensionen zu sichern".
Also mir wäre es lieber, man drückt dem guten Mann 3000 € in die Hand, damit er in Ankara, wo er Verwandte hat, einen Neustart machen kann. Und meine Pension sichere ich mir lieber selber als darauf zu vertrauen, dass Kadir Demir das für mich tut. Der hat sich nämlich bei viel einfacheren Herausforderungen schon als unwillig und/oder unfähig gezeigt.

8) Ungefähr im Alter wie Kadir Demir wurde ich arbeitslos, weil die Baufirma, in der ich als Bauleiter tätig war, in Konkurs ging. Was habe ich gemacht? Neben dem Gang zum Arbeitamt zunächst als Taxifahrer gejobt, nach einem halben Jahr eine einjährige Ausbildung für CAD (Computer Aided Design) begonnen. Dort dem Kursleiter als Jahrgangsbester aufgefallen, der mir schon ab der Hälfte des Kurses einen Abendjob in einem Architekturbüro vermittelte, in dem ich das Gelernte anwenden konnte. Von 09:00 bis 16:00 Uhr Kurs, von 17:00 bis 24:00 gearbeitet. Am Ende dieser Ausbildung konnte ich unter mehreren Jobangeboten auswählen ...
Was habe ich nicht gemacht: intensiv nachgedacht, ob ich Astronaut werden sollte oder ähnliche Hirngespinste. Voll cool mit Freunden im Park herumgesessen (dafür hatte ich keine Zeit). Gejammert über mein Arbeitslosenschicksal. Im Gegenteil: ich habe mit Arbeitslosengeld plus Taxifahren und später mit Arbeitslosengeld plus Kurszulage plus Nebenjon mehr verdient als vorher als Angestellter (allerdings auch weniger Freizeit gehabt).
Ich wurde übrigens nie gefragt, ob ich autochthoner Österreicher wäre, obwohl ich vom Aussehen her ohne weiteres auch Wurzeln auf dem Balkan oder der Türkei haben könnte.
Genauso mußte ich auch nie den "Großen Ariernachweis" meines Großvaters, der bis ins 17. Jahrhundert reichte, zücken.
Ist also nicht ganz so schlimm mit Ausländerdiskriminierung und Antisemitismus wie uns das Linke und Grüne gerne einreden möchten.

PS: als Taxifahrer habe ich enom viel Trinkgeld bekommen. Weil viele Fahrgäste sich gefreut haben, wenn ein Taxifahrer deutsch spricht, höflich ist, sich in der Stadt auskennt und die kürzeste Route wählt, statt sie mit einem grimmigen "Du sagen, ich fahren!" auffordert, dem Taxifahrer den Weg zu weisen. Taxiunternehmer wiederum wußten zu schätzen, dass ich Wartezeiten am Standplatz genutzt habe, mal die Aschenbecher zu leeren und die Scheiben innen zu putzen etc statt im Auto sitzend zu rauchen. Ich konnte es mir deshalb als Arbeitsloser leisten, einen weißen Mercedes mit Automatik als Wagen zu verlangen und mit anderen Autos gar nicht zu fahren.
Gruß Gerhard
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Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (30. August 2010, 09:07)


54

Montag, 30. August 2010, 09:52

Da ich sowieso nicht davon ausgehe, daß bis es bei mir spruchreif ist, das Pensionssystem komplett kollabiert, wäre es mir lieber, ich müsste weniger Sozialabgaben leisten, weil die sowieso nichts bringen, und mich in die Lage versetzen würden, meine Pensionsvorsorge selbst in die Hand zu nehmen. Ein Staat, der drauf und dran ist, einen Generationenvertrag zu brechen, dessen Bruch er beim Bürger unter harte Strafen stellt, braucht mir nicht mit Solidarität kommen. Als die Rechtslage und das Sozialsystem überschaubar waren, gabs als Abgabe einen Zehent. Der hat für alles gereicht. Mehr zu nehmen als Staat bzw Lord war nur zu Kriegszeiten üblich, da man die Aufrüstung finanzieren musste. Gegen wen oder was führen wir eigentlich Krieg? :hm:
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Montag, 30. August 2010, 09:56

Ein positives Beispiel für Integration und kulturelle Bereicherung:

vor ca 15 Jahren arbeitete ich für eine kleine österreichische Softwareschmiede. Eines Tages stellten die beiden in leitender Funktion tätigen Eigentümer der Firma bei der wöchentlichen Teambesprechung einen weiteren Angestellten vor. Neville kam aus den USA. Seine Eltern waren aus Taiwan. Ihm wurde angeboten, dass wir die Besprechung auf Englisch machen, aber er meinte, dass er deutsch lernen möchte und wenn er ein Wort nicht kennt bittet er jemand, es auf englisch zu übersetzten. Neville teilte mit mir ein Büro und wird wurden rasch Freunde. Die gemeinsame Mittagsmahlzeit nahmen wir abwechselnd in chinesischen und österreischen Restaurants ein. Im Lauf der Zeit erfuhr ich einiges von Neville. Als Vorbereitung für seine Tätigkeit hat er sich selbst deutsch beigebracht. Mit Hilfe eines Kasettenrekorders und eines Sprachkurses auf Kasetten! Neville war ein sehr angenehmer Kollege, der durch Freundlichkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschft und Bescheidenheit auffiel. Erst später erfuhr ich, dass er bei einem USA-weiten Wettberwerb in C-Programmieren den zweiten Platz erreicht hatte! In Österreich ist es zwar kein Problem, dass ein Hilfsarbeiter seine Cousine, eine Analphabetin aus Ostanatolien im Zuge des Famileinnachzug ins Land bringt, aber Leute wie Neville müssen eine Menge bürokratischer Hürden überwinden. Unter anderem wurden Dienstzeugnisse seiner ehemaligen Arbeitgeber in den USA gefordert. Dienstzeugnisse sind in den USA nicht üblich, aber Neville erhielt Stellungnahmen seiner ehemaligen Arbeitgeber. Unter anderem Institute renommierstester Universitäten, deren Professoren Neville zu den besten Informatikern der USA zählten. Neville war der beste Programmierer und der intelligenste Mensch, mit dem ich je zu tun hatte. Als er nach eingen Monaten perfekt Deutsch sprach, bat ich ihn, dass wir abwechselnd jeweils einen Tag deutsch oder englisch sprechen, damit ich mein Englisch verbesseren kann. Bei der Raumtemperatur mußten wir einen Kompromiß finden. Ich fühle mich bei 20 bis 22 Grad wohl, Neville bevorzugte 28 Grad und mehr. Also stellten wir im Winter die Heizung auf 24 Grad, ich trug kurzärmelige Sommerkleidung und saß neben dem gekippten Fenster. Neville saß im dicken Norweger-Pullover neben dem Heizkörper :-)

Neville hat sich nicht assimiliert. Er wurde kein lederhosentragender, volksliedsingender Steirer. Er sah aus wie ein Chinese, lebte Werte, die ihm seine Eltern vermittelt hatten (Höflichkeit, Sparsamkeit, Bescheidenheit, Fleiss), fühlte sich als durchaus patriotischer US-Amerikaner, und schätzte die "Gemütlichkeit, die Lockerheit" der Österreicher. Aber integriert hat er sich allemal, denn seine Freunde waren überwiegend Österreicher und ein paar Migranten, aber keineswegs nur oder überwiegend Chinesen oder Menschen aus den USA. Er sprach selbstverständlich fast immer deutsch und respektierte nicht nur die Gesetzte, sondern auch die Gebräuche des Gastlandes.

Wenn 2 Millionen "Nevilles" nach Österreich kämen würde ich das mit "Hurra-Geschrei" zur Kenntnis nehmen. Die wären nämlich wirklich ein "kulturelle Bereicherung" und "Pensionssicherer". Leider sind in Wirklichkeit die "Nevilles" die rare Ausnahme.
Gruß Gerhard
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56

Montag, 30. August 2010, 10:07

Nun, die Frage ist doch, wie man wirklich hilft......

Ich persönlich habe während des Yugoslawien Krieges viel mitbekommen, was Flüchtlinge hier nach Deutschland kommen lässt.....
Nein, sie wollen nicht nach Holland, Belgien, Schweiz oder andere Staaten. Deutschland ist am angenehmsten und am gefragtesten..
Warum??
Nun hier bekam man mit Abstand die größten sozialen Zuwendungen, am schnellsten ne Unterkunft.
Zwei Straßen weiter war ein Haus, wo man die Kosovaren unterbrachte. Ich habe nix gegen die Leute, überhaupt nicht! Nur muß mir dann jemand mal erklären, wie jemand, der angeblich dermaßen in Not war, mit Leben und Leib bedroht war, und nur mit dem Hemde an selbigen nach Deutschland kam, nach einem Jahr ne nagelneue Mercedes C- Klasse kaufen konnte????
Es war ein Drei- Familienhaus... Ratet mal, wieviel Autos da davor standen.
Und das politische Asyl relativierte sich auch, als der Krieg vorbei war. Da wollte niemand zurück. Weil man ja ach so gut integriert war.
Nun, das letzte was ich von der einen, mir persönlich bekannten Familie mitbekam, war, daß die damals politisch Verfolgten nun nach Erreichen des rentenalters ( die vom deutschen Staat angeblich bezahlt wird) ein halbes Jahr im Kosovo und ein halbes Jahr hier wohnen. Und gefahren wird mittlerweile ne E-Klasse ( ein Jahreswagen) .
Wenn mir jetzt noch jemand verrät, was ich falsch mache........ :sagnix: :pfeif:

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

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Gerhard

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57

Montag, 30. August 2010, 11:27

Wenn mir jetzt noch jemand verrät, was ich falsch mache........

Besorg dir einen Pass aus dem Kosovo (die dortige Beamtenschaft ist möglicherweise nicht 100 % immun gegen Bestechungsversuche), lerne Kanak-Sprak, beantrage in Österreich politisches Asyl als verfolgter Serbe. Juristen diverser NGOs helfen Dir gerne dabei, an die 100 Asylanträge einzubringen, und bis die alle abschlägig beschieden sind, vergehen schon einmal 10 Jahre. Dann bist Du natürlich schon bestens integriert kannst aus humanitären Gründen nicht mehr abgeschoben werden.

Einmal im Monat kommst Du her, um Sozialhilfe einzustreifen und bei diversen NGOs Zuschüsse für die Miete etc zu erbetteln.

Danach kommst Du zu mir auf Besuch, und wir trinken ein ein paar Gerstensaftkaltschalen auf deine Integration. :ironie:
Gruß Gerhard
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58

Montag, 30. August 2010, 11:28

Tja, mein lieber Peter, wahrscheinlich ist Deine Herkunft Dein Fehler! Man kann das ja ironischerweise mit Telefonanbietern vergleichen! "Neukunden" werden mit kostenlosem Modem/Router und kostenloser Installation gelockt! "Bestandskunden" sind uninteressant, da man diese ja schon schröpft und nicht mehr locken muss! Und sollten sie was zu meckern haben, wird ihnen gleich gedroht (Keine utopische Geschichte, hatte ich selber mit 1&1)!

Aber es gibt vieles hier was ich bestätigen kann. Ich arbeite ja selber für ein großes internationales Unternehmen. Ich habe Kollegen aus England, Frankreich, USA, Spanien und sonst woher! Alles gute Leute, die engagiert arbeiten und niemals jammern! Auch habe ich eine multikulturelle Nachbarschaft, die sich aus Italien, Russland, Tschechien und England zusammensetzt, und das auf einem kleinen bayerischen Dorf. Ich komme, bis auf den Engländer, mit allen super zurecht! Vor allem mit dem Italiener. Sie alle sind hier hergekommen um zu arbeiten. Niemand von denen würde sich auf die faule Haut legen, bevor er es sich nicht "verdient" hat!
Schau ich in die Nachbargemeinde, die wesentlich größer ist, gibt es auch da schon dieses "Ghettoverhalten" einiger ethnischer Gruppen. Dazu zähle ich die Türken, Albaner und die meisten aus dem ehemaligen Jugoslawien! Es sind mitnichten alle so, ich kenne auch türkischstämmige Familien die sich sehr wohl integriert haben, aber das ist eben nur ein Bruchteil!
Die Politik sagt immer, wir müssen mehr tun, um Ausländer in unsere Gesellschaft zu integrieren! Wie soll es aber gehen, wenn die meisten von denen überhaupt nicht integriert werden wollen? Mal ehrlich, in manchen Gegenden/Stadtteilen brauch man doch auch keine Integration! Da kommt man mit seiner Muttersprache sehr gut über die Runden! Wozu braucht es in den deutschen Ämtern Anträge auf irgendwas in deutsch, englisch, russisch und türkisch? Wenn ich von einer deutschen Behörde etwas möchte, dann sollte ich auch deutscher Staatsbürger und der deutschen Sprache zumindest so weit mächtig sein, dass ich mich im Alltag ohne größere Probleme zurechtfinden kann!
Meine Frau hat jahrelang als Arzthelferin gearbeitet. Da bekam sie immer wieder mit, wie Türken, die hier geboren sind, ihre 12jährigen Kinder mit zum Arzt brachten, damit diese übersetzen! Da kamen türkische Frauen mit ihren Töchtern zum Arzt, und wenn der Arzt sagte sie sollen ihr Gewand ausziehen, damit er sie untersuchen kann, wurde dies strikt abgelehnt! Es gab türkische "Mitbürger", die, wie Peter schon sagte, das Winterhalbjahr in der Türkei verbrachten und danach jedesmal zum Arzt gingen, weil sie ihr sämtliches Diabetikerzeugs dort "vergessen" hatten! Jedes Jahr! Hmm, was tun die wohl dort damit?

Auch verstehe ich nicht diese ständigen Aussagen der Politik, wir brauchen mehr ausländische Fachkräfte, da hier absoluter Fachkräftemangel herrscht! Meiner Meinung nach liegt das Problem nicht daran, dass es keine oder zu wenige Fachkräfte gibt, sondern eher daran, dass keiner deutsche Fachkräfte bezahlen will! Die Fachkräfte stellen sich lieber an´s Band und verdienen bei Schichtarbeit wesentlich mehr, als wenn sie einen Bürojob mit leitender Funktion annehmen würden!

Und das was der Gerhard sagt, von wegen man brauche ausländische Arbeitskräfte um die Pensionen und Renten zu sichern, stößt doch beim normaldenkenden Bürger mächtig auf! Denn von 10 Ausländern die hier reinkommen, müssen wir doch mindestens 5 erstmal mit durchfüttern! Und Leute zum Durchfüttern haben wir mehr als genug!

Ich habe absoult nix gegen Zuwanderer, so lange sie sich aus freine Stücken integrieren wollen und bemüht sind, der Gesellschaft einen wertvollen Beitrag zu leisten! Aber Leute, die hier her kommen, dem Staat und somit seinen Mitbürgern auf der Tasche liegen und dann nur Stunk machen und alles was ihre Wahlheimat betrifft, schlecht machen, ja, gegen solche Leute habe ich gewaltig was! Denn Schmarotzer und Schlechtreder haben wir selber genug! :cursing:
Servus
Michael

Ingenieur

Gerhard

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59

Montag, 30. August 2010, 12:16

Mein Lösungsansatz :-)

Ich bin dafür, dass Jürgen politischer Führer in Österreich wird. Offizieller Amtstitel: "Diktator von Österreich". Er darf gerne seine Admins und Mods als Minister mitbringen.

Immerhin hat dieses Team ein Forum auf die Beine gestellt, in dem "heisse" Themen wie Sarrazin oder Todesstrafe diskutiert werden, ohne dass ein Mod/Admin einschreiten müßte. Wer sich in anderen Foren, egal ob Flusiforen oder jene von Tageszeitungen umsieht und vergleicht, kann ermessen, welches Geschick dazu gehört. Und darum geht es doch in der Politik: für alle gültige Regeln aufzustellen, die dem Gemeinwohl dienen, das friedliche und konstruktiven Miteinander im Staat erlauben und fördern.

PS: der Vorschlag ist natürlich nicht ganz erst gemeint. Aber dürfte ich wählen zwischen Jürgen oder Faymann, würde ich mich jederzeit für Jürgen als Bundeskanzler entscheiden.
Gruß Gerhard
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Montag, 30. August 2010, 12:21

Zitat

"Diktator von Österreich"


och, nicht schon wieder.... kann man nicht mal 100 Jahre Ruhe vor Euch haben :D
Günter

endlich Berliner! :lol:
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