Habe die iFly 747 nun angetestet. Zunächst einmal Respekt den Programmierern. Man merkt deutlich, dass sie den Flieger mit viel Engagement und Liebe zum Detail erstellt haben. Im Grunde kann man sagen, dass man das Flugzeug, wenn man mit der Bedienung der PMDG 747 vertraut ist, eigentlich auch fliegen kann. Ich benutze hier bewusst das Wort "eigentlich" da zunächst einmal von 2 Testflügen 1 mit einem Totalverlust der Maschine endete! Na ja, wenigstens haben die Entwickler selbst in die Absturzszenerie schöne Explosions- und Flammenanimationen eingebaut :-)
An dem Desaster war die Joystickeinstellung Schuld. Ich bin an den Flieger gegangen, als sei es eine PMDG. Schon beim Start bemerkte ich, dass mein Saitek Evo Force Joystick viel zuviel Fedback gab. Beim Einfahren der Klappen und des Fahrwerks sowie bei Richtungsänderungen "schleuderte" der Griff hin- und her. Interessant ist hierbei, dass der Autopilot das so toleriert und sich nicht abschaltet. Bei der PMDG wären solche Steuerbewegungen sofort ein Grund, den Autopiloten zu deaktivieren. Da ich die Maschine ja erstmal ohne jegliche Veränderungen an den Einstellungen testen wollte, führte ich den Flug weiter und hielt den Joystick bei starken Bewegungen fest. Nur bei der Autolandung ließ ich ihn los. Das War der Fehler, der zum Absturz führte. Beim Aufsetzen machte der Handgriff eine schlagartige Bewegung nach hinten. Der Flieger ging steil hoch und schlug dann auf die RW....
Meine Empfehlung (zumindest für SAITEK Joysticks): im Kalibrierungsmenü die Feedback-Kräfte auf 25% reduzieren.
Dann gibt es keine Schläge mehr im Knüppel :-)
Als Testflug habe ich die gleiche Strecke von Dortmund EDLW nach Düsseldorf EDDL genommen, mit der ich bereits die Autolandfunktion der PMDG vorstellte (link siehe weiter oben im Thread). Das sieht in der iFly dann in Dortmund so aus:
Die Einstellungen wie bei der PMDG. Interessant, dass bei allen Waypoints eine Standardgeschwindigkeit von 255
Knoten zunächst übernommen wird. Das internationale Speedlimit beträgt unter 10000 Fuß ja 250 Knoten. Na ja. Egal. Bei der Progammierung des FMC wird ja bei der INIT die Flughöhe eingegeben. In unserem Flug soll sie 6000 Fuß betragen.
Hier dreht die Maschine kurz nach dem Start schon nach rechts in Richtung Bad Sassendorf (badsa) ab. Sehr schönes Modell von außen.
Hier die Ansicht des Turns aus dem Cockpit. Schön zu erkennen ist hier der nächste, gravierende Unterschied zur PMDG: Die Art, wie die programmierte Route vom FMC abgeflogen wird! Bei der PMDG werden Routen so weit wie möglich "geglättet". Das bedeutet, dass es während eines Fluges kaum signifikante Ruderbewegungen gibt, da der Bordcomputer die in Relation stehenden Navigationspunkte innerhalb der Route "glattzieht". Die Route wird also nicht zwangsweise an einem Punkt vorbeigeführt, wenn der nächst Punkt nicht durch eine dem Standard angemessene Flugroute erreicht werden kann. Der FMC führt die Route dann entsprechend an dem Navigationspunkt vorbei.
Die iFly arbeitet augenscheinlich deutlich anders. Jeder Navigationspunkt wird, nach Möglichkeit, exakt angeflogen. Auch hier wird zwar ein gewisser Abstand toleriert. Trotzdem führt die durch iFly gewählte Art des exakten Abflugs einer Route dazu, dass deutlich mehr und teilweise erhebliche Flugzeugbewegungen stattfinden. Der maximale "BankAngle" d.h. die maximale Schräglage für den Passagierflug beträgt ja standardmäßig 25°. Bei der iFly habe ich bis zu 30° registireren können, um einen Navi-Punkt zu erreichen! Das ist für Passagiere mit schwachem Magen und G-empfindlichkeit natürlich schlecht zu ertragen. Hinzu kommt, dass der gesamte Flug dadurch recht unruhig wird. Aber das Problem lässt sich möglicherweise dadurch lösen, dass man den Bank-Angle von Automatic auf 20° ändert.
Hier befinden wir uns schon beim Einschwenken auf RW 05R in EDDL. Schön zu erkennnen, dass wir hart beidrehen und bei einigen Fluggästen keine wirkliche Begeisterung wecken werden....
Gear down...
Hier nochmal schön zu erkennen, dass die iFly, um den Glideslope zu kriegen, nochmal nach links
korrigiert.
Das würde die PMDG nicht machen (müssen) da sie den Flugweg "geglättet" vorberechnet.
Meine Frage an die Flusi_Gemeinde wäre nun, welches Flugmodell näher an der Realität liegt!?!
Nun denn. Hier ein Shot vom Rechtsturn zur Runway.
Dann ein schöner Tower-View
Hier kann man noch schön sehen, wie wir den Rhein überfligen, um letztlich auf
RW 05R zu landen
Kurz vor der RW
Touchdown
Mein Fazit: Beide Modelle sind sehr schön und (wahrscheinlich) in der jeweiligen Umsetzung sehr realitätsnah.
Aufgrund der besseren "Glättung" der Route und der angemesseneren Flugbewegungen ist für die Passagiere wohl ein
Flug mit der PMDG magenfreundlicher. Anspruchsvoller für den Piloten dürfte die iFly sein, auf die ich mich jetzt
erst mal "einfliegen" werde.