Mehr Freiheit für Unternehmen und zugleich mehr Verantwortung heißt im Kapitalismus, wir suchen uns den billigsten Anbieter, damit die Bilanz im nächsten Jahr passt und die Rendite stimmt.
Schließlich sind die Aktionäre die wichtigsten Menschen.
Das sehe ich genauso. Schon als die EASA und damit das europäische Recht in die Luftfahrt (1999) eingeführt wurde, hat man sich mehr Richtung kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt.
Nationen, wie Deutschland, Holland und England, welche meiner bescheidenen Ansicht nach, ein sehr gutes Luftfahrtrecht hatten, mussten Federn lassen. Lobbyisten sorgten damals schon dafür, dass die Unternehmen vieles durchsetzten konnten, was ihnen entgegen kam.
Kleines Bespiel für Deutschland, die unabhängige Prüfgruppe wurde abgeschafft. Kostete ja nur Geld, da die Mitarbeiter, also Prüfer "nur" die Arbeiten überprüften welche von Mechanikern durchgeführt wurden. Bzw. sogenannte Spot Checks durchführten. Verantwortlich waren sie nur der Behörde gegenüber.
Dieses wurde im Rahmen der Einführung der EASA (JAR) abgeschafft. An Stelle des Prüfers? rückte der B1 und der CAT C. Wo liegt nun der Unterschied und der Gewinn für die Firma? Ganz einfach der B1 führt die Reparatur eigenhändig durch und zertifiziert sie auch. Eine unabhängige Kontrolle danach (Prüfgruppe) findet nicht statt. Man spart Personal.
Task bezogene Arbeiten, dürfen von Lizensierten Mechanikern abgearbeitet werden. Auch hier findet eine Nachkontrolle nicht statt.
Die "Idee" dahinter ist, der Mensch der diese Tätigkeiten ausführt ist so verantwortungsvoll, da er keine Fehler machen kann, wenn er sich an alle Vorschriften hält.
Nach einem großen Check überprüft der CAT C an Hand der Papiere, ob alle Arbeiten von Qualifizierten Mitarbeitern ausgeführt wurden und Released dann das Flugzeug.
Es gibt eine Qualitätsicherung , welche in Abständen sicherstellt, dass Verfahren und Vorschriften eingehalten werden. Werden alle Verfahren eingehalten, kann ja am Ende nur ein gutes Produkt heraus kommen.
Ein guter Freund von mir, nimmt bei der IHK Facharbeiterprüfungen für Fluggerätemechaniker ab. Er berichtete mir vor kurzem, dass sich die Richtlinien geändert haben. Der Delinquent schlägt ein Thema vor, für seine Prüfung. Dieses wird durch die IHK gesichtet und wenn ok zugelassen. Bei der anschließenden Prüfung, darf der Prüfer nur über das eingereichte Thema Fragen stellen. Ich finde das unglaublich.
Schon heute, können die meisten Mechaniker, kaum nach Fehler erkennen geschweige denn reparieren. Teiletausch ist angesagt. Der Computer sagt einem was defekt ist und das betreffende Teil wird stumpf getauscht. Nicht mehr repariert, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist.
Ist aber mittlerweile übertragbar auf viele Berufe. Habe ich selbst ein paar mal in der KFZ Werkstatt erlebt (Mercedes). Stecker ran Computer ausgelesen, kein Fehler drauf, kann also nichts defekt sein. Aber leider kam der Fehler immer wieder. Mein Versuch, dem Meister zu erklären, das der Computer den Fehler nicht erkennen kann, weil es für ihn kein Fehler ist wollte man nicht akzeptieren, bis ich auf den Austausch des Türschlosses bestand und siehe da keine Warnmeldungen mehr.
Schöne neue Welt! Da streiken DLH Piloten um mehr Kohle und Rente mit 55. Schreiben in vielen Luftfahrt Foren nur gut bezahlte Piloten können Flieger sicher von A nach B bringen und merken nicht (oder verdrängen) das die Flieger, in denen sie sitzen schon längst in Billiglohnländern gewartet werden und zu Hause, zum Teil durch Leiharbeiter, die mit einem Mindestlohn abgespeist werden.
Kein Wunder das die Schere zwischen reich und arm immer mehr auseinander geht. Das Volk ist dafür da um einer "Geldelite" das Leben im Überfluss so angenehm wie möglich zu gestalten. Da ist es egal in was für einem (Regierung) System wir leben.
Ich bekomme immer das große Kot......, wenn ich in einigen Sendungen sehe, wie dekadent dieser "Geldadel" mit der Kohle um sich schmeißt und sich dabei pudel wohl fühlt.
Die Welt wird sich (leider) niemals ändern. Das lehrt mich die Geschichte.