Das klingt sicherlich recht simpel! Ist dem aber nicht ganz so! Wie wird diese Steuerung nun im A320 umgesetzt?
Schauen wir uns doch erst mal die Computer an, die für die Steuerung zuständig sind.
Es gibt 2 ELAC (Elevator Aileron Computer) die für die besagten Steuerflächen verantwortlich zeichnen.
3 SEC`s (Spoiler Elevator Computer) sind für die genannten Flächen zuständig.
2 FAC`s (Flight Agumentation Computer) gehört zum A/P System und ist für alle Seitenruder Funktionen zuständig.
2 FCDC`s (Flight Control Data Concentrator) ist für die Verbindung zum ECAM und EIS zuständig.
Die 2 ELAC`s und 3 SEC`s sind alle in der Lage um die roll und pitch Achse zu steuern.
Die Hardware und Software in diesen Coputern sind NICHT gleich. Es werden verschiedene Prozessoren unterschiedlicher Hersteller genommen. Die Software ist in verschiedenen „Sprachen“ von unterschiedlichen Programmieren geschrieben.

Jeder Computer beinhaltet zwei physikalisch und elektrisch separate Kanäle. Einer übernimmt die Steuerfunktion der andere das monitoren. Diese beiden Kanäle berechnen zusammen ausgehende Signal zu der Steuerfläche. Sie benutzen dazu zwei differenzierte digitale Rechenvorgänge und nur wenn sie BEIDE zu dem gleichen Ergebniß kommen erfolgt der Ausschlag des betreffenden flight controls.
Die control und monitor Kanäle in jedem Computer tauschen permanent Informationen über einen Digital Bus aus. Dafür erhalten sie permanent Daten von verschiedenen Sensoren des Flugzeuges, wie z.B. Beschleunigungsmesser.

Das war es erst einmal über die verschiedenen Computer, beim nächsten mal schauen wir uns die Law`s (Gesetzmäßigkeiten) an. Sollte es zu weit eingestiegen sein oder langweilig werden, bitte laut geben.

Ein schönes Wochenende wünscht euch allen

Danke Marc.

An Hand der Besucherzahlen für den thred "fly by wire" sehe ich das es nicht sehr stark interessiert bzw zu tief geht. Da ich es aber angefangen habe, werde ich es im Teil 3 oberflächlicher beenden.

Viele Grüße Karl

Zitat

mich irritieren noch ein bisschen die hohe Anzahl der verschiedenen Computer für Steuerflächen und Ruder.

Versteht man vielleicht besser, wenn ich im dritten Teil die Vernetzung Computer zu flight control aufzeige. Es geht im groben um Redundance also back ups wenn ein oder mehrere Computer ausfallen.

Zitat

Wovon ist die Hard- und Software jetzt genau abhängig?

Vielleicht von mir etwas dumm erklärt

Bei der Hardware ist gemeint, das in jedem Computer 2 386 CPU`s von unterschiedlichen Herstellern sitzen. Ganz einfach um zu verhindern, das ein Hersteller ein Produktionsfehler hat. Also auch hier nochmal eine doppelte Absicherung.

Software ist für jeden Computer in veschiedenen Computersprachen von unterschiedlichen Programmieren geschrieben worden. Diese Wusten nur w was das "Rechenergebniß" sein soll. Auch hier geht es darum um mehrfache Sicherheit um Programmierfehler zu verhindern (siehe Bill Gates :nein Nur wenn die Sofware und die Hardware eines von den Computern zu dem gleichen Resultat kommen geht ein Steuerbefehl heraus.

Die Unterschiedliche hard und software bezieht sich also auf die Computer und nicht auf den Betreiber.

Zitat

Ich kann mir gut vorstellen, dass auch das "fly by wire" ständig weiter entwickelt wird.

Ja das ist ja das gute daran, es ist relativ einfach Einstellungen der Flugsteuerung zu ändern. Versuch das mal bei einer mechanischen Ansteuerung?

Ps. By the way Du glaubst gar nicht wie oft schon die software der Motorsteuerung von meinem Auto geändert wurde

Viele Grüße Karl

Zitat

Steht es hier dem Betreiber/Airline frei die neueste Version zu verwenden oder wird die Verwendung der neuesten Software gar von einer Behörde zwingend vorgeschrieben?

Kommt darauf an: Ist es zum Beispiel nur eine allgemeine "Verbesserung" ist es dem Betreiber überlassen. Sind es aber Sicherheitsrelevante updates (nach Unfall in Prag) wird es von der Behörde angeordnet (AD Notes bzw LTA`s)

Zitat

Wie und von wem werden neue Versionen/Updates getestet?

Vom Hersteller des Flugzeugs in Flugerprobungen.

viele Grüße