Der gute Mann macht das nicht unbedingt simpel zu begreifen.
Also. GNU ist mal die GNU General Public License soweit ich das aus dem Kontext lesen kann. Das ist die Lizenz, unter der haufenweise Open Source Software erscheint. Siehe zb. Linux.
Das Projekt ist eine Software namens FSVNext, eine Art Open Source Ersatz-Engine für den FSX, der allerdings FSX Daten wie Szenerien oder Flieger laden kann, allerdings die Physik optional ersetzt. Diese eigene Physik ist eine richtige Simulationsphysik, wo dann die Flugdaten auf einen zentralen Server hochgeladen werden. Was man damit erreichen will ist scheinbar das Flight Testing in Form von Missionen als Crowdsourcing Engine zu betreiben. Sprich ich stelle Flieger zur Verfügung, sage dem Spiele er soll Mission mit dem Flieger absolvieren und speichere sozusagen einen Telemetrie-Dump des Fluges in einer Cloud. Wenn ich dann genug Leute zusammenbekomme, die das aus Spaß fliegen und ich die Engine korrekt zugelassen habe, dann kann ich das als virtuellen Testflug deklarieren. Wenn ich dann eine dicke Community habe, dann kann ich einem Flugzeughersteller Crowdsourcing Testflüge anbieten, wo er Tausende Flugstunden virtueller Testpiloten verschiedenster Skill-Levels binnen Stunden sammeln kann. Wenn ich diese Daten dann auch noch sinnvoll auswerte, dann kann ich damit schon eine sehr hübsche Concept-Validation machen.
Natürlich wird man dann den klassischen Zulassungsprozess dadurch nicht ändern, aber es ist ein bissl wie Software-Testen, nur daß man es mit Flugzeugdesigns macht.
Im Idealfall kannst Du Dir vorstellen, daß Du sowas wie eine NGX als Freeware bekommst, allerdings basierend auf dem Prototypen eines Airliners den es noch nicht gibt. Und mit dem darfst Du dann rumspielen etc. Eigentlich eine sinnvolle Sache für zb Interface Design.
Da Testpiloten idR deutlich mehr über den geflogenen Flieger wissen als die Kutscher im normalen Linienbetrieb, kann man so wirklich nur mehr schlecht als recht mit dem System vertraute Bedienung simulieren und die Erkenntnisse daraus in die Entwicklung eines echten Flugzeuges einfliessen lassen.
Interessantes Geschäftsmodell ist das allemal, und wenn die Engine bestehende FSX Sachen verarbeiten kann und dabei moderne Hardware ausreizt bzw. effizient nutzt und man damit besser fliegen kann, dann kann ich mir auch gut vorstellen, daß das Geschäftsmodell gut ankommt.
Die Engine, soweit ichs verstanden habe, ersetzt einen Teil der FSX Engine durch eigene, technisch modernere Module. Deswegen wird man eine bestehende FSX-Lizenz benötigen um das verwenden zu können.
Obendrein soll jeder seine eigenen Flieger designen und von der Community als Design validieren lassen können sollen. Wär auf jeden Fall mal was interessantes, um Innovationen für die Zukunft der Fliegerei zu bekommen, sofern sich da viele kluge Köpfe finden. Evtl springt ja auch die FlightGear Community auf den Zug auf. Und ein paar der X-Plane Leute. Dann ginge da evtl schon ein bissl was.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das was da kommt. Und darauf, ob ich das richtig verstanden habe, was der Kerl da vorhat. Ist ja ein Wiener, schlimmstenfalls geh ich ihn einfach persönlich fragen...