Die zweite Etappe meines Fluges
von Australien nach Frankfurt ist mit einer Strecke von 4.150 Meilen auch für die 747 schon ganz ordentlich lang.
Entsprechend waren 280.000 lbs bzw. knapp 127 t Treibstoff berechnet.
Die Berechnungen für den Start hatten damit eine Take-off Distance von 12.200 ft ergeben, die 20 in Chritchurch hat aber nur 10.781 Fuss Länge.
(Wie gesagt, mit der 747 bin ich nicht so gut vertraut, daher bin ich bei der Vorplanung nicht auf dieses Problem aufmerksam geworden. Weil ich keine Lust hatte alles wieder über den Haufen zu werfen und z.B. mit einer geringeren Zuladung oder sogar eine andere Strecke zu Fliegen, hab ich es einfach mal drauf ankommen lassen. Also voller Startschub mit 1,5 ERP...)
In der Aufgehenden Sonne rollen wir bei frischen 4°C - es ist Herbst - an den Start auf der 20.
Wir versuchen natürlich so weit wie möglich an den Anfang der Bahn zu manövrieren.
Diesmal kein rollender Start: Bremsen zu, Triebwerke so bei 60% N1 stabilisiert, Vollgas und Bremsen auf
Trotz der zu knappen Brechungen, die mit 1,48 ERP wie gesagt 12.200 ft Startstrecke ergaben, konnten wir (wenn auch mit 1,5 ERP) schon deutlich vor dem Ende der Bahn abheben - offensichtlich sind die Ergebnisse nicht korrekt, oder sehr auf "Nummer sicher" gerechnet.
Sei's drum, wir sind problemlos in die Luft gekommen, Schub auf "CLB" reduziert, die gute 747 steigt mit dem typischen, satten Triebwerksgeräusch in den Himmel.
Wir kurven auf unseren Kurs ein, dabei haben wir einen schönen Blick auf den Waimakariri River.
Für diesen Flug wollten wir uns ja mal näher mit dem INS (Inertiales Navigationssystem / Trägheitsnavigation) der 747-200 beschäftigen. Nun, das Gerät ist sehr einfach zu bedienen. Es können bei dieser Version 9 Wegpunkte eingegeben werden, indem man einfach deren Koordinaten in der Form S43°29'2 und E172°31'6 (das ist z.B. die geographische Lage von NZCH) eingibt. Ein Flugroute mit den entsprechenden Angaben liefert RouteFinder. In diesem Moment (Bild) übergeben wir die Kontrolle über die Flugrichtung dem INS, indem wir den Autopiloten auf Heading einstellen und am INS "Remote" drücken. Das System gibt ab jetzt dem AP die HDG vor, wir erhalten also quasi eine LNAV Funktion. In der gewählten Einstellung zeigt das INS die gewünschte Richtung mit 254° und die aktuelle Richtung mit 277° an, der AP ist bereits durch das INS auf den gewünschten Kurs eingestellt, und die Maschine dreht demzufolge noch einmal etwas nach links. Außerdem zeigt das INS an, dass es momentan von Wegpunkt 1 zu Wegpunkt 2 navigiert.
Langsam steigen wir, unter uns die "Neuseeländischen Alpen" (heißen wirklich so, laut Wiki
).
Dann lassen wir Neuseeland hinter uns, vor uns der Pazifik, Kurs Richtung Australien.
Irgendwie komme ich mit dem AP der 747 nicht so ganz klar. Die verschiedenen Einstellungen zum Schub (ERPL Modus), der Wahl der V/S und der Speed bzw. Mach Einstellung, hab ich irgendwie anscheinend noch nicht richtig durchdrungen. Offensichtlich steige ich daher mit zu wenig Schub und nur sehr langsam auf - aber besser als die Triebwerke überanspruchen
Wir erreichen Australien (doch noch mal
).
Hier wird das INS gerade wieder programmiert. Da wir viel mehr als 9 Wegpunkte brauchen, fangen wir einfach wieder bei 1 an. Momentan haben wir den 5. Punkt frisch eingegeben, während das INS von Punkt 7 zu 8 navigiert.
Bald werden wir Adelaide überfliegen.
Es gibt also doch so bald noch ein kurzes Wiedersehen...
Eine Eigenart des INS fällt auf: Das System "bemerkt" auf diesem Flug bei der Annäherung an die Wegpunkte, dass der Kurs nicht stimmt. Das führt zu deutlichen Kurskorrekturen nahe der Wegpunkte. Insgesamt aber undramatisch.
Wir verlassen den Australischen Kontinent, raus auf das Nord Australische Basin.
Land in Sicht, Jawa liegt vor uns.
Hier zeigt uns das INS, dass wir noch 70 Meilen von unserem 4. Wegpunkt entfernt sind und noch 8,6 Minuten bis zum Erreichen berechnet sind. Das korrespondiert mit der Anzeige für das eingestellte VOR von Jarkarta, für das 73,5 Meilen angezeigt werden. Daher haben wir auch kürzlich den Sinkflug eingeleitet.
In dieser Phase verliert die Maschine sehr schnell an Höhe! Aber so steht es im Handbuch: "Idle" und V/S so wählen, dass 0,84 Mach, später dann 340 - 250 Knoten gehalten werden.
Jakarta, die Hauptstadt von Indonesien. (Bei mir auch immer a bisserl Erdkunde, gell
)
Wir drehen noch einmal weg vom Flughafen, da wir noch zu viel Höhe haben, um direkt den Gleitpfad anzuschneiden.
Dann im Anflug, Suppe, es ist schwül, 27°C am Boden laut Wetterbericht.
Unsere Bahn, die 25L kommt in Sicht.
Noch fliegt der AP und wir liegen genau auf dem Gleitpfad.
Die beiden weit auseinander liegenden Bahnen 25R und 25L.
Jetzt habe ich übernommen, wieder bin ich zu tief, sinke zu schnell und bin auch noch zu langsam.
Aber das "Dickschiff" liegt satt in der Luft, hat jede Menge Power und schon eine leichte Schuberhöung bereinigt die Situation.
Auch in diesem Teil der Welt versorgt uns WoAI mit Traffic.
Der Flughafen ist im default ausreichend umgesetzt, ist ja auch ein Internationaler. Solche Flughäfen werde ich auf dem Rest der Tour bevorzugen, auch im Hinblick auf die erforderliche Startstrecke der 747.
Unsere Parkposition.
Zitat
Die äquatoriale Inselkette ist bezüglich Fläche und Einwohnerzahl der größte Staat Südostasiens, der weltgrößte Inselstaat sowie mit etwa 236,8 Millionen Einwohnern die viertgrößte Nation der Welt. Die Landfläche Indonesiens verteilt sich nach indonesischen Angaben auf 17.508 Inseln,[2] von denen 6.044 bewohden nt sind. Indonesien erstreckt sich in nord-südlicher Ausdehnung von etwa 6° nördlicher Breite bis 11° südlicher Breite über rund 1875 km, in west-östlicher Ausdehnung von 95° bis 141° östlicher Länge über 5.000 km.
