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Speed_Bird

Chicago Bear

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1

Samstag, 16. Dezember 2006, 10:08

Enteisung im Winter

:tag:

Wie und womit werden Flugzeuge eigentlich am Boden enteist?
Wie werden Sie vor erneuter Vereisung geschützt?

Zitat

Herausforderungen beim Fliegen im Winter Seite



FRANKFURT/M.
Mit Eis und Schnee insbesondere auf Tragflächen und Leitwerk darf ein Flugzeug nicht starten. Denn das verändert die Aerodynamik, den Auftrieb.
Deshalb müssen vor dem Start bei winterlicher Witterung kritische Flächen am Flugzeug mit einem Gemisch aus Wasser und Propylenglykol enteist und vor der Wiedervereisung geschützt werden.
Eine Eisbildung ist damit praktisch ausgeschlossen.


Mehr darüber bei aero.de
Grüsse,
Steve

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2

Samstag, 16. Dezember 2006, 10:53

:luxhello:

Und wenn man nicht richtig enteist?
Dann kann es passieren, dass es so wie vor ein paar Jahren eine Fokker 100 von Austria notlanden muss aufm Feld im Anflug in München (Glaube, dass war dieses Problem)



Und ich war da und habe das Flugzeug aufgenommen :D (das Bild stammt nicht von mir, sondern von www.salzburg.com)
Gruß,
Johannes

Azubi bei Lufthansa-Technik zum Fluggerätemechaniker/Instandhaltung in MUC ab 1. September 2008
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Magic

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3

Samstag, 16. Dezember 2006, 12:40

Zitat

Original von Munich Airport
:luxhello:

Und wenn man nicht richtig enteist?
Dann kann es passieren, dass es so wie vor ein paar Jahren eine Fokker 100 von Austria notlanden muss aufm Feld im Anflug in München (Glaube, dass war dieses Problem).....


Nee...wenn ich mich nicht täusche lag es an den Triebwerken selber.

Das "Problem" waren die "Accoustic Panels" im Einlassbereich der Triebwerke.
Dort waren an beiden Triebwerken Panels an den Verschraubungen gebrochen.
Dabei lösten sich die darunter liegenden Gummimatten, wurden in die Triebwerke gesogen und diese Matten blockierten dann die Triebwerke.

Was genau diese Panels und Gummimatten jetzt genau machen, da müßte ich passen, das kann und bestimmt der Karl erklären.


Godspeed
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"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

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4

Samstag, 16. Dezember 2006, 12:47

Aso, mein Fehler :nein:
Gruß,
Johannes

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Magic

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5

Samstag, 16. Dezember 2006, 13:10

Zitat

Original von Munich Airport
Aso, mein Fehler :nein:


Nee...muß nicht sein!!
Ich bin zwar fest davon überzeugt das meiner Version stimmt, aber 100% sicher bin ich mir da nicht.

Ich schau mal nach....



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6

Samstag, 16. Dezember 2006, 13:22

Also...es waren die "Ice Impact Trays"...und damit wohl die RR version der Accoustc Panels der CFM56 (?)

Quelle ist www.orf.at
Hier
geht es zum Artikel.

Auszug aus www.orf.at:
Die so genannten Eisschutzleisten ("Ice Impact Trays") sind von beiden Triebwerken der Fokker 70 ausgebrochen. Diese Leisten sind kleine Kunststoffringe, die hinter den Triebwerksschaufeln angebracht sind.


Godspeed
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7

Samstag, 16. Dezember 2006, 13:27

Solche Akustische Trennungen werden vorgenommen um Schallschwingungen bzw. dessen Auswirkungen in der Paxkabine so gering wie möglich zu halten.

Denn starre Verbindungen Übertragen die Geräusche fast ungebremst, wer schon mal neben oder direkt hinter einem Triebwerk gesessen hat weiß wovon ich spreche. Weichere Materialien "schlucken" die Vibrationen und der Schall wird so gemindert.

Das mal als ganz einfache Erklärung zu diesen Absorbern.

Aber ich denke ist auch mal wieder ein Thema für den Fachmann , nicht wahr Karl :brav:
Gruß Klaus


Mein PC:ASUS Max VI / i7-4770K @ 4,5 GHz/GIGABYTE GTX 760 4095 MB / G.Skill 16GB DDR3-1866 / WD Black 1 TB / Sys: 256 GB ForceGS /FSX: 500 GB 840 EVO / TM-Warthog / FSX - ACC / OS: Win 7 64-Bit

8

Samstag, 16. Dezember 2006, 15:40

Zitat

Also...es waren die "Ice Impact Trays"...und damit wohl die RR version der Accoustc Panels der CFM56 (?)


Sind zwei verschiedene Dinge.
"Ice impact trays" sollen verhindern, das Eis welches sich löst ins core engine gelangt und dort Beschädigungen am Verdichter hervor ruft.
Beim CFMI nennt sich das Teil "Splitterring". Sie sind so geformt, das Eis möglichst nach außen in den Fanduct gelenkt wird.
(Siehe SAS Unfall MD83)
Acustic panels sollen den Lärm vermindern, der vor und hinter den Fanblades entsteht. Sind Panels aus Kunststoff mit vielen vielen kleinen Löchern.
Um Schwingungsübertragungen auf die Zelle zu verhindern bedient man sich sogenannter Vibration mounts. Dieses sind Elastomerlager an den Triebwerksaufhängungen.
Würde imageshack funzen würde ich euch ein Bild dazu einstellen :angryfire:

Viele Grüße Karl

Magic

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9

Samstag, 16. Dezember 2006, 16:37

Vielen Dank für Deine schnelle Hilfe und Erklärung!!!

Bei Dir lern ich mehr als bei allen Lehrgängen beim LBA!!! :respect: :respect:


Godspeed
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10

Samstag, 16. Dezember 2006, 16:42

Danke für die :blumen:

Viele Grüße Karl :santa2:

11

Samstag, 16. Dezember 2006, 21:00

Ich verschiebs in die TEchnik ;)
Gruß


Speed_Bird

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12

Samstag, 16. Dezember 2006, 21:35

Zitat

Original von Juergen_LOWW
Ich verschiebs in die TEchnik ;)


Warum?
Es war eine Info für die Real Aviation von aero.de!
Grüsse,
Steve

13

Samstag, 16. Dezember 2006, 21:37

Ja, so hats begonnen ;)
Gruß


14

Sonntag, 17. Dezember 2006, 16:44

Habe mal zwei Aufnahmen gemacht, damit alle wissen um was es sich handelt.

Auf diesem Bild ist der Spliterring zu sehen, der Eisbrocken die ins Triebwerk kommen können in den Fankanal leiten soll.



Hier ein Blick auf die Acustic panels vor den Fanblättern.



Beide Aufnahmen zeigen das CFMI 56-3

Einen schönen :advent3: wünscht euch Karl

15

Sonntag, 17. Dezember 2006, 20:02

:thumb: Karl
Gruß


16

Donnerstag, 21. Dezember 2006, 10:27

Zitat

Original von Magic

Zitat

Original von Munich Airport
:luxhello:

....
Nee...wenn ich mich nicht täusche lag es an den Triebwerken selber.

Das "Problem" waren die "Accoustic Panels" im Einlassbereich der Triebwerke.
Dort waren an beiden Triebwerken Panels an den Verschraubungen gebrochen.
Dabei lösten sich die darunter liegenden Gummimatten, wurden in die Triebwerke gesogen und diese Matten blockierten dann die Triebwerke.

Was genau diese Panels und Gummimatten jetzt genau machen, da müßte ich passen, das kann und bestimmt der Karl erklären.


Godspeed



Servus, also Schrauben waren es nicht, sondern es wurde falsch verklebt!

Hier ist der [EMAIL=http://www.bfu-web.de/cln_001/nn_41544/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2004/Bericht__04__AX001-0,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_04_AX001-0.pdf]Untersuchungsbericht der BFU[/EMAIL] zu diesem Zwischenfall.

Viel Interessanter finde ich die Thematik über das Enteisen und welche Probleme dadurch auftreten.
Auch dazu hat die [URL=http://www.bfu-web.de/cln_001/nn_41544/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2005/Bericht__05__5X007__BAE146__Stuttgart,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_05_5X007_BAE146_Stuttgart.pdf]BFU einen Untersuchungsbericht[/URL] veröffentlicht. Interessanter Weise ist es nämlich so, dass Enteisungsflüssigkeit Wasser / Feuchtigkeit bindet, was schon zu schweren Störungen im Fluge (Ausfall der Ruder) geführt hat. Das Wasser-Enteisungsgemisch ist in Spalten zwischen Ruder gelossen und hat sich dort gesammelt und ist gefroren. Besonders betroffen sind hier die langsamen Typen, wie ATR, Avro etc. Deshalb gibt es ja verschiedene Eneisungsmitteltypen, wobei die Haftung unterschiedlich ist.

Viel Spaß beim Lesen

Euer BlackBox

Edit: Link wieder gangbar gemacht

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »BlackBox« (5. April 2008, 18:55)