Sie sind nicht angemeldet.

1

Dienstag, 8. Mai 2007, 17:46

Engine Fire

Der eine oder andere hat sich, vielleicht schon mal schon gefragt, wie wird eigentlich ein Engine Feuer festgestellt und was läuft technisch ab um es zu bekämpfen?

An den Triebwerken befinden sich in gefährdeten Bereichen so genannte fire loops (Feuerwarnschleifen). Diese werden bei Feuer erhitzt und lösen im Cockpit die Feuerwarnung aus, die aus einem fire warning light am glearshield und den aufleuchtenden fire handle besteht. Gleichzeitig wird die firebell ( ein derber Klingelton) ausgelöst. Dieser läst sich über einen Schalter ausschalten, während die Lichter an bleiben, bis das Feuer gelöscht ist.

Wie wird das nun technisch bewerkstelligt?
Am Triebwerk befinden sich zwei fire loops (A und B) die sich beide parallel auf einem Rohrträger befinden. Diese loops sind mit einem Gas gefüllt und am Ende dieser gefüllten loop befindet sich ein Druckschalter. Dehnt sich nun das Gas durch Erhitzung aus, wird am Ende der loop der Schalter geschlossen und Masse durchgeschaltet. Verhält sich die zweite loop genau so wie die erste, wird die fire warning ausgelöst. Es müssen also BEIDE loops fire melden bevor die Warnung getriggert wird!



Im Cockpit kommt das fire light am glearshield, die firebell und das Licht im betreffenden fire handle an!



Die crew wird nun nach der abnormal check list versuchen das Feuer zu löschen.
Dazu wird das betreffende engine über den throttle lever in idle gebracht.
Danach das engine über den cut off lever normal abgestellt.
Der betreffende fire handle gezogen.



(Durch das ziehen des handls wird das fuel shut off valve, sowie das hydraulik fire shut off valve geschlossen. (Grund, das Triebwerk soll von allen brennbaren Flüssigkeiten isoliert werden) Mit einer Zeitverzögerung wird der Generator von der Stromschiene genommen.)

Sollte das fire warning light nicht aus gehen, wird die erste Feuerlöschflasche, durch drehen des fire handle abgeschossen.



(Dazu wird Strom auf eine kleine Sprengkapsel gegeben, diese durchschlägt eine Membrane am Anschluß der fire bottle und das Löschmittel Freon strömt über Leitungen zum Triebwerk und tritt dort an „Düsen“ aus. Freon verdrängt den Sauerstoff und erstickt so die Flamme.)



Ist nach 30 Sekunden immer noch das Licht an, wird auch die zweite Flasche abgeschossen!

Die Besatzung wird den nächst möglichen Flugplatz ansteuern um dort dann die nötigen Maßnahmen ein leiten zu lassen.

Gott sei Dank handelt es sich bei 95% dieser Warnungen um eine Fehlfunktion, so daß der Flieger recht bald wieder hergerichtet ist. Dafür brauch eigentlich nur die abgeschossene Flasche getauscht werden und der Fehler behoben werden, der zu der Fehlmeldung geführt hat.

Ich hoffe ich konnte euch ein wichtiges System eines realen Fliegers etwas näher bringen.

Viele Grüße

2

Dienstag, 8. Mai 2007, 17:54

RE: Engine Fire

Zitat

Original von Flugzeugschrauber
Ich hoffe ich konnte euch ein wichtiges System eines realen Fliegers etwas näher bringen.


Oh ja, natürlich hast Du das wieder :luxhello: :hail:
Ich hatte ja die Ehre und das Vergnügen das unlängst in Echt erklärt zu bekommen, jetzt habe ich es auch noch "zum Nachlesen" ;) :lol:

:thx: & :bier:
Gruß


Speed_Bird

Chicago Bear

wcf.user.posts: 2 787

Wohnort: Kirchberg

Beruf: Zerspaner

  • Nachricht senden

3

Dienstag, 8. Mai 2007, 17:59

Hallo Karl,

das ist doch mal wieder sehr interessant und ich hab da auch schon ein paar winzige Fragen. :D

Du hast geschrieben, dass 95% der Warnungen nur auf eine Fehlfunktion zurückzuführen ist.
Ist es eigentlich für die Crew möglich schnell zu erkennen, ob es sich um eine Fehlfunktion handelt?
Wenn ja, wie geht die Crew dann vor? Läßt sie den Alarm einfach Alarm sein und fliegt so weiter als wäre nichts passiert,
oder muß trotz Allem nach "Abnormal Checklist" verfahren werden und das Triebwerk abgestellt werden?

Danke für diese tolle Erklärung! :thx:
Grüsse,
Steve

4

Dienstag, 8. Mai 2007, 18:09

Zitat

Ist es eigentlich für die Crew möglich schnell zu erkennen, ob es sich um eine Fehlfunktion handelt?


Leider nein :thumbdown:

Zitat

muß trotz Allem nach "Abnormal Checklist" verfahren werden und das Triebwerk abgestellt werden?


Ja und dann runter auf den nächsten Airport :shocked:

Zitat

Ich hatte ja die Ehre und das Vergnügen das unlängst in Echt erklärt zu bekommen
:lol:

Viele Grüße

5

Dienstag, 8. Mai 2007, 19:15

Wahrlich hervorragend! :hail:

Was verursacht eigentlich die restlichen 5%, also die echten Warnungen? Die häufigsten Ursachen fürs Feuer.

lg

edit: da waren zu viele "also" :lol:
Gruss :winke: Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Obem« (8. Mai 2007, 19:16)


6

Dienstag, 8. Mai 2007, 19:21

Wobei vielleicht noch anzumerken wäre, dass die Detektoren (oben fire-loops genannt) auch nach anderen Prinzipien arbeiten können.

Relativ einfach und sehr flexibel zu verlegen sind - wie wir sie nennen - Feuerwarndrähte. Ein ca. 1,5 mm starkes Koaxialkabel, dessen innere Leitung (+) durch eine Isolationsschicht von der mit Masse verbundenen Hülle getrennt ist. Bei Erwärmung verringert sich der Widerstand des Isolators. Unterschreitet der Widerstand einen festgelegten Wert, wird die Feuerwarnung aktiviert.

Ich werde mir nun nicht anmaßen, die Zuverlässigkeit eines Systems anzuzweifeln. Im Flugzeugbau wird man - gerade bei einem so sicherheitsrelevanten System kaum Kompromisse zulassen. Aber mal so aus dem Bauch heraus kommt es mir so vor, als sei das mit Gasdruck arbeitende System recht aufwändig und damit anfällig. Immerhin muss man absolut sicherstellen, dass das gesamte System dicht ist.

Der oben beschriebene Draht dagegen bedarf praktisch keiner Wartung. Nur bei Inspektionen wird der Widerstand überprüft.
Defekte treten in der Regel nur dann auf, wenn solche Drähte mechanisch beschädigt, gequetscht oder allzu scharf geknickt werden. Wenn man die betreffende Stelle lokalisiert hat, kann man die Funktion ratzfatz wiederherstellen, indem man die Schadstelle herausschneidet. Ein großer Vorteil, wenn man mit seinem Flieger irgendwo in der Pampa steht, wo keine Instandsetzungsmöglichkeiten bestehen.

Hat ein Gasdrucksystem einen Defekt, wird man vermutlich nicht so einfach Abhilfe schaffen können. Es sei denn, man legt den kompletten Bereich still.

By the way: FREON !! Das ist der Ozon-Killer schlechthin und als solcher heute nicht mehr zulässig. Nur für die Luftfahrt gelten Ausnahmen, weil es keinen Stoff gibt, der eine vergleichbare Löschwirkung hat.


Allesflieger

Anfänger

wcf.user.posts: 1 135

Wohnort: EDDK

Beruf: Schulbankwarmhalter in der 10. Klasse einer Realschule

  • Nachricht senden

7

Dienstag, 8. Mai 2007, 21:16

Hallo Karl,

erst einmal vielen Dank für deine Erklärung! :respect:


Können die Sprengkapseln eigentlich auch einfach so losgehen, da Sprengstoff ja immer so eine Sache ist, wenn man bedenkt, dass der Stoff, der da zum Einsatz kommt doch enormen Temperaturschwankungen und Druckänderungen unterworfen ist, die während eines normalen Fluges auftreten, sodass ja schon direkt unmittelbar nach dem Start ein Druckunterschied eintritt.
Zudem reagieren Sprengstoffe ja auch sehr empfindlich auf eventuelle Temperatur und Druckschwankungen.

Welcher Sprenstoff wird eigentlich in solchen Sprengkapseln eingesetzt?

Und für die tolle Arbeit spendier ich dir ein :bier:.
Gruß,
Marc
__________
Um seinen Traum zu verwirklichen muss man nur aufwachen.
Wache auf, das Leben ruft.
Man soll nie aufhören zu fragen. (Albert Einstein)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Allesflieger« (8. Mai 2007, 21:17)


8

Dienstag, 8. Mai 2007, 22:06

Zitat

Original von Allesflieger
...Können die Sprengkapseln eigentlich auch einfach so losgehen,...

Sprengkapsel hört sich ziemlich martialisch an. Die Wirkung hält sich aber in Grenzen. Die Ladung soll mal gerade einen kleinen Pfropfen zerstören.

Die Größe entspricht sie in etwa der eines kleinen Sylvester-Knallers und die Wirkung.....naja, in der Hand sollte man sie nicht gerade halten. Die Ladungen, die (höchstwahrscheinlich) in Deinem Auto verbaut sind, sind jedenfalls um ein Vielfaches heftiger. Stichworte: Airbag, pyrotechnische Gurtstraffer...

Einfach so losgehen....nee, das fehlte auch noch. Da wird schließlich nicht irgendein China-Knaller reingeschoben. Alles, was in Flugzeugen verbaut wird, ist nach strengen Kriterien geprüft und Du kannst sicher sein, dass die Kriterien gerade dann besonders streng sind, wenn es um Sicherheitseinrichtungen geht.

Gezündet werden die Dinger jedenfalls elektrisch. Druck- und Temperaturschwankungen machen diesen Ladungen mit Sicherheit nichts aus.

Übrgens werden solche Zünder wie viele andere Teile an Luftfahrzeugen regelmäßig ausgetauscht. Die haben Ablaufdaten.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »vETNH« (8. Mai 2007, 22:10)


Allesflieger

Anfänger

wcf.user.posts: 1 135

Wohnort: EDDK

Beruf: Schulbankwarmhalter in der 10. Klasse einer Realschule

  • Nachricht senden

9

Mittwoch, 9. Mai 2007, 13:39

Hallo Andreas,

danke dir. Ich habe zwar noch kein Auto, aber danke für den Vergleich. :thumb:

Und das wegen dem Ablaufdatum ist ja bei allen Sicherheitstechnischen Einrichtungen und alles was damit zu tun hat ja so, da man ja auch beim Verbandskasten auch ein Ablaufdatum hat.
Gruß,
Marc
__________
Um seinen Traum zu verwirklichen muss man nur aufwachen.
Wache auf, das Leben ruft.
Man soll nie aufhören zu fragen. (Albert Einstein)

10

Mittwoch, 9. Mai 2007, 13:53

Hi Leute!:winke:

Wahrscheinlich ist in der angeregten Sprengkapsel-Runde ;) meine Frage ein Bisschen untergegangen....
aber macht nix, ich stell sie einfach noch einmal:

was sind so die Hauptgründe für Feuer bzw echte Auslösungen des Systems?

wenn wir schon beim Triebwerk sind, wie sensibel sind die Dinger eigentlich in Bezug auf Vogelschlag. Da hab ich auch schon die verschiedensten und wildesten Theorien gehört.


lg
Gruss :winke: Michael

11

Mittwoch, 9. Mai 2007, 17:33

Zitat

Ich werde mir nun nicht anmaßen, die Zuverlässigkeit eines Systems anzuzweifeln. Im Flugzeugbau wird man - gerade bei einem so sicherheitsrelevanten System kaum Kompromisse zulassen.


Viele Airlines haben auf mit Gas gefüllte Fire loops umgestellt, da die mit Widerstand arbeitenden sich als sehr unzuverlässig gezeigt haben und die waren, die oft zu Fehlwarnungen führten. Seid wir an unseren Fliegern die Gas loops haben ist es noch nicht einmal zu einem Zwischenfall bei uns gekommen, bei dem ein Triebwerk abgestellt wurde, nur weil eine falsche Warnung kam.

Gründe der Unzuverlässigkeit der mit Widerstand arbeitenden loops sind unter anderem:
Hoher Übergangswiderstand an den Anschlüssen durch Korrosion, was dazu führte, das beim Test die Warnung erst gar nicht ankam.
Bei arbeiten an Triebwerken wurden die sehr leicht zu beschädigenden loops geknickt, was aüßerlich kaum zu sehen war, aber dazu führte, weil die innere Seele nicht mehr mittig war, das schon bei einer niedrigeren Temperatur als bei Feuer erwartet, die Warnung ausgelöst wurde.

Zitat

Wenn man die betreffende Stelle lokalisiert hat, kann man die Funktion ratzfatz wiederherstellen, indem man die Schadstelle herausschneidet. Ein großer Vorteil, wenn man mit seinem Flieger irgendwo in der Pampa steht, wo keine Instandsetzungsmöglichkeiten bestehen.


@Michael ich denke mal das meinst Du nicht im ernst :shocked:

Dazu kann ich nur sagen, erstens ist es nach AMM strengstens verboten Kabel der Feuerwarnanlage zu splicen! (Sensetive Wire sind auch im Wiring so gekennzeichnet Boeing/ Airbus rot oder pink)
Auch das kürzen der loop würde, wenn es denn erlaubt wäre zu einer fault indication führen, da durch die Länge unter anderem der Widerstand bestimmt wird. Kürze ich die loop oder nehme ich ein Stück heraus, wird unter anderem der Widerstand größer und die fire detection unit merkt das und meldet sie als defekt.
Ist mir selbst schon mal passierte, da ich aus versehen eine kürzere loop eingebaut habe und damit der Widerstand nicht mehr stimmte, der in der unit definiert war!
Ergo würde es wenig bringen wenn ich das in der „Pampa“ machen würde, dann kann man auch gleich ohne fliegen.

Eine mit Gas gefüllte loop „verzeiht“ leichte Knicke, die halt bei der Wartung am Triebwerk immer wieder mal vorkommen.
Sollte aus einer doch mal das Füllmittel entwichen sein, wird das über einen Schalter an der loop detected, der dann im Cockpit ein loop A oder B fault light ankommen läst.
Das ist aber kein Grund den Flieger am Boden zu lassen. Es wird einfach über einen Schalter von both loop auf die heile geschaltet und nun kommt halt im Falle eines Falles die fire warning an, wenn nur eine loop es meldet.

Warum Freon: es hat den großen Vorteil es hinterläst am Treibwerk keine Rückstände, was bedeutet, wenn gelöscht wurde ohne das es ein echtes Feuer war, braucht man nur die Flasche wechseln und kann das Flugzeug wieder in Betrieb nehmen.

Viele Grüße

12

Mittwoch, 9. Mai 2007, 17:56

Sorry bin gerad vom Dienst gekommen :lol:

Zitat

was sind so die Hauptgründe für Feuer bzw echte Auslösungen des Systems?


Durch Undichtigkeiten an den Krafstoff oder Hydraulikleitungen kann es zu einem Feuer kommen, wenn diese Flüssigkeiten auf Heißteile treffen.
Oder bei einem Turbinenzerleger können abgerissene Teile Leitungen treffen und durch Funkenflug entzündet sich die darin enthaltene Flüssigkeit!
Nicht zu vergessen Kurzschluß in elektrischen Leitungen am Triebwerk, wie z.B. das Generatorkabel.

Zitat

wie sensibel sind die Dinger eigentlich in Bezug auf Vogelschlag.


Dann muß das schon ein Vogel sein der eine Stahlrüstung trägt :D.
Denn die loops sitzen nur im Brandgefährdeten Bereich, also um das core engine und das ist von der sehr dicken reverser cowl umgeben. :lol:

Was Du sicherlich meinst, ist ein tailpipe fire, also wenn ein Vogel durch das Kerntriebwerk gegangen ist. Dies ensteht wenn von dem Geier, daß Innenleben des engine zerstört wird und die Schaufeln abreißen und somit der in die Brennkammer eingespritzte fuel, freien Blick nach hinten hat :nein:

Dafür gibt es weder Warnschleifen nach eine fire warning im Cockpit, aber ich garantiere Dir das merkt der Rudergänger an Hand seiner EGT/ FF und Drehzahlen sowie Vib. ganz schnell.
Dieses Feuer kann man nicht mit einem Löschmittel ersticken, denn es würde nichts bringen, da alles offen nach hinten ist. In diiesem Fall Feuerhändel ziehen und hoffen das die Flame von allein ausgeht, da kein Kraftstoff mehr nachgefördert wird (LP fuel valve ist closed)

Ich hoffe es vernünftig erklärt zu haben, wenn nicht fragen :lol:

Viele Grüße

13

Mittwoch, 9. Mai 2007, 18:36

Zitat

Original von Flugzeugschrauber

@Michael ich denke mal das meinst Du nicht im ernst :shocked:



:hm: was meine ich nicht ernst? :conf:

da kam wohl wirklich einer vom Dienst :D

Wollte eigentlich nur wissen, was abseits all der Gerüchte ein Triebwerk wirklich so aushält. Deshalb die Vögel :thumb:

Zitat

Dann muß das schon ein Vogel sein der eine Stahlrüstung trägt .


ich kenn einen Ritterfisch, aber keinen Rittervogel :lol: noch nicht :thumb:

Das hast Du spize erklärt :respect:

lg
Gruss :winke: Michael

14

Mittwoch, 9. Mai 2007, 18:46

Dann müssen wir uns mal vergegenwärtigen, dass wir hier von 2 ganz unterschiedlichen Flugzeugarten mit ganz anderen Einsatzprofilen reden. Pampa wird bei Boeing/Airbus eher selten bis überhaupt nicht vorkommen. Es sei denn, dass es dann auf die Feuerwarnung auch nicht mehr ankommt.

Das Geflügel, mit dem ich mehr Zeit verbringe als mit meiner Famile, geht auch da runter, wo sonst nichts mehr geht. Pampa ist da oftmals ein eher beschönigender Begriff. Dort ist dann schon mal Improvisation (nicht nur bei Feuerwarnanlagen) angesagt und auch entweder nach technischer Dokumentation gestattet oder aber wird nach Rücksprache mit der heimischen Technik - wenn machbar und zu verantworten - genehmigt. Ansonsten läuft da natürlich nichts. Logo!

Der gemeine Feuerwarndraht bei artgerechter Haltung ist da noch eine mindere Variante. Im Einsatz habe ich selbst auch schon - mit für diesen Einsatz geltender Ausnahmegenehmigung - Reste von zerfetzten Hauptfahrwerksreifen einfach soweit weggeschnitten, dass sie keinen Schaden mehr anrichten können, und wir sind dann wieder zum zentralen Einsatzstützpunkt zurückgeflogen - eben mit nur 3 statt 4 Reifen an diesem Fahrwerk. Der Vogel ist eben für extreme Bedingungen ausgelegt und hat ebtsprechende Reserven, die man zwar im normalen Einsatzbetrieb nicht nutzt, aber in besonderen Fällen nutzen kann.
Military ist dann doch meist eine etwas härtere Disziplin.

Die Sache mit den Feuerwarndrähten.... Nun. die Enden dieser Drähte sind jeweils gleichpolig beschaltet. Der Widerstand wird von der Seele zur Hüllle gemessen und es spielt hier - bei eben unserem Flieger - keine Rolle, ob da ein paar wenige Zentimeter fehlen. Anders würde es aussehen, wenn man an zwei Stellen ein Quetschung hätte und man durch das Heraustrennen ein längeres Teil stromlos hätte, in dessen Bereich dann keine Feuererkennung möglich wäre.
Die Maßnahme ist also - wohlgemerkt bei unserem Brummerle - durchaus vorgesehen.

Zuverlässigkeit: Doch ja, ich kenne Fälle von Fehlalarmen. In nunmehr fast 30 Jahren gab es welche. Immerhin welche, aber bezogen auf diesen Zeitraum wirklich zu vernachlässigen.
Fehlfunktionen im Sinne von Nichtauslösen des Alarms wegen Korrosion an den Anschlüssen wird generell durch regelmäßige Messungen des Durchgangswiderstandes ausgeschlossen. Und sollte tatsächlich einmal der Anschluss an einem Ende problematisch sein, ist immer noch der zweite da. Unwahrscheinlich, dass zeitnah beide Enden durch Korrosion den Geist aufgeben.

Aber es geht hier ja nun auch nicht darum, hier das ultimative Feuerwarnsystem zu ermitteln, sondern nur um die Erklärung der Funktion. Ich will auch gar nicht auschließen, dass das Gasdrucksystem das Bessere ist. Nur eben - wie es oben schon schrieb - "aus dem Bauch heraus" erscheint mit Letzteres komplexer und dadurch anfälliger. Mir persönöoich ist ein möglichst einfach aufgebautes System lieber, gehöre ich doch zu denen, die im Falle eines Falles auch schon mal improvisieren müssen


15

Mittwoch, 9. Mai 2007, 19:54

Zitat

was meine ich nicht ernst?


Hi Michael dies bezog sich auf das Flicken :lol:

Ich weiß zwar nicht an was für Mühlen Du arbeitest, bin aber doch etwas vewundert, was ihr alles an den Fliegern macht. :shocked:
Das gehört ja schon, vorsichtig ausgedrückt, in das Reich der Gesetzlosen.

Ich bin mit meiner Licence dem LBA verpflichtet und muß mich an die Vorschriften der EASA 145 Part M halten. Wenn ich so etwas machen würde, wie von dir beschrieben, könnte ich gar nicht so schnell gucken wie ich vor dem Kadi stehe und meine Licence geschreddert wäre :nein:

Ich wollte auch hier nur mal erklären wie eine solche Anlage in einem richtigen Airliner funzt.

Zitat

Und sollte tatsächlich einmal der Anschluss an einem Ende problematisch sein, ist immer noch der zweite da. Unwahrscheinlich, dass zeitnah beide Enden durch Korrosion den Geist aufgeben.


Sind bei den normalen Triebwerken nur an einem Ende angeschlossen und die Länge der loop ist wichtig für die fire detection unit, da sie über die einzelnen Widerstände fest stellt welche loop defekt ist.

Viele Grüße

16

Mittwoch, 9. Mai 2007, 20:23

Hallo Männers,
Hallo Karl ,

Hier sind irgendwie die Wechselstaben verbuchselt worden ----

Michael/Obem ist der mit dem Rittervogel :lol:

und Andreas /vETHN glaub ich ist der , der Y - Tours an den Buschfliegern schraubt :shocked:


so damit sind die Klarheiten beseitigt..... und es kann weiter diskutiert werden :lol: :lol:
Gruß Klaus


Mein PC:ASUS Max VI / i7-4770K @ 4,5 GHz/GIGABYTE GTX 760 4095 MB / G.Skill 16GB DDR3-1866 / WD Black 1 TB / Sys: 256 GB ForceGS /FSX: 500 GB 840 EVO / TM-Warthog / FSX - ACC / OS: Win 7 64-Bit

17

Mittwoch, 9. Mai 2007, 20:41

Die Vögel, an denen ich schraube, erkennst Du im Banner. Improvisation wird natürlich im Normalbetrieb vermieden. Wenn man sich aber in Einsätzen befindet, die nicht ganz unkritisch sind, gelten andere Prioritäten. Da wartet nicht inmitten eines Krisengebietes oder neben einer behelfsmäßig befestigten Piste irgendwo in Afrika (wenn Du rein kommst, ein paar tausend Kilometer gradeaus und dann scharf llinks), die vom Regen langsam aber sicher aufgeweicht wird, auf einen Reifen, wenn es anderweitig machbar ist. Die Maschinen sind dafür ausgelegt und es gibt entsprechende Vorschriften für solche Einsätze.


18

Mittwoch, 9. Mai 2007, 22:17

poh, danke Willi!!!:luxhello:

ich hab schon nimmer gewusst was ich schreiben soll.... :lol:

ich hab mich innerlich schon damit abgefunden in Zukunft vETNH zu sein :lol2:

:oesi:

lg
Gruss :winke: Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Obem« (9. Mai 2007, 22:18)